Unsere Person des Jahres: Gisèle Pelicot
Shownotes
Der Fall Pelicot hat Frankreich 2024 wochenlang beschäftigt und zutiefst bewegt. Mehr als zehn Jahre lang hat Dominique Pelicot seine Ehefrau Gisele regelmäßig mit Beruhigungs- und Schlafmitteln betäubt und dann in leblosem, wehrlosem Zustand vermutlich mehr als 70 Männern zum Missbrauch dargeboten und sie selbst vergewaltigt. Und er hat alle Taten gefilmt und die Videoaufnahmen mit abscheulichen Titeln archiviert.
51 dieser Männer im Alter zwischen 21 und 74 Jahren standen nun seit Wochen, genauso wie Dominique Pelicot im südfranzösischen Avignon vor Gericht. Und am 19. Dezember ergingen dann die Urteile: alle Angeklagten wurden schuldig gesprochen. Dominique Pelicot bekommt mit 20 Jahren Haft die Höchststrafe, Kritik gibt es allerdings an den teils niedrigeren Haftstrafen für die anderen Angeklagten. Gisèle Pelicot allerdings wird gefeiert. Für ihre Ausdauer, ihren Mut, den Prozess öffentlich zu machen und damit all den unsichtbaren Frauen, die Opfer von Gewalt gewerden ein Gesicht zu geben. Aber auch für ihre Stärke, mit der sie an den Verhandlungstagen in Avignon auftauchte und die öffentlichen Statements vor den Medien. Daher hat sich die Audioredaktion der „Presse“ entschieden, Madame Pelicot zur Person des Jahres zu machen. Diese Frau wird uns in Erinnerung bleiben.
Host: Anna Wallner Schnitt: Audiofunnel/Aaron Olsacher Credits: ABC/BBC/ORF/ZiB2
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