Kann Wien E-Mopeds vom Fahrradweg verbannen?

Shownotes

Sie düsen durch die Stadt, sorgen auf Fahrradwegen und Gehsteigen für gefährliche Situationen und Ärger. Mopeds, die mit E-Motor angetrieben werden haben oft dort, wo man eigentlich ein Nummernschild vermuten würde, ein Schild mit der Aufschrift: „Ich bin ein Fahrrad“. E-Mopeds werden in Wien bevorzugt von Essenszustellern gefahren, und gelten zum Ärger anderer Verkehrsteilnehmer in Österreich aktuell als Fahrräder – die Stadt Wien will das nun ändern.

Tom Rottenberg, freier Journalist und oft für die „Presse“ in Sachen Mobilität und Sport unterwegs, berichtet in dieser Folge über den rechtlichen Graubereich, in dem sich E-Mopeds bewegen, darüber, wieso eine politische Lösung „kompliziert“ ist und welche soziale Frage hinter dem Problem steht.

Gast: Tom Rottenberg, Journalist unter anderem für, „Die Presse“ Host: Anna Wallner Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger Credits: Youtube/powerboarddealer.de; Youtube/Elektroroller Futura; Youtube/ Mikrofahrzeuge

Mehr zum Thema: >>> Immer Ärger mit den E-Mopeds >>> Stadt Wien: „E-Mopeds runter vom Radweg“ >>> Lieferando will raus aus dem KV – geht das überhaupt? >>> Fahrradboten: Die Gesichter hinter der anonymen Masse

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00:00:00: Hi. Mein Name ist Katrin Musmeyer und ich bin die Rätselbeauftragte der Presse. Wenn

00:00:11: ihr auch Spaß am Spielen habt, dann habe ich was für euch. Es gibt bei uns jetzt nämlich

00:00:16: einen eigenen digitalen Rätselbereich mit täglich vier neuen Spielen. Dort findet ihr

00:00:20: mit dem Quartruppel und der Wortklapperei zwei exklusive Rätsel, die wir selbst entwickelt

00:00:25: haben und jeden Tag aufs Neue für euch erstellen. Außerdem könnt ihr hier euer Hirn mit zwei

00:00:29: Lügegrätseln trainieren. Aber Achtung, sie könnten süchtig machen. Probiert es aus in

00:00:35: der Presseapp und auf diepresse.com.

00:00:37: Sie düsen durch die Stadt, sorgen auf Fahrradwegen und Gehsteigen für gefährliche Situationen

00:00:48: und Ärger. Sie sehen aus wie Moppets, haben aber einen E-Motor und dort, wo man eigentlich

00:00:54: ein Nummern-Schild vermuten würde, findet man einen Schild mit der Aufschrift "Ich bin ein Fahrrad".

00:01:00: Mein Name ist Anna Weiner, das ist was Wichtiges am Montag, dem 28. Juli. Ich freue mich, dass

00:01:05: ihr uns zuhören.

00:01:07: E-Moppets werden in Wien vorwiegend von Essenslieferanten gefahren und sie gelten zum Ärger anderer

00:01:14: Verkehrsteilnehmer in Österreich aktuell als Fahrräder. Die Stadt Wien will das schon

00:01:19: seit einiger Zeit ändern. Der Journalist Thomas Rottenberg ist einer unserer freien

00:01:23: Autoren. Er schreibt und recherchiert unter anderem zu Themen wie Mobilität, Fitness

00:01:27: und Radfahren. Er ist auch Chefredakteur vom Magazin "Drahtesel" und heute ist er

00:01:32: mein Gast im Studio. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, wie dieser rechtliche Graubereich

00:01:37: überhaupt zustande gekommen ist, wieso eine politische Lösung so lange auf sich warten

00:01:42: lässt und welche soziale Frage hinter dem Problem steht.

00:01:47: Hallo Tom, schön, dass du da bist. Hi, schön, dass ich da sein darf.

00:01:53: Tom, man nennt sie auch "Ich bin ein Fahrrad-Moppets". Dabei werden sie ganz gerne um einiges schneller

00:01:59: als E-Bikes zum Beispiel. Wieso haben sich diese Moppets eigentlich durchgesetzt?

00:02:05: Das ist eine sehr österreichische Geschichte. E-Bikes sind etwas ganz Tolles, um die Mobilität

00:02:11: und um die Reichweite von Menschen, die vielleicht nicht ganz so viel sind, zu erhöhen. E-Bikes

00:02:15: dürfen 250 Watt anschieben und dann heißt jemand auf die Idee gekommen, naja, wenn etwas 250

00:02:21: Watt hat und keine Pedale hat, ist es ja auch eigentlich nur sehr schwächlich unterwegs

00:02:25: und darf nur 25 km/h maximal erreichen können und da es dann auf Autostraßen halt unkmiertlich

00:02:32: ist, hat man in Österreich gesagt, alles was ausschaut wie ein Fahrrad und so schnell

00:02:35: wie ein Fahrrad sein darf, ist ein Fahrrad. Und deswegen haben diese E-Moppets in dieser

00:02:41: Kategorie ein Schild drauf, wo ein Nummerntafel drauf wäre, wo drauf wäre, ich bin ein Fahrrad.

00:02:47: Ganz unproblematisch ist es nicht. Genau, das ist gerade das Thema, weswegen es immer

00:02:51: mehr zu ja nicht nur Problemen, sondern auch Ärger führt. Wir haben aber auch ganz grundsätzlich

00:02:56: auf dem Fahrradweg schon einiges, da ist viel los mittlerweile, normale Räder, Lastenräder,

00:03:01: E-Bikes, E-Roller und so weiter. Das heißt, es wird eng auf dem Fahrradwegen, die ja so

00:03:06: noch immer nicht ganz flächendeckend ausgebaut sind in Wien, und nun fordern einige Autofahrerklubs,

00:03:12: aber auch Verkehrstadträte in Olisima, Deneus, dass man Fahrzeuge, die nicht mit Muskelkraft

00:03:18: betrieben werden, nicht mehr als Fahrräder klassifiziert, also umgekehrt, es muss ein

00:03:23: Gerät oder ein Fahrzeug mit Muskelkraft zumindest teilweise gefahren werden, damit es das Fahrrad

00:03:27: gelten kann. Was hätte denn das jetzt für konkrete Folgen? Es würden plötzlich nur noch Fahrräder

00:03:32: unterwegs sein und das heißt also auf Räder, die tatsächlich mindestens zum Teil per Muskelkraft

00:03:36: angetrieben werden. Das hat aber eine ganz andere Folge. Die E-Mopets, die wir haben,

00:03:41: werden zum überwiegenden Teil von Essenszustellen gefahren. Das sind ganz, ganz arme Hunde. Die

00:03:46: haben ganz furchtbare Arbeitsbedingungen, die verdienen alle überhaupt nichts und deswegen

00:03:50: fahren sie wie die gesenkten Säue um, ich glaube die kriegen Pro-Pizza-Zustellung, kriegen sie 3 Euro

00:03:55: so in etwa, um halt möglichst schnell, möglichst viel zu machen. Das Problem ist, da durch das in

00:04:01: Wien Radwege oft einmal mit Gehwegen kombiniert sind, schaut niemand so wirklich genau, wo die

00:04:06: überall fahren. Das erste ist, auf den Radwingen ist es zu eng, sie fahren zu schnell, sie fahren nicht

00:04:09: an anderen Fahrdynamik als Fahrräder fahren, weil wenn du beim Fahrrad 25 km/h erreichen möchtest,

00:04:14: musst du schon ordentlich antreten. E-Mopet und ich fahr selber den E-Motorrad mit einem Motorradnummern

00:04:19: und dafür drehst du leicht am Gas an, du hast sofort 100% Leistung und du schießt los, also

00:04:24: gehst du aus einem Kanonenrohr. Das ist zwischen Radfahrern und Radfahrerinnen einfach nicht cool

00:04:28: und funktioniert nicht. Das ist das eine Problem. Das zweite Problem ist der Regelbruch, der ein

00:04:32: System immer nennt, ist durch die, ich sage jetzt mal, durch die Würfelfahrer, durch diese Pizza-Mopets.

00:04:36: Sie müssen, um ihren Job machen zu können, müssen sie überall fahren und die fahren wie die

00:04:41: gesenkten Säue durch Marktgebiete, über Kinderspielplätze, durch Parks, auf Gehsteigen, über Gehwege. Sie

00:04:47: schießen links und rechts an den Radfahrern vorbei, sie fahren aber auch, wenn sie mal auf der Straße

00:04:51: sind, auch genauso. Ich sage jetzt mal bösartig, die haben vermutlich so ein schlechtes Leben,

00:04:55: so schlecht der Arbeitsbedingungen, dass ein Abschießen und im Krankenhaus sein für sie

00:04:58: wie ein Wellnessaufenthalt ist. Wenn man denen diese Mopets wegnimmt, dann verhungert aber

00:05:03: halb Wien. Es gibt eine Studie von Fudora, einem der großen Zusteller, die sagen, dass 60% der

00:05:09: Wienerinnen und Wiener einmal im Monat und ich glaube über 25% mindestens einmal in der Woche

00:05:14: sich etwas liefern lässt. Wir sind einfach so bequem geworden, dass wir davon ausgehen,

00:05:17: dass der Würfelfahrer uns das nach Hause bringt, aber wenn uns ein Gehsteig entgegen kommt,

00:05:22: dann wollen wir ihn am liebsten zum Mond schicken. Also es ist ein bisschen eine verlogene Situation.

00:05:26: Und der dritte Punkt ist, die Dinger dürften nur 25 km/h fahren, aber einmal auf YouTube

00:05:31: geschaut und es fährt deutlich schneller. Die bequeme Essenslieferung nach Hause für

00:05:37: den einen bedeutet also prekäre Arbeit für jemanden anderen, die im schlimmsten Fall

00:05:42: nicht nur den Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer*innen gefahren bringen kann.

00:05:47: Dass daraus so etwas wie eine soziale Frage geworden ist, hatten nicht nur mit der Berufsgruppe

00:05:52: der Essenszusteller zu tun, sondern auch mit den großen digitalen Plattformen, die dahinter stehen.

00:05:58: Diese großen Plattformen haben alle aus dem Markt gekickt, die nicht bei ihnen sozusagen wie die

00:06:05: Fahrer, die einen Botendienst bestellen. Das heißt, es wird überregional zugestellt und das heißt,

00:06:09: die Fahrer müssen dort mitfahren. Das Zweite ist, ich glaube der ORF hat 2017 drüber geschrieben,

00:06:15: der GAPS, dass es im Jahr 2013 GAPS, glaube ich, 350 Fahrer, 2017 GAPS bereits 850 Fahrer eines

00:06:22: Betriebes, mittlerweile sprichtige Werkschaft wieder von 5000 freien Fahrradboten, offiziellen

00:06:28: Fahrradboten, die in ganz Österreich unterwegs sind. Aber wirklich genau, wie viele es sind,

00:06:31: weiß keiner, weil das sind ja Freie Dienste, ich bin ein Fahrer, das muss man nicht anmelden,

00:06:36: also niemand weiß, wie viele es sind, aber es ist einfach explodiert. Aber daran sind auch wir

00:06:40: Konsumenten und Konsumenten schuld, weil wir uns das Essen nach Hause liefern lassen.

00:06:45: Noch mal zurückkommen zu den Forderungen auch der Politik, die jetzt sagen, wir wollen das anschauen

00:06:50: und hier eine neue Regelung finden. Ich frage mich ja, warum das noch nicht passiert ist und wer

00:06:54: blockiert, wenn eh viele dafür sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Essenszusteller so eine

00:06:59: große Lobby haben, dass ihnen das irgendjemand sozusagen verhindert, dass das ist eine neue

00:07:04: Regelung gibt, die für sie ein Nachteil wäre. Die Essenzusteller haben gar keine Lobby, aber die

00:07:11: Plattformen sind sehr mächtig. Man darf nicht vergessen, dass der systematische Regelbruch

00:07:14: davon profitiert, der Essenszusteller ein bisschen, aber die Plattform ganz gewaltig. Das Problem,

00:07:19: dass die Wiener Stadtpolitik schon seit Jahren fordert, dass diese Fahrzeuge, die ich bin ein

00:07:25: Fahrrad, sie eben keine Fahrräder mehr sind, sondern Moped, da braucht man dann einen Nommentafall,

00:07:28: ein Pickerl, da braucht man einen Helm, da braucht man einen Mopedführerschein und wenn du auf der

00:07:31: Fahrbahn bist und du fährst auf den G-Steig, dann zuck die Polizei aus. Im Augenblick kontrolliert die

00:07:35: Polizei ja nicht, was die auf dem G-Steig machen. Und übrigens auch wichtig, wenn du abstellst dein

00:07:39: Gefährt, kann es abgeschleppt werden, aber was nur dann geht, wenn es einen Nommentafall. Das

00:07:45: Problem ist eine juristische Spitzfindigkeit. Im Rest von Europa oder fast überall in Europa sagt

00:07:50: man E-Bikes dürfen 250 Watt anschieben. In Österreich ist es aber so, dass man eine Pickleistung,

00:07:57: also eine Spitzenleistung von 600 Watt toleriert. Da wurde im Jahr 2022 ein Erlass rausgebracht,

00:08:04: wo dann drin stand, wie lange diese Spitzenleistung dauern darf, worauf die Scooter, also die

00:08:09: Drehtrollerverkäufer, ausgezuckt sind, weil mit 250 Watt auf so einem Drehtroller, da kommst

00:08:15: du nicht einmalig wie die Steigung irgendeiner kleinen Brücke bei der Reichsbrücke oder auf der

00:08:18: Donauinsel auf. Das ist G-Tempo, worauf man österreichische Lösung, ich sage es jetzt nicht

00:08:23: juristisch, gesagt hat, okay, wir unterscheiden nicht mehr, ob Pick oder Dauerleistung. Das heißt,

00:08:28: alle diese Moppets, alle ich bin ein Fahrrad, dürfen mit 600 Watt anschieben. Und damit kommt man dann

00:08:32: schon mit 25 km/h ganz gut weiter. Das Lustige an der Geschichte, die einzigen, die es nicht dürfen,

00:08:37: sind die echten E-Bikes, die sind wirklich bei 250 Watt, machen die zu, da schieben sie nicht weiter an.

00:08:42: Alles, was ich bin ein Fahrrad heißt, hat mindestens 600 Watt, wenn man es in Österreich

00:08:47: kauft und nicht weiß, an welchem Stecker man ziehen muss, damit es mehr wird.

00:08:50: Und wie ist das eigentlich mit den E-Rollern?

00:08:52: Der E-Roller ist auch ein "Ich bin ein Fahrrad" und bei dem gelten die gleichen Regeln, 250 Watt

00:09:00: Dauerleistung sind erlaubt, aber mit 250 Watt, wenn du nicht antauscht und es geht auch nur

00:09:05: ein Einzelberg auf, kommst du einfach nicht weiter.

00:09:10: ganze Sache ist, wo ist es wirklich ein Problem? Gibt es zum Beispiel Unfälle? Wie oft passieren

00:09:15: Unfälle? Was sagt denn da die Statistik? Die Statistik unterscheidet nicht, ob ein Fahrrad oder

00:09:20: ein Fahrrad mit irgendwas kollidiert. Wir haben eine ganze Menge Fahrradunfälle, ich glaube aber

00:09:26: dem Korridorenverkehrssicherheit und in dem Fall glaube ich sogar der Stadtpolitik in Wien, dass

00:09:30: diese Dinge einfach gefährlich sind, von welcher Radfahrer ja selber sehe, wie sie unterwegs

00:09:35: sind. Das Problem ist, wenn ich mit meinen 80 Kilo und einem 10 Kilo Fahrrad mit 25 km/h in dich

00:09:41: reinknall, tut das weh, das will niemand. Wenn ich allerdings auf einem 60 oder 70 Kilo schweren

00:09:46: Moped sitze, sind es nicht nur 80 Kilo Thomas Rottenberg und 10 Kilo Thomas Rottenbergs Fahrrad

00:09:51: zu noch mal 60 Kilo und das ist eine Frage der Physik, dass der Impact an einem einiges heftiger

00:09:56: wird. Und das ist einer der Gründe, warum die Dinger vom Radweg runter müssen, weil sie sind

00:10:00: auch mit 25 km/h einfach zu schnell und zu gefährlich für die Schwächste und die Volnerabelsten

00:10:06: auf der Straße und da rede ich jetzt gar nicht von den Radfahrern, sondern sie fahren ja auch am

00:10:10: G-Steig und ich weiß es vom E-Motorradfahren. Du drehst am Gas an, du schaust nicht auf den

00:10:15: Tachos sogar, du fährst sofort Vollgas, es ist einfach, ich weiß nicht wie oft ich schon in

00:10:19: Polizeikontrollen reinkommen bin, weil ich einfach nicht geschaut habe und das geht ganz, ganz, ganz,

00:10:24: ganz schnell und an Fußgänger, wenn ein Kind kommt, kommt irgendwas im Hauseingang raus und wird nur

00:10:29: gestreift. Nicht lustig. Du hast dir jetzt für eine Recherche angeschaut, woher diese E-Mobbets,

00:10:36: um jetzt mal wirklich bei denen konkret zu bleiben, kommen. Woher? Also wer hat sie erfunden?

00:10:40: Wer hat sie erfunden? Irgendjemand in China, die meisten kommen aus China, die meisten haben die

00:10:46: Kosten lustigerweise viel, viel weniger als gute E-Bikes und du kannst sie bei Läden kaufen,

00:10:51: wo wenn du reinkommst, du auch sofort vom, das klingt jetzt xenophob, ist aber nicht so gemeint,

00:10:55: vom Look entfiel, aber auch von der Sprache merkst du sofort, wer die Zielgruppe ist. Ich bin da quasi

00:11:00: als alterweißer Mann reinspaziert und die haben mich angeschaut als, weiß nicht, also würde ich an

00:11:05: Schweinsbraten in eine Moschee hineintragen wollen, ich passe dort nicht rein. Sie sprechen arabisch,

00:11:11: sie sprechen zum Teil englisch, sie sprechen Farsi, die Homepages von diesen Shops in Wien sind

00:11:16: zum Teil auch auf arabischen Farsi gehalten, also es ist ganz klar, wer die Zielgruppe ist und dann

00:11:20: gehst du rein und dann wird dir gesagt, naja, das kostet ungefähr 1.000 und damit kannst du dann

00:11:24: fahren, dann weißt du, sie sind noch ohne Batterie, dann kommen noch 400, 500 Euro dazu. Das ist für

00:11:29: jemanden, der unterm Existenzminimum verdient, eine Katastrophe und deswegen vermieten viele von

00:11:35: diesen Geschäften diese Roller, vermieten ist aber auch ganz blöde, das heißt 70, 80 Euro im Monat,

00:11:40: er gehört aber nicht dir. Ich war in einem Geschäft, er sagt, nein, er verkauft sich auf Raten,

00:11:44: das kostet um 92 Euro, aber nach zwei Jahren gehört, das oder zweieinhalb Jahren gehört,

00:11:49: dieses demopetten, dem Zusteller. Zwei Jahre ist ganz wichtig, das sind ja Freie Dienstnehmer und

00:11:53: als Freie Dienstnehmer in diesen Gewerben denkst du nie daran, dass die Sozialversicherung kommen

00:11:57: wird, dass die Steuer kommen wird, die verdienen am Anfang Brutto für Netto, anders können sie

00:12:03: sich nicht leisten und legen dann mit Acht und Krach diesen 90 Euro für das Moped weg. Wenn

00:12:07: sie das Geld wirklich haben, machen sie was anderes. Es gibt, wenn du googlst, findest du ungerische,

00:12:12: slovakische, slovenische, tschechische Homepages, die auf Deutsch gehalten sind, wo dir diese Moppets

00:12:18: um 40, 30 Prozent günstiger, ja, du kannst sie bestellen, sie werden im Karton geliefert, dann

00:12:23: kosten sie viel, viel weniger und das Interessante ist, da sind zum Teil die gleichen Moppets drauf,

00:12:27: die bei uns um mit 25 km/h angeboten werden und die fahren dort 45 bis 70 km/h. Da ist sich aber

00:12:32: mein Fahrrad handelt, das stehe ich immer auch dabei auf der Homepage, auf Deutsch, auf Englisch,

00:12:36: auf Arabisch, habe ich es nicht gefunden, aber ich würde es auch nicht verstehen, liefern sie und

00:12:40: schreiben drauf, du brauchst keinen Führerschein, du kannst das im Karton rausnehmen und sofort losfahren.

00:12:43: Das heißt, viele von diesen Moppets, die schon alle gleich aus, können viel, viel mehr und der

00:12:48: junge Mann, der das kauft, hat vermutlich gar keine Ahnung, dass es nicht in Gesetzen entspricht.

00:12:53: Und da gibt es auch noch die Möglichkeit, dass man diese Fahrrad auch noch tuned und sogar noch

00:12:57: schneller machen lässt. Das ist ganz, ganz einfach. Heute kommt, was wir angekündigt haben und zwar

00:13:06: wie tuned man ein Teil, was bringt das, was frisst das? Ungefähr ganz grob an Akku. Und zwar hat ein

00:13:11: Kunde gefragt, wie man den Elektro-Roller Merlin go trosselt. Viele haben uns gefragt und uns auch

00:13:18: angerechnet in den Kommentaren, die besten Methoden den Zugler unauffällig schnell zu machen.

00:13:24: Bei diesen ganzen E-Moppets ist es so, du gehst auf YouTube oder auf TikTok und sagst, wie kann ich

00:13:32: das Ding schneller machen? Und dann gibt es tausende Videos, die immer gleich ablaufen. Zuerst

00:13:37: zwingt einer und sagt, mach das nicht, das darfst du dann nicht mehr auf der Straße verwenden. Dann

00:13:41: zeigt er dir irgendwo in der Mitte vier Schrauben, die machst du auf und dann ist ein Teil, das schaut

00:13:46: aus wie bei einem Verstärker, das laufen alle Kabel rein und raus. Und dann sagen sie, such eine

00:13:52: Kabelschleife, also ein Kabel, das auf der einen Seite reingeht, auf der anderen raus, sonst nix. Das

00:13:56: ist meistens blau und das ziehst du raus. Und jetzt habe ich ja auch eine Anweisung geben, wie man fast

00:14:01: jedes E-Moppet und jeden Scooter schneller machen kann. Wenn du das rausziehst, dann fährt das,

00:14:05: das ist die Drossel, ist die Drossel ausgeschaltet. Und der nächste Tipp, der kommt dann auch,

00:14:09: Augen zwingern, geht zum Elektro-Laden und kauft dir einen Schalter, der entweder über eine App oder

00:14:14: über eine Fernsteuerung betreiber ist und hängt ihn in dieses Kabel rein. Du kannst dann mit dem

00:14:19: Griff in die Hosentasche oder aufs Handy das Moppet auf Knopfdruck, auf 25 km runterrelementieren oder

00:14:25: es fährt so schnell wie es fahren kann. Aber mach das bitte nicht im Straßenverkauf. Das heißt,

00:14:29: dass man theoretisch auch, wenn die Polizei aufhält, wieder fast anschraubungsmäßig sagen kann,

00:14:33: es fährt den auf 25 km/h. Einer der engsten Fahrradmitarbeiter der UliSima hat mir natürlich im

00:14:39: Off gesagt, er versteht nicht, warum irgendjemand mit diesen Dingen erwischt wird, weil das ist

00:14:45: so einfach, das Ding zu tunen und zu enttunen, dass also nur die ganz, ganz doofen sich erwischen

00:14:51: lassen und dass der Folgeproblem ist, es gibt ja keine Nummerntafel. Bei den Moppets, bei uns Puren,

00:14:55: hat man damals die Polizeizupfte uns als Nummerntafel ab, dann mussten wir das Ding retypysieren. Wenn es

00:15:01: kein Nummerntafel hat und nicht zugelassen ist, kannst du keine Zulassung entziehen. Dann zahlst

00:15:05: halt deine Strafe und fahrst ums Eck sofort wieder weiter. Das heißt, du hast eigentlich keine

00:15:09: Handhabe, das Zeug einzuziehen oder wirklich dauerhaft zu verhindern, dass die Leute damit fahren.

00:15:14: Jetzt gibt es aber die Forderung, dass sich das ändert. Was fehlt denn für die Umsetzung? Oder

00:15:20: hältst du es für realistisch, dass das noch zum Beispiel 20, 25 oder 26 in Gesetz gegossen hat?

00:15:26: Es fehlte bis zur aktuellen Regierung der politische Wille. Die grüne Klimaministerin, die wollte

00:15:32: sich einfach nicht mit den Radfahrern und mit der sogenannten Mikromobilität, der Sanftmobilität

00:15:38: anlegen und hat gesagt, das ist halt so und das wurde quasi auch irgendwie immer so suggeriert,

00:15:43: dass seine europäische Regelung. In ganz Europa gelten die 250 Watt für E-Bikes, das stimmt,

00:15:48: aber in Deutschland ist es längst so geregelt, dass nur etwas, was Pedale hat, darf auch Fahrrad

00:15:54: genannt werden. Da kann man dann auch schummeln und wenn man sich ein Teller wief anschaut,

00:15:57: wie dortigen wir die Pizza-Zusteller fahren, die haben alle ein Fahrrad und du kannst immer

00:16:01: ein Cheatschalter einbauen, aber es ist zumindest schon mal ein kleiner Riegel vorgeschoben. Es wäre

00:16:06: relativ einfach, dass sich der Verkehrsminister und die Stadt Wien zusammensetzen und sagen,

00:16:12: okay, wo ist das Problem? Wir wollen die weg vom Radweg haben. Da ömte C.O. der Able, haben wir

00:16:17: gesagt, sie hätten die auch gerne nicht mehr als Fahrer der Dekläre, die haben sie aber nicht

00:16:20: überlegt, was sie damit ihre Kernklientel an tun, weil plötzlich würden diese Jungs alle auf der

00:16:25: Straße fahren. Und wenn jemand mit 25, 35 km/h in Wien herumfährt, auch wenn 30 km/h vorgegeben

00:16:33: sind, sogar die Polizei hubt dich von hinten an und fragt, ob du irgendwie ein Husch hast. Also das

00:16:37: Problem ist eines, das gelöst werden könnte. Man müsste aber es ernsthaft angehen. Es würde

00:16:42: auch was ganz anderes reichen. Wenn die Rennleitung sagen, wir Radfahrer immer, also wenn die Polizei

00:16:47: sich einfach anschauen würde, fahren die zu zweit drauf. Wie schnell sind die wirklich? Wenn sie

00:16:52: nicht an Kreuzungen am Ring stehen würden und schon nähern sich Radfahrer diesen ungeregelten

00:16:57: Kreuzungen mit mehr als 10 km/h an, sondern sie stellen sich dorthin, wo es Kfv gestanden ist

00:17:02: und messen einmal. Ja, die Jungs würden sofort weiterfahren, aber wenn sie mitbekommen, es wird

00:17:07: systematisch die momentane Geschwindigkeitsübertretung gemessen und gestraft, und jetzt rede ich wie ein

00:17:12: alter, alter, alter, alter, das sage ich über Leuend Order. Es hätte folgen und vor allem das G-Steig

00:17:17: fahren. Also ich sage jetzt mal, das größte Problem ist ja gar nicht das Radweg. Das größte

00:17:21: Problem sind die G-Steiger. Ich rede als Radfahrer immer von den Radwegen, aber in Wirklichkeit

00:17:25: fahren die überall und dieses überall, das ist immer das erste, was eingestellt werden muss.

00:17:30: Bis wann wird das Problem gelöst? Hast du da eigentlich eine Schätzung? Nein, kann ich nicht

00:17:36: schätzen, weil ob sich die Frau Sima mit ihrem Parteifreund und Ex-Stadtratskollegen Hauke

00:17:41: rascheinigt oder nicht, das können wir hier nur kommentieren, aber wir wissen nicht, wie dringend

00:17:47: sie denn wirklich ist und was sie alles an kleinen Abers und vielleicht es noch nachregeln müssen.

00:17:52: Lieber Tom, danke für deine Auskunft und für deine Recherchen. Danke für die Einladung.

00:17:57: Ja, das war "Was Wichtig ist" vom 28. Juli. Danke fürs Zuhören und vergessen sie nicht

00:18:04: unseren neuen Rätselbereich auszusecken in der App und unter diepresse.com/rätsel gibt es

00:18:10: jeden Tag vier neue digitale Spiele. Macht es gut und auf bald.

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