Trump scheitert in Alaska – Putin weiß, was er will

Shownotes

Gast: Christian Ultsch, stv. Chefredakteur und Außenpolitikchef der "Presse", Moderation: Anna Wallner Schnitt: Audiofunnel/Georg Gfrerer Credits: REUTERS Mehr zum Thema:

Christian Ultsch: Putin hat Trump in Alaska hingehalten](https://www.diepresse.com/20002138/putin-hat-trump-in-alaska-hingehalten?ref=inline_rel)) von Jürgen Streihammer: „Putin hat mehr erreicht, als er sich hätte wünschen können“ »No Deal« zwischen Trump und Putin in Alaska

Drei Stunden hat das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in der Mega-Militärbase in Alaska gedauert und am Ende gab es keinen neuen Deal: Keine Waffenruhe, keine neuen Sanktionen, kein neues Ultimatum und schon gar kein Frieden. Für Putin lief es gut. Der US-Präsident hat ihn mit offenen Armen und Applaus empfangen. Im „Presse“-Podcast analysiert Christian Ultsch das Alaska-Treffen und deutet die vielen symbolisch aufgeladenen Bilder und Aussagen. Bemerkenswert für Ultsch ist zum Beispiel, dass Putin als Erster und länger gesprochen hat als der Gastgeber Trump. Das sei sehr ungewöhnlich. Trump hat offenbar gedacht, er rollt Putin den roten Teppich aus und der lässt sich davon beeindrucken. Das ist nicht passiert. Putin sitzt derzeit am längeren Ast, führt Trump an der Nase herum. Ultsch sagt weiter: „Putin hat eine Strategie in der ganzen Angelegenheit, er weiß, was er will.“

**„Nächstes Mal in Moskau“: Was will Putin? **

Putins Ziel ist klar: Er möchte zumindest die vier ostukrainischen Regionen, die er bereits für annektiert erklärt hat, vollständig besitzen. Er will die Kontrolle über die Ukraine haben und er will die Nato zurückdrängen, nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Osteuropa. Was bleibt vom Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin? Wieso empfing der Amerikaner den Russen mit Pomp und Applaus? Und wie realistisch ist es überhaupt, dass Trump den Krieg beenden kann? Wir analysieren das Treffen in dieser Episode mit Christian Ultsch, Außenpolitikchef der „Presse“ seit über 20 Jahren.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Die Presse.

00:00:07: Das ist was Wichtiges am 16. August. Mein Name ist Anna Wallner und ich melde mich heute

00:00:29: mit einer aussaturlichen Folge unseres Podcasts aus dem Studio am Tag nach dem

00:00:33: historischen Treffen zwischen Donald Trump und Vladimir Putin in Alaska. Bei mir ist mein

00:00:39: Kollege Christian Ulcz, Außenpolitik-Chef der Presse und wir beide wollen dieses außergewöhnliche

00:00:44: Gipfel treffen und alles, was seither passiert ist und gesagt worden ist, nun beleuchten. Hallo

00:00:50: Christian. Hallo. Christian, du hast das Treffen zwischen Trump und Putin als Zweifelsohne

00:00:55: außenpolitischem Hörpunkt des bisherigen Sommers bezeichnet. Dabei gab es am Ende dann irgendwie

00:01:02: kaum was. Es gab keinen Waffenstillstand, kein Ultimatum, keine Neues, keine Sanktionen. Da fällt

00:01:08: glaube ich nicht nur mir, sondern vielen anderen noch mal Shakespeare-Mutter-Do-About-Nothing-Ein. Was

00:01:13: ist da am Ende für dich geblieben? Großes Theater, das Putin eszenieren wollte und Trump hat ihm die

00:01:22: Bühne dafür geboten. Das Treffen ist unter den Erwartungen geblieben. Man hatte gehofft, dass

00:01:29: dort ein Waffenstillstand verkündet werden könnte. Immerhin hatte Trump Putin ein Ultimatum

00:01:36: gestellt. Das ist ausgelaufen vor etwas mehr als einer Woche und das hat ja ursprünglich

00:01:42: geheißen. Wenn bis dahin kein Waffenstillstand besteht, werden großflächige Sanktionen verhängt

00:01:51: gegen Russland und alle die Ölgeschäfte machen mit Russland, dann ist Trump davon abgewichen

00:01:57: nach einem Treffen, der ist ein sondergesanter Witkoff in Moskau hatte. Also hat man vermutet,

00:02:03: dass es da irgendein Angebot geben könnte und jetzt stehen wir da nach diesem Treffen ohne

00:02:11: einen Waffenstillstand. Es ist auch interessant, dass zum Teil auch Trump jetzt wieder Positionen

00:02:18: übernommen hat von Putin. Ist es nicht auch so, dass in dieser Welt der Spitzen-Diplomatie es

00:02:26: oft so ist, dass solche Treffen im Vorfeld diplomatisch vorbereitet werden, da werden

00:02:30: Dinge eh im Vorfeld beschlossen und die Staatsmänner oder Staatsmenschen sind dann nur mehr da, um

00:02:35: das dann zu verkünden. Das war ja diesmal absolut nicht so. Es war bis zuletzt eigentlich nicht klar,

00:02:40: bleibt es bei einem Vier-Augen-Gespräch. Das war es dann nicht, sondern es wurde dann abgesagt. Das

00:02:46: heißt, das wirkt alles schon sehr nach einem schnell vereinbarten Treffen und wenig Vorbereitung

00:02:53: und im Hinter-Hinterhand wurde nichts ausgemacht, was sind die ja? Genau, also ziemlich amateurhaft,

00:02:59: oder wenn man es vorhandlicher ausdrückt, unkonventionell und unorthodox. Also offenbar ist

00:03:06: Trump schon auch überzeugt von seinen Überzeugungskünsten und von seinen fast magischen Talenten,

00:03:16: einen Deal zu machen. Nur leider ist halt kein Deal dabei herausgekommen. Er hat davor gemeint,

00:03:22: dass er in einem Zuhör-Modus schalten wird. Gut, wir wissen nicht genau, was da jetzt besprochen

00:03:29: wurde. In Alaska, er hat den ukrainischen Präsidenten informiert und auch die Verbündeten. Aber

00:03:36: ein Punkt, das wirklich interessant, zuvor war ja die Linie auch Trumps gewesen, dass es

00:03:42: unverzüglich einen Waffenstillstand geben soll und jetzt hat er mit ein paar Stunden

00:03:48: Verspätung nach dem Treffen in Alaska auf seiner Plattform "Truth Social" gepostet,

00:03:54: dass er jetzt gerne direkt ein Friedensabkommen erreichen müsste. Ich meine, das klingt recht

00:04:01: gut aufs Erste hinhören, aber in Wirklichkeit war das immer die Position Putins. Und ich glaube,

00:04:10: dass Putin darauf anlegt, auf Zeit zu spielen. Das macht er schon in den vergangenen Monaten,

00:04:16: seit Amtsantritt von Trump, weil er sieht, dass es auf dem militärischen Gebiet, auf dem Schlachtfeld

00:04:25: jetzt nicht so schlecht für ihn läuft, also seine Amäis in der Offensive. Es gab er jetzt auch

00:04:30: unmittelbar vor dem Treffen in Alaska, vereinzelte Vorstöße in der Ostukraine und er ist sozusagen

00:04:38: am Drucker. Er kann sich Zeit lassen und mit dieser Position hat er sich jetzt eigentlich

00:04:44: durchgesetzt. Bemerkenswert war ja auch, dass bei diesem Treffen er als Erster gesprochen hat.

00:04:51: Also es ist üblich, dass normalerweise der Gastgeber als Erster das Wort ergreift und in diesem

00:04:58: Fall war es der Gast, nämlich Vladimir Putin. Er hat bei der Pressekonferenz auch länger gesprochen

00:05:05: als Donald Trump und sozusagen die Gelegenheit gehabt, seine Sicht der Dinge darzustellen. Das war

00:05:12: dann verbunden mit so einem kleinen historischen Exkurs und dann hat er auch davon gesprochen,

00:05:20: dass zuerst die Ursachen dieses Konflikts bereinigt werden müssen, bevor man zu einer

00:05:26: Lösung kommt. Und diese Roots of the Hall thing, also die Wurzeln, diese ganzen Konflikts, da ist

00:05:32: natürlich eine Schifre für all das, was Putin in den vergangenen Jahren verlangt hat und davon

00:05:40: ist er, glaube ich, kein Jota abgewichen. Also er ist derjenige, der eine Strategie hat in der

00:05:48: ganzen Angelenk. Putin hat eine Strategie, er weiß, was er will. Diese Strategie ist unverändert.

00:05:54: Er möchte zumindest die vier ostukrainischen Regionen, die er bereits für annektiert erklärt hat,

00:06:02: vollständig besitzen. Er will die Kontrolle über die Ukraine haben, er will die NATO zurückdrängen,

00:06:09: nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Osteuropa. Das ist sein Ziel. Davon ist er nicht

00:06:15: abgewichen bisher. Jetzt hast du schon die Pressekonferenz erwähnt und sozusagen den Kern

00:06:20: des ganzen Treffens, auch den inhaltlichen Kern, soweit wir uns ein bisschen zusammenreimen können,

00:06:25: weil wir wissen ja nicht, was genau gesprochen wurde. Aber lasst mich noch einmal einen Schritt

00:06:28: nach vorzugehen. Es ist für Putin ja generell über nicht schlecht gelaufen, auch die ganze

00:06:33: Symbolik, die da transportiert wurde. Der US-Präsident, wie man so schön sagt, früher gern gesagt hat,

00:06:38: der Präsident des freien, der freien Welt empfängt hier Putin am roten Deppich und hat dann sogar

00:06:45: applaudiert auf den Letzt, also als Putin auf ihn zugegangen ist. Wie hast du das, wie interpretierst

00:06:52: du das? Das wirkt ja irgendwie schon ein bisschen nach Ziegeln. Es ist ein Geschenk Trumps an Putin.

00:06:59: Normalerweise, das ist selbst erwähnt, finden solche Gipfeltreffen erst statt, wenn man sozusagen

00:07:07: ein Abkommen, das davor verhandelt wurde, besiegeln kann. Oder wenn es irgendeinen Outcome gibt. Das ist

00:07:15: nicht der Fall. Also Putin hat natürlich auch erreicht, dass diese internationale Isolation

00:07:21: durchbrochen ist. Also er hatte davor ja keine Möglichkeit auf einen Staatsbesuch im Westen.

00:07:27: Er ist ja auch als Kriegsverbrecher angeklagt, wobei man sagen muss, dass die USA das Statut nicht

00:07:34: unterschrieben haben, deswegen auch nicht verpflichtet sind, ihn zu verhaften. Aber dennoch

00:07:38: gab es natürlich auf amerikanischen Boden in den vergangenen Jahren kein Treffen mit dem

00:07:44: russischen Staatspräsidenten und diese Gelegenheit hatte er. Das ist natürlich ein wunderbarer

00:07:50: Propaganda-Erfolg für ihn. Nur ich denke, dass man der Lösung des Konflikts damit keinen Schritt

00:07:57: näher gekommen ist. Aber das war wahrscheinlich das, was Trump gedacht hat, oder? Oder warum

00:08:00: ging es nicht mit ein bisschen weniger? Promp und Applaus? Ja, also wenn man so, wenn ich es jetzt mal

00:08:06: von der anderen Seite betrachte, wollte Trump möglicherweise einfach mal schauen, ob etwas

00:08:13: möglich ist. Wobei man sagen muss, er hat ja schon mehrfach jetzt Gelegenheit für stundenlange

00:08:18: Telefonate mit Putin. Es ist theoretisch möglich, dass es im Hintergrund ein Angebot gibt, also ein

00:08:26: Angebot, dass jetzt noch nicht ausbuchstabiert wurde. Ist theoretisch, denkt man, nur halte ich es

00:08:32: für ziemlich unwahrscheinlich, dass es so etwas gibt. Du hast jetzt schon ein bisschen noch gesagt,

00:08:37: wie es weitergehen könnte. Ich habe ein Zitat gefunden von Gabor Steingat, der hat in seinem

00:08:42: Newsletter heute geschrieben, während Europa geschlafen hat, wurde im nördlichsten US-Bundesstadt

00:08:46: womöglich Geschichte geschrieben, aber mit einer Geheimtinte, die wir heute Morgen auch nicht

00:08:51: entziffern können. Sie ist so das auch so, also dass wir eigentlich noch so, dass es jetzt aussieht,

00:08:57: wie eine Niederlage für den Westen, eine Niederlage für Trump, aber und einen Sieg für Putin,

00:09:01: aber am Ende kommt dann doch noch was Großes dabei raus. Ja, okay, das ist eine sehr wohlwollende

00:09:07: Interpretation von Gabor Steingat, also theoretisch ist das möglich. Immerhin fährt

00:09:12: Zelensky dann am Montag nach Washington, dann werden wir vielleicht etwas mehr wissen. Trump hat

00:09:19: ja auch nicht nur Zelensky Interview, sondern auch die Spitzen der europäischen Regierungen. Da

00:09:26: wird früher oder später etwas durchsickern. Jetzt sind ein paar Stunden vergangen, seit dem

00:09:31: Gipfel in Alaska bisher ist diesbezüglich gar nichts durchgesickert, nur dieses Statement von

00:09:39: Trump, dass es direkt zu einem Friedensabkommen kommen soll und nicht zu einer Waffenruhe,

00:09:45: was natürlich unendlich viel schwieriger ist, sich zunächst einmal auf eine Waffenruhe zu einigen

00:09:51: und dann zu verhandeln. Die er sogar nicht einmal in dieser Nacht gehalten hat, dort es mir, es gab

00:09:55: keine Vereinbarung, aber auch jetzt während des Treffens gab es Angriffe Russlands gegenüber der

00:10:00: Ukraine. Ja, das ist die Angriffe gehen, mehr oder minder unvermindert weiter. Jetzt hast du schon

00:10:05: angesprochen Zelensky, das ist ja die große Frage, was bedeutet dieses Treffen für die Ukraine,

00:10:11: was bedeutet das für Zelensky? Der hat unmittelbar nach dem Treffen angekündigt,

00:10:15: wird eben da in Montag in Washington empfangen. Was werden wir da sehen? Ich meine, wir haben

00:10:22: verinnern und sollen das Treffen von Zelensky mit J.D. Wines und Trump im Weißen Haus fahren

00:10:26: ein paar Monate, ich glaube es war im Februar, da sonst glaube ich allen in Erinnerung geblieben ist.

00:10:31: Was ist das jetzt? Ist das nur ein Pflichtbesuch oder hat er da jetzt sozusagen auch Trump angebettelt,

00:10:36: bitte du musst mich jetzt auch symbolisch empfangen? Das weiß ich nicht,

00:10:40: wie das zustande gekommen ist, es ist möglich, dass Trump ihn auch einfach eingeladen hat. Es besteht

00:10:46: sicherlich die Sicht zu Zelensky's Einfluss zu nehmen auf Putin, das haben er und die europäischen

00:10:54: Staats- und Regierungschefs ja auch vor dem Gipfel in Alaska versucht. Da gab es ja eine Videokonferenz,

00:11:01: da hat man ja auch versucht Trump davon zu überzeugen, dass es zuerst eine Waffe Ruhe geben soll und

00:11:08: dann Verhandlungen über den Frieden abkommen.

00:11:11: Trump hat sich das angehört und dann hat er es nach seinem Gespräch mit dem Putin will

00:11:16: es jetzt dann doch anders machen.

00:11:18: Also immer wieder gesprochen wird es die Frage, ob es ein Dreier treffen geben könnte,

00:11:23: wie realistisch hältst du so ein Treffen Putin-Trump-Selensky?

00:11:27: Ja, ich finde interessant, dass sich Putin überhaupt nicht dazu geäußert hat bei der

00:11:32: Pressekonferenz, bis jetzt hat er das ja eigentlich immer abgelehnt, den Selensky zu treffen.

00:11:37: Er sagt, er hätte keine demokratische Legitimation mehr, was für ihn nicht stimmt, weil es nicht

00:11:43: möglich ist in der Ukraine während des Krieges Wahlen abzuhalten.

00:11:47: Es ist möglich, dass es dazu kommt, aber ich halte es jetzt im Moment nicht für sehr wahrscheinlich.

00:11:54: Eine andere Frage ist, dass es du auch schon immer wieder in deinen Kommentaren erwähnt,

00:11:57: dass man Trump schon auch Respekt zollen muss dafür, dass er sich da einsetzt, dass er das

00:12:01: überhaupt möchte, dass da ein Frieden kommt.

00:12:04: Aber jetzt die Frage, kann er das, kann er den Ukraine-Krieg beenden?

00:12:07: Ja, offenbar geht das nicht so einfach.

00:12:09: Ja, ich muss ehrlich sagen, ich nehme das Donald Trump ab, dass er diesen Krieg beenden

00:12:15: möchte.

00:12:16: Er investiert sehr viel Zeit und politisches Kapital.

00:12:21: Er versucht, Dinge in Bewegung zu bringen, also mein Schloss aus den bisherigen Entwicklungen

00:12:28: ist, dass der russische Präsident Vladimir Putin schlicht und einfach keinen Frieden

00:12:34: will derzeit, dass er möglicherweise ein Angebot hat, dass mehr dann in deiner Kapitulation

00:12:39: der Ukraine gleich kommt, nämlich dass die Ukraine ihre Positionen in der Ostukraine

00:12:45: räumt und dass er dann zugesteht, dass es eine Vereinbarung geben kann, aber nicht

00:12:52: einmal das wissen wir genau.

00:12:54: Also, Putin hält sich da einigermaßen bedeckt.

00:12:57: Und sagst du auch, führt eigentlich Trump beim Gängelband?

00:13:01: Ja, ich habe schon den Eindruck.

00:13:02: Aber da frage ich mich, könnte Trump den Spieß umdrehen?

00:13:05: Wie würde denn das aussehen, wenn Trump Putin an der Nase herumführen würde?

00:13:08: Was müsste er eben für?

00:13:09: Na ja, gut.

00:13:10: Er müsste das, was er angekündigt hat, nämlich, dass es Sanktionen gibt, nämlich verschärfte

00:13:17: Art.

00:13:18: Das müsste er durchziehen.

00:13:19: Und das macht er nicht.

00:13:20: Ich glaube, dass er mittlerweile in Russland als ziemlich schwach wahrgenommen wird.

00:13:25: Also, das ist meine Vermutung, dass das das ist.

00:13:28: Also, das ist vorhin das Statement von Trump auf seiner eigenen Plattform betont, aber

00:13:32: die russischen Funktionäre, sozusagen, ich glaube, die Metrinitierdef hat auf x wiederum

00:13:39: sehr, so zu sagen, triumphale Worte losgelassen, dass das alles sehr gut gelaufen ist.

00:13:45: Ja, sicher.

00:13:46: Für Russland ist es auch ganz wunderbar gelaufen.

00:13:48: Also, Sie mussten keine Positionen aufgeben.

00:13:51: Zum Ohne jegliche Gegenleistung dieses Gipfetreffen gehabt, Putin hatte seine Bühne und konnte

00:14:00: dort umgebremst sagen, was er wollte.

00:14:02: Nach der Pressekonferenz gab es keinerlei Fragen, so wie der bestellte, noch kritische.

00:14:10: Also, er ist da ganz wunderbar durchgekommen.

00:14:13: Und jetzt liegt der Ball natürlich, das war, glaube ich, auch Putins Absicht, jetzt liegt

00:14:18: der Ball wiederum bei den Ukrainern und bei den Europäern, also er hat dazu Verstehen

00:14:24: gegeben, dass die Europäer diesen ganzen Verhandlungsprozess aufhielten, wo es meiner

00:14:30: Ansicht nach nicht stehen.

00:14:31: Ja, vor allem, was wieder das bedeutet, also, was erwartet das sich von den Europäern,

00:14:35: was sollen sie anders machen?

00:14:36: Ich glaube, er hat sich genau erwartet, sich genau das, was jetzt passiert ist, nämlich

00:14:40: dass die Europäer keine Rolle spielen.

00:14:42: Also, sie waren da nicht am Verhandlungs-Disch vertreten, er konnte da umgestört mit Trump

00:14:48: reden.

00:14:49: Er versuchte ja überhaupt dieses Thema, also, möglichst größer, einem größeren Rahmen

00:14:53: anzufliegen.

00:14:54: Ah, er hatte auch während der Pressekonferenz betont, dass es ja Möglichkeiten gebe einer

00:14:59: erweiterten Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA.

00:15:03: Im wirtschaftlichen Bereich, aber auch in Abrüstungsfragen, also er möchte einen größeren Rahmen abstecken,

00:15:10: das ist schon seine Strategie seit Monaten.

00:15:13: Also, wie gesagt, er hat da eigentlich ganz klare Vorstellungen, eine ganz klare Strategie,

00:15:19: die er eigentlich ziemlich unbeeindruckt verfolgt.

00:15:23: Aber könnte man nicht sogar bei man was Positives finden, will sagen, na ja, wir hatten Sorge,

00:15:27: dass das eben so ein America First-Deal treffen wird, wo über den Kopf von der Ukraine hinweg

00:15:33: eine Lösung gefunden werden soll und das ist nicht passiert.

00:15:36: Du sagst jetzt, die Europäer haben keine Rolle gespielt, aber letztlich ist es auch ein Scheitern

00:15:40: Trumps.

00:15:41: Also eigentlich ist es für Europa gar nicht so ein schlechter Nachricht, was da in Alaska

00:15:43: passiert.

00:15:44: Na ja.

00:15:45: Und ist das zu positiv?

00:15:46: Na ja, das ist, das finde ich so ein Tick zu positiv, Europa hat jetzt überhaupt keine

00:15:50: Rolle gespielt in Alaska und quasi drum drum gebettelt, dass Positionen aufgenommen werden.

00:15:58: Die wurden allesamt ignoriert, was man vielleicht positiv anmerken kann, ist, wenn es denn irgendeine

00:16:06: Form gäbe, der Einigung, dass Trump das nicht ausgeplaudert hat, sondern vorher Selensk

00:16:13: und die Europäer informiert hat, aber ich vermute eher, dass man sich da auf gar nichts

00:16:18: geeinigt hat.

00:16:19: Und er selbst hat ja danach in dem Fox-Interview auch gesagt, ja, es hätte Fortschritte gegeben,

00:16:26: aber bei dem großen Punkt, war der selbst gesagt, da hätte es keine Fortschritte gegeben.

00:16:31: Und ich glaube, dieser große Punkt, das ist der Wafferstehestand.

00:16:35: Und ich glaube, ein Wafferstehestand ist sozusagen das höchste der Gefühle und das, was man

00:16:43: noch am meisten hoffen könnte, was passiert in den nächsten Monaten und diesen Krieg

00:16:49: zumindest mal vorübergehen zu stoppen.

00:16:51: Um nochmal ganz kurz zu den Symboliken zu kommen, sind auch irgendwie zwei schräge Dinge

00:17:08: vorgefallen im Rund um diesen Tag.

00:17:10: Einmal weil du das auch verfolgt hast, aber der Außenminister Lavrov hat ein T-Shirt

00:17:15: mit USA auf Schrift getragen.

00:17:17: Also ein kirilisches Schrift, SSSR, was die russische Abkürzung ist für Sowjetunion.

00:17:24: Und da denkt man ja wahrscheinlich auch nicht, dass das Zufall war oder, dass da nicht deine

00:17:29: kleine Botschaft mitgebracht werden sollte.

00:17:32: Eine kleine, versteckte heimliche Botschaft, da würde ich auch so interpretieren.

00:17:37: Und zum Schluss?

00:17:38: Aber das war bei seiner Ankunft, da hätte es leider natürlich dann nicht bei einer Verhandlung

00:17:41: hergetragen.

00:17:42: Er ist dann mit Armzug da gesessen.

00:17:44: Aber es ist natürlich trotzdem eine Symbolik da, aus einem Flugzeug auszusteigen und so

00:17:49: ein T-Shirt anzuhaben und damit auch zu zeigen.

00:17:51: Natürlich.

00:17:52: Betreter jetzt.

00:17:53: Ja, hinter der, also gut, vielleicht interpretiert man da jetzt auch zu viel hinein, das ist

00:17:59: offenbar, ist das jetzt im Moment ganz angesagt und modisch in Moskau, was war auch einiges

00:18:05: gesagt.

00:18:06: Und wenn es bewusst war, dann zeigt es natürlich, dass Russland anerkannt werden will, als

00:18:11: Nukleare großmacht, die ganz offensichtlich auch imperiale Ambitionen hat.

00:18:18: Und nach der Pressekonferenz hat dann Trump wieder sehr freundlich zum Putin gesagt und

00:18:26: Putin hat darauf geantwortet, so ein bisschen mit einem Lächeln.

00:18:30: Das ist natürlich auch, wie soll ich sagen, war wahrscheinlich sehr schlag, also da ist

00:18:34: den Putin im Abgang noch eine ziemliche Schlagfertigkeit eingefallen, weil so der Eindruck entsteht, das

00:18:40: wäre ja ganz normal, dass Trump nach Moskau reist, so ist es natürlich nicht.

00:18:44: Ja, das haben die Russen natürlich schon im Vorfeld propagiert, dass das nächste Treffen

00:18:49: in Moskau stattfinden soll und das hätten sie gerne.

00:18:53: Wenn Donald Trump Lust darauf hat, dann macht das nicht, also wir haben jetzt auch hier gesehen,

00:18:58: dass es sich an keinerlei Konventionen hält.

00:19:01: Die Frage ist natürlich nur, ob das irgendetwas bringt, außer gute PR für Vladimir Putin.

00:19:08: Wenn wir jetzt in die nächsten Wochen schauen, Montag ist das Treffen von Zelensky und Trump

00:19:13: in Washington.

00:19:14: Was erwartest du, wie es diplomatisch weitergeht, oder ist das schwer zu sagen?

00:19:18: Also meine Interpretation ist, wie gesagt, das Putin spielt seit Monaten auf Zeit, er

00:19:23: will das Ganze in die Länge ziehen, er hat Erfolg mit dieser Taktik, es kommen dann immer

00:19:29: nur hin und wieder mal schärfere Ermanungen von Donald Trump oder Drohungen mit Sanktionen.

00:19:35: Doch er macht nichts und die Russen machen auf dem Schlachtfeld einfach weiter, deswegen

00:19:42: erwarte ich mir, dass das auch in Zukunft so weitergeht über die nächsten Wochen und

00:19:49: Monate und für mich gibt es eigentlich nur eine realistische Möglichkeit diesen Krieg

00:19:58: zu beenden und auch da weiß ich aber nicht, ob das in den nächsten Wochen oder Monaten

00:20:07: passieren kann.

00:20:08: Welche ist das und die noch einmal zu...

00:20:10: Ich glaube, die einzige Möglichkeit wäre es, diesen Konflikt jetzt einzufrieren entlang

00:20:18: der bestehenden Frontlinie dann zu versuchen, irgendeine Form der Sicherheitsgarantien für

00:20:27: die Ukraine zu erreichen, was heißt Sicherheitsgarantien, also es müsste dieser Waffenstil dann bewacht

00:20:35: werden.

00:20:36: Da ist schon ziemlich klar, dass das die Europäer machen müssten, wobei die USA zuletzt

00:20:42: durchblicken haben lassen, dass sie sich in irgendeiner Form dran beteiligen.

00:20:47: Also ich kann mir vorstellen, dass es zumindest logistische oder technologische Unterstützung

00:20:53: geben kann, amerikanische Soldaten würden glaube ich bei der Überwachung eines Waffenstilstands

00:20:59: keine Rolle spielen und nach einem Einfrieren dieser Frontlinie glaube ich kann es keine

00:21:07: formale Anerkennung geben, der Annexionen, die Russland verkündet hat, also das Kanaropa

00:21:16: und das kann auch die Ukraine, die Jure nicht anerkennen, aber es ist natürlich möglich,

00:21:23: dass man das de facto akzeptiert und das ist für mich die einzige Möglichkeit, wie

00:21:30: dieser Krieg zumindest gestoppt werden kann, vorübergehend, dass er eingefroren wird.

00:21:37: Lieber Christian, schön, dass du da warst, danke für die Erklärung, das war was wichtig

00:21:46: ist am 16.

00:21:47: August und mehr zum Thema lesen Sie auch in der Presse am Sonntag und natürlich rund

00:21:51: um die Uhr digital auf diepresse.com drei Texte, ausgewählte Texte zum Alaska treffen.

00:21:57: Finden Sie den Schonwurz dieser Folge, schönes Wochenende zwischen Christian Uldsch und Anna

00:22:01: Walner.

00:22:02: [Musik]

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