Wann kommt der medizinische Durchbruch bei Alzheimer?

Shownotes

Von Christine Mayrhofer. 170 Tausend Menschen leben aktuell in Österreich mit einer Form von Demenz, die meisten davon sind an Alzheimer erkrankt. Wie viel weiß die Forschung mittlerweile über Alzheimer? Könnte die Krankheit bald heilbar sein? Und was kann präventiv und akut gegen eine Erkrankung tun?

Hellin Jankowski erzählt in dieser Folge von den Herausforderungen betroffener Familien, dem Leben mit der Krankheit und der Hoffnung auf ein Medikament gegen Alzheimer.

Hier geht es zu unserem neuen Rätsel-Bereich mit Sprachspielen, Logikrätseln und Sudoku. Probieren Sie es aus! ** Gast:** Hellin Jankowski „Die Presse“ Host: Christine Mayrhofer Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger

Mehr zum Thema: >>> Leben mit Alzheimer: Schatz, weißt du noch, wer ich bin? >>> Demenz ist, wenn das Zahnrad klemmt >>> Bei Demenz nicht vergessen: Darüber reden!

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00:00:00: Wenn Erwachsene so unbeholfen wie Kinder werden, die Namen ihrer engsten Verbrauten verwechseln,

00:00:14: die einfachsten Abläufe vergessen, dann wird der Alltag zur Herausforderung.

00:00:20: 170.000 Menschen leben aktuell in Österreich mit einer Form von Demenz. Die meisten davon

00:00:28: sind dann Alzheimer erkrankt. Mein Name ist Christine Meyerhofer und das ist was wichtig ist,

00:00:34: der tägliche Nachrichten-Podcast der Presse. Wie viel weiß die Forschung mittlerweile über

00:00:40: Alzheimer? Könnte die Krankheit vielleicht sogar bald heilbar sein? Und was kann preventiv und akut

00:00:47: gegen eine Erkrankung getan werden? Darüber habe ich mit Helen Jankowski gesprochen. Sie schreibt

00:00:53: unter anderem regelmäßig über Gesundheitsthemen für die Presse und sie hat sich angesehen,

00:00:58: wie bald ein medizinischer Durchbruch bei Alzheimer erfolgen könnte.

00:01:02: Hallo Helen. Hallo Christine. Helen, wenn wir von Alzheimer sprechen, dann ist oft nicht klar,

00:01:13: was ist Alzheimer, was ist Demenz? Vielleicht kannst du uns zum Start einmal erklären, was ist

00:01:18: eigentlich der Unterschied? Gerne. Demenz ist keine Krankheit, sondern ein Muster von Symptomen,

00:01:24: das verschiedene Ursachen haben kann. Generell kann man sagen, dass Hauptmerkmal von einer Demenz

00:01:30: ist eine Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten, im Vergleich zu früher. Das heißt, Betroffene haben

00:01:36: zunehmend Schwierigkeiten, sich neue Informationen einzubringen oder sich auf einen Gedanken,

00:01:41: auf einen Gegenstand zu konzentrieren, sich zurechtzufinden, oft auch Situationen zu überblicken

00:01:47: oder sich zum Beispiel örtlich oder zeitlich zurechtzufinden. Die Alzheimer-Krankheit ist die

00:01:53: häufigste Ursache für so eine Demenz. Sie macht ungefähr 70 Prozent der Fälle aus, gefolgt von

00:01:59: der sogenannten vaskulären Demenz oder der Levy-Body oder der frontotemporalen Demenz. Das

00:02:06: heißt, wenn wir umgangssprachlich davon sprechen, dass eine Person an einer Demenz leidet, dann

00:02:11: meinen wir in der Regel Alzheimer. Wie kann man erkennen, ob das jemand hat, gibt so was wie

00:02:18: eine Art Vorsorgeuntersuchung? Das Erkennen von Alzheimer bzw. von einer Demenz ist relativ

00:02:24: schwierig bzw. relativ langwierig. Es gibt einen Diagnoseweg, der beinhaltet mehrere Stufen,

00:02:30: kann man sagen. Grundsätzlich ist mal zu sagen, nur weil ich jetzt mal meinen Schlüssel vergesse,

00:02:36: meine Brille verlege oder mir ein Name nicht einfällt, heißt das noch lange nicht, dass ich

00:02:41: jetzt total gefährdet bin. Das kann ganz andere Gründe haben. Wenn ich jetzt aber über einen

00:02:46: gewissen Zeitraum hinweg immer wieder Dinge vergesse, nicht mehr innere, man merkt auch,

00:02:51: man ist sich selber nicht mehr ganz sicher, man ist irgendwie orientierungslos, dann sollte man

00:02:56: sich schon mal austesten lassen. Das ist aber jetzt ein Zeitraum, ich sage mal von drei bis sechs

00:03:01: Monaten, wenn man da wirklich beobachtet, okay, da ist eine Veränderung im Verhalten da. Wie gesagt,

00:03:07: da gibt es dann mehrere Stufen. Der einfachste Weg ist einfach mal in eine sogenannte Gedächtnisambulanz

00:03:14: zu gehen und da kann man dann eine Art Schnelltest machen. Das ist im Prinzip so etwas wie ein

00:03:20: Fragebogen, wo geschaut wird, okay, tust du dir vielleicht einfach schwer mit der Aufmerksamkeit

00:03:24: oder hast du wirklich Gedächtnisschwierigkeiten. Bei Verdacht auf Demenz dienen ein MRT und eine

00:03:33: Blutabnahme dazu, andere Gründe auszuschließen. Und dann geht es noch einmal tiefer hinein, wenn

00:03:41: man sagt, okay, nein, immer noch verdacht, dass da eine Demenz sein könnte und dann geht man in

00:03:46: die Biomarker-Testung und da wird es jetzt ein bisschen fachsprachlich, da macht man ein so

00:03:52: genantes Amyloid-Pet-CT. Das heißt, man untersucht, ob Amyloid-Pluck im Gehirn vorhanden ist. Das

00:04:00: sind Ablagerungen, Verklumpungen von Eiweiß und die leuchten im CT auf. Das ist dann schon mal ein

00:04:06: sehr, sehr starker Hinweis bzw. wird das eben mit Alzheimer in Verbindung gebracht. Parallel dazu

00:04:12: kann man auch noch eine Gehirn-Wasser-Messung machen. Das heißt, man schaut sich das Nervenwasser an

00:04:16: und schaut, ob es das sogenannte Taubrotein da drinnen gibt. Auch das ist mit Alzheimer in Verbindung.

00:04:22: Das sind jetzt alles Möglichkeiten, wenn man schon Symptome hat. Gibt es auch so was wie Tests oder

00:04:29: Anzeichen, die vorab machbar sind, um festzustellen, ob ich bei ein besonders hohes oder besonders niedriges

00:04:35: Risiko habe? Das ist sehr schwierig zu sagen, weil wir einfach die eine Ursache von Alzheimer noch

00:04:42: nicht gefunden haben. Also momentan können wir einfach noch nicht sagen, daran liegt es wirklich.

00:04:47: Wir wissen, dass es ein paar Faktoren gibt, zum Beispiel natürlich die Genetik, die spielt ja

00:04:53: meistens eine Rolle. Bei Alzheimer ist es so, wir wissen momentan nur, dass etwa 1% der Fälle

00:05:00: eindeutig auf die Genetik zurückzuführen ist. Viel mehr wissen wir noch nicht. Was wir auch wissen,

00:05:06: ist, dass Frauen öfter betroffen sind als Männer. Und was wir wissen, ist, dass eben das Alter ein

00:05:11: Faktor ist. Das heißt, je älter wir werden, desto älter werden natürlich auch unsere Zellen und

00:05:15: desto häufiger machen diese Zellen auch Fehler. Und deswegen sind wir da eher gefährdet. Wie viele

00:05:20: Menschen sind in Österreich überhaupt betroffen? Und bedeutet das, denn wir werden ja auch immer

00:05:25: älter, bedeutet das, dass es auch immer mehr sind mit zunehmendem Alter? Ja, also kurze Antwort,

00:05:31: ja. Es ist der Österreichische Demenzbericht von 2025 sagt, dass wir aktuell ungefähr 170.000

00:05:39: Menschen in Österreich haben, die von einer Demenz betroffen sind. Frauen, wie gesagt, mehr als Männer,

00:05:45: zwei Drittel sind ungefähr Frauen. Und die Schätzungen gehen davon aus, dass wir im Jahr

00:05:50: 2050 schon 290.000 Fälle haben werden. Das ist eben sehr stark mit dem Alter in Verbindung zu bringen.

00:05:58: Momentan geht man davon aus, dass etwa 1% der 60 bis 65-jährigen Personen schon betroffen ist.

00:06:05: Bei über 90-jährigen sind schon 34% und eben auch da Tendenz steigend. Das heißt,

00:06:11: Forscherinnen und Forscher meinen, dass es bald so sein könnte, dass in jeder Familie mehrere

00:06:16: Demenzfälle sind. Du hast mit solchen Familien von Betroffenen gesprochen. Wie schaut das Leben,

00:06:23: wie schaut der Alltag damit aus? Ja, Demenzerkrankungen führen, wie gesagt,

00:06:28: zu ganz, ganz unterschiedlichen Veränderungen und die gehen auch unterschiedlich schnell. Ich durfte

00:06:33: mit einer Frau sprechen, deren Tante betroffen ist, mittlerweile sehr stark, von Alzheimer eben

00:06:38: betroffen ist und die Familie wollte das zuerst gar nicht wahrhaben. Also, da waren solche Sachen,

00:06:43: wie ja, die Tante hat halt irgendetwas vergessen oder sich vielleicht irgendwie ein bisschen

00:06:48: teilnahmslos gegeben beim Essen oder sie hat gefragt, ob ihre Mutter, die eigentlich schon

00:06:54: seit Jahrzehnten verstorben ist, heute zum Essen kommt. Und die Familie hat das abgedahnt. Wenn

00:07:00: irgendjemand, wer es gesagt hat, was dann so jetzt sei nicht so, sie ist ja schon älter,

00:07:04: da kann das ja schon mal sein. Aber die Sachen haben sich verstärkt, sind häufiger geworden. Eine

00:07:11: andere Sache ist, die Dame ist dann leider Gottes auch inkontinent geworden und hat das

00:07:15: gar nicht gemerkt. Und wenn sie dann doch darauf aufmerksam gemacht worden ist, du, du sitzt da,

00:07:20: es ist alles nass, dann hat es geheißen, naja, du weißt ja, ich mag nicht bei anderen Leuten auf

00:07:26: die Toilette gehen. Also, das heißt, die Betroffenen selber sind sich gar nicht bewusst, dass ihnen das

00:07:30: passiert. Das ist ihnen wahnsinnig unangenehm und es kommt dieser Automatismus, dass man sich

00:07:36: Entschuldigungen sucht. Es gibt aber auch andere Fälle, da kann es noch schneller gehen. Also,

00:07:40: bei dieser Dame ist es wirklich über einen längeren Zeitraum gegangen. Eine Frau, mit der

00:07:45: ich sprechen durfte, die hatte in ihrer Familie Zweidemenzfälle. Aktuell ist es ihr Vater,

00:07:50: der ist schon über 80 Jahre alt und bei ihm war es so vor vier Wochen, wusste er einfach von heute

00:07:55: auf morgen nicht mehr, wie er sich die Hose anzieht. Vorige Woche hat sie mir erzählt,

00:07:59: wusste er nicht mehr, wie er den Rollator auslassen soll, damit er sich hinsetzen kann. Also,

00:08:03: das kann sehr, sehr große Hilflussigkeit bedeuten. Jetzt liest man öfter dieses oder jenes

00:08:10: Verhalten dieses oder jenes Nahrungsmittel, diese oder jene Gewohnheit fördert oder reduziert

00:08:17: die Wahrscheinlichkeit später einmal an Alzheimer zu erkranken.

00:08:20: Gibt es da so eine Art Anleitung, was man denn machen könnte, um möglichst nicht dann

00:08:27: an Alzheimer zu erkranken?

00:08:28: Ja, tatsächlich, es gibt eine Anleitung, sagen wir gleich dazu, es gibt keinen Garantieschein.

00:08:34: Also es gibt die sogenannte Lancet-Kommission, die hat tatsächlich fast exakt vor einem Jahr

00:08:39: einen Katalog ausgegeben, einen aktualisierten Katalog mit 14 Risikofaktoren.

00:08:43: Und diese 14 Risikofaktoren, sagt diese Kommission, können wir beeinflussen und unser Risiko

00:08:49: wahnsinnig nach unten schrauben.

00:08:51: Sie gehen sogar davon aus, dass, wenn wir alle diese 14 Punkte komplett eliminieren,

00:08:56: wir die Demenzerkrankungen um 45 Prozent verzögern, bis ganz verhindern können.

00:09:02: Ehrlicherweise muss man jetzt sagen, das ist ein bisschen sehr hochgegriffen, die Forscherinnen

00:09:06: und Forscher räumen das auch selber ein, weil, du wirst gleich merken, gewisse Dinge

00:09:10: einfach auch passiv passieren, die können wir nicht zu beeinflussen.

00:09:13: Aber was sind jetzt diese Faktoren?

00:09:15: Also, was kann man tun?

00:09:16: Man kann möglichst wenig Alkohol trinken, man kann möglichst wenig bis gar nicht rauchen.

00:09:20: So, jetzt sind wir bei dem Punkt, naja, passiv rauchen und so weiter und so weiter.

00:09:24: Gut, aber das sind Punkte.

00:09:26: Übergewicht, Diabetes 2, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, das sind auch fördernde

00:09:31: Faktoren für eine Demenz, auch wenn ich jetzt zu Kopfverletzungen komme, auf welchem Grund

00:09:36: auch immer kann das ein Demenzrisiko steigern.

00:09:39: Was kann ich jetzt noch tun?

00:09:41: Bewegungsmangel.

00:09:42: Also je mehr ich mich bewege, desto sportlicher ich bin, wenn ich mich eben auch sozial interaktiv

00:09:47: unterwegs bin, also Kontaktpflege, immer neugierig bleibe, das sind einfach Dinge, die helfen.

00:09:52: Wenig Feinstaub, Feinstaubbelastung ist auch ein Faktor, der die Demenz begünstigen kann

00:09:58: und auch das Bildungsniveau spielt tatsächlich eine Rolle, also je mehr ich eben lerne und

00:10:03: leere und so weiter, desto mehr bin ich ja auch gefordert, desto mehr Stimuli muss man

00:10:07: hier verarbeiten und desto, ja, geringer ist mein Risiko.

00:10:11: Zwei Punkte, die ich von der Liste auch sehr spannend finde, ist die See- und die Hörkraft.

00:10:16: Menschen, die schlechter sehen und schlecht hören, haben ein höheres Risiko an dem Mensch

00:10:21: zu erkranken.

00:10:22: Achtung, nicht weil sie schlecht sehen oder weil sie schlecht hören, sondern wenn sie nichts

00:10:26: dagegen tun.

00:10:27: Also sprich, in diesem Kommissionsbericht heißt es, wenn ich schlecht sehe und nichts dagegen

00:10:33: tue, also mir keine Brille nehme, steigt mein Risiko eine Demenz zu bekommen, das gleiche

00:10:37: gilt für Menschen, meistens betaktere Menschen, die schlecht hören und sich weigern ein Hörgerät

00:10:42: zu tragen, was leider Gottes sehr häufig passiert, dann steigt das Demenzrisiko auch.

00:10:47: Lust auf eine kurze Pause, wie wäre es denn mit einem kleinen Rätsel?

00:10:52: In unserem digitalen Rätselbereich warten täglich vier neue Herausforderungen auf euch.

00:10:57: Quartruppel und Wortkluberei für die Sprachspieler, Arokone und Sudoku für die logischen Denker.

00:11:03: Probiert es aus in der Presse-App und auf diepresse.com.

00:11:06: Und jetzt geht es weiter mit der heutigen Podcastfolge.

00:11:08: Jetzt klingt diese Anleitung ein bisschen so, als hätten wir schon einen sehr guten Überblick

00:11:14: über diese Krankheit vorhin hast du aber gemeint.

00:11:16: Wir wissen doch noch gar nicht so viel darüber, wo stehen wir, circa in der Forschung?

00:11:20: Ja, eben die genaue Ursache von Alzheimer ist ja nach wie vor nicht bekannt.

00:11:25: Wir beobachten schon sehr, sehr lange diese Proteinablagerungen, diese Verklumpungen im

00:11:31: Gehirn und es ist an sich die gängigste These, dass die wirklich Alzheimer hervorrufen bzw.

00:11:37: quasi hauptverantwortlich sind.

00:11:39: Es gibt noch zwei, drei andere Thesen zu diesem Thema, aber das ist eigentlich so das Populärste.

00:11:45: Das sind eben diese zwei Eiweiße, die Taufibrillen, das sind gewisse Fäden, die sich bilden

00:11:50: in den Hirnzellen und sie diese Zellen zerstören und dann aber eben auch noch Ameloid-Better.

00:11:56: Das ist das zweite Protein, das eben sich ablagern und verklumpfen kann und dazu führen

00:12:02: kann, dass eben die Nervenzellen nicht mehr funktionieren bzw. absterben und wir unsere

00:12:06: Gedächtnisleistung verlieren.

00:12:07: Jetzt haben wir viel darüber gesprochen, wie man mit Demenserkrankungen leben kann, damit

00:12:12: umgehen kann.

00:12:13: So eine Art medizinische Heilung in dem Sinne gibt es nicht?

00:12:18: Nein, gibt es nicht.

00:12:19: Also ich kann es momentan wirklich nur verlangsamen.

00:12:22: Das geht auf Medikamentöse und teilweise auch nicht medikamentöse Art.

00:12:27: Also es gibt verschiedene Tabletten, Medikamente, die ich einnehmen kann.

00:12:30: Das sind aber Symptombekämpfungen, muss man sagen, oft auch Begleiterscheidungsbekämpfungen.

00:12:36: Zum Beispiel oft geht mit einer Demenz auch eine Depression einher, die kann man ja auch

00:12:40: medikamentös in gewissen Ahnen beeinflussen bzw. lindern.

00:12:45: Auch Schlafstörungen zum Beispiel, das ist auch so ein Punkt.

00:12:49: Aber vor allem ist es wichtig, die Leute lang genug fit zu halten.

00:12:53: Und gibt es etwas, das uns hoffen lässt, dass ein medizinischer Durchbruch, wie auch immer

00:12:59: er ausschauen könnte, naheliegt?

00:13:01: Ja, absolut, heuer am 15.

00:13:04: April hat tatsächlich die EU erstmals ein Medikament zugelassen, das gezielt auf

00:13:10: die Krankheitsprozesse abzielen soll, also auf das Amyloid-Better, diese Ablagerungen

00:13:16: von diesem Protein im Gehirn.

00:13:17: Darauf soll das wirklich einwirken können.

00:13:20: Dieses Medikament nennt sich Lekanemap und soll eben wie gesagt darauf einwirken können.

00:13:27: Es gibt der Langzeitstudien, die darauf hinweisen, dass die Erkrankung zumindest drei bis vier

00:13:32: Jahre verzögert sein kann.

00:13:34: Achtung, ich sage schon wieder verzögert, also noch nicht heilbar, aber man geht davon aus,

00:13:37: wenn man dieses Medikament jetzt weiterentwickelt, könnte das letztlich die Heilung bringen.

00:13:43: Es gibt auch noch ein zweites Medikament, das ist in den USA schon zugelassen, in Europa

00:13:47: aber noch nicht, allerdings hat die EMA empfohlen es auch bei uns zuzulassen und das könnte

00:13:53: eben auch in der Weiterentwicklungsform ein sehr großer Hoffnungsschimmer sein, wobei

00:13:58: man sagen muss, beide Medikamente sind nicht nebenwirkungsfrei, beide Medikamente können

00:14:04: nur bei sehr frühen Stadien der Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden, aber es ist auf jeden Fall

00:14:09: einmal ein Schritt dorthin.

00:14:10: Das heißt, Menschen wie du und ich, die noch nicht so alt sind, sollten sich nicht darauf

00:14:16: verlassen, dass sie später davon sowieso nicht betroffen sind und sich lieber an die

00:14:20: 14 Punkte halten.

00:14:21: Ich würde mich auf jeden Fall an die 14 Punkte halten, hilft immer, aber man muss sagen,

00:14:26: mit Prognosen muss man ja immer sehr, sehr vorsichtig sein.

00:14:29: Es gibt einen sehr, sehr bekannten Alzheimer-Forscher, das ist der Konrad Bayreuther, der hat 2017

00:14:34: und 2018 mehrere Interviews gegeben, in denen er gesagt hat, 2025 wird Alzheimer heilbar

00:14:40: sein.

00:14:41: So, wir haben August 2025, ganz heilbar ist es noch nicht, aber wir sind eben wie gesagt

00:14:47: schon nah dran, ab Herbst wird es AKH in Wien und in fünf Niederösterreichischen Kliniken

00:14:51: eben dieses neue Medikament geben.

00:14:53: Aktuell startet da schon ein Rundruf, alle Demenz-Patientinnen und Patienten, in der vergangenen

00:14:58: Jahre werden angerufen und untersucht, weil man muss gewisse Kriterien erfüllen, um

00:15:03: dieses Medikament bekommen zu können und da wird das dann mal losgehen, dass die Leute

00:15:07: das bekommen und hoffentlich zumindest eine Verzögerung der Krankheit eben startfindet.

00:15:12: Ja, wie gesagt, Heilung ist das noch nicht, aber wenn du jetzt dich und mich ansprichst,

00:15:17: also ich stimme Bayreuther in einem Punkt zu, nämlich wenn wir täglich etwas für Körper

00:15:21: und Geist tun, dann senken wir einfach unser Risiko, unser Gehirn hat wie gesagt 600 Kilometer

00:15:26: Blutgefäße und wenn wir die regelmäßig durchspülen und fit halten, indem wir neugierig bleiben,

00:15:31: es klingt so einfach und vielfach ist es halt einfach auch leichter, wenn man schon früh

00:15:37: anfängt, damit sich zu fordern, sich zu fördern, Neues ausprobiert, mit Menschen interagiert,

00:15:43: Stress reduziert, auch wirklich darauf achtet, dass man sich da nicht übernimmt und dann

00:15:48: eben ins Burnout in die Depression hinein kippt, dann kann man da schon relativ lang relativ

00:15:52: fit sein.

00:15:53: Das stimmt nicht positiv, Helen, du wirst die Sache für uns im Auge behalten.

00:15:57: Vielen Dank dir.

00:15:58: Danke dir.

00:15:59: Berichterstattung rund um das Thema Alzheimer und Demenz finden sie wie immer in den Show

00:16:06: nutzt, meine Kollegin Helen Jankowski und ich, Christine Meyerhofer.

00:16:09: Wir sagen danke fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.

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