Die Heritage Foundation in Alpbach: "Das müssen wir aushalten"
Shownotes
Der neue Präsident Othmar Karas kontert der immer wieder laut werdenden Kritik am European Forum Alpbach und sagt, es muss "nicht jeden Tag knallen, es knallt in unserer Welt viel zu viel. Ich hätte gerne, dass die Ideen knallen und nicht nur die Lautstärke." Er wünscht sich mehr politische Relevanz für das Forum. Christian Kern, Ex-Kanzler und -SPÖ-Chef ist erstmals Vizepräsident und sagt zur Empörung, dass ein Vertreter der europafeindlichen, klimaleugnenden Heritage Foundation eingeladen wurde: "Wenn wir es nicht tun würden, wäre das traurig. Es ist notwendig, sich mit diesem Denken auseinander zu setzen, um Alternativen zu entwickeln. Ich würde mir nicht viel mehr von diesen Positionen wünschen, aber etwas mehr kann da schon sein. Und das müssen wir auch bitte alle aushalten. Wenn die politische Mitte so schwach ist, sich nicht in einer solchen Diskussion durchzusetzen, ist sie ohnehin zum Untergang verurteilt. Wenn wir nicht in der Lage sind zu benennen, was wir falsch finden, na dann gute Nacht, Europa."
In dieser Episode stellen wir uns vor und nehmen Sie mit auf einem kleinem Rundgang durch den Ort und erklären, was man im neuen "Pausenhof" zu essen bekommt.
„Was in Alpbach wichtig ist“ ist ein Kongresspodcast, ab 23. August 2025 täglich auf der „Presse“-Webseite, in der App auf Apple, Spotify, YouTube und allen gängigen Podcatchern.
Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Feedback und Kritik unter podcast@diepresse.com
Der "Presse"-Podcast aus Alpbach wird unterstützt von der Erste Group.
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Transkript anzeigen
00:00:00: "Was in Alpbach wichtig ist, das Kongressjournal zum Hören in fünf Teilen."
00:00:09: Dieser Presse-Podcast wird unterstützt von der Erste Group.
00:00:17: "Ein bisschen Paradox ist es schon.
00:00:22: Wenn wir den öffentlichen Diskurs anschauen, dann dominieren Krieg und internationale Konflikte, die Schlagzeilen.
00:00:29: Die europäischen Wirtschaft geht's bescheiden und die Klimakrise ist auch mit einem verregneten Juli nicht wegzureden.
00:00:37: Eine neue Zeit der gefühlten Unsicherheiten scheint angebrochen."
00:00:42: Aber in einem kleinen Dorf mitten in den Kitzbühler Alpen auf knapp 1000 Höhenmetern scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.
00:00:53: Zumindest sieht es so aus, wenn man hier ankommt.
00:00:56: Jedes Jahr treffen hier einander Vertreterinnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und dazu mehr als 500 junge Stipendiatinnen und Stipendiaten aus ganz Europa.
00:01:06: Um was zu tun eigentlich?
00:01:08: Wenn man das großspurig formulieren will, um die Welt besser zu machen, Lösungen zu finden.
00:01:14: So heißt es zumindest stets von den Organisatoren.
00:01:17: Und das ist per se ja eine sehr löbliche und sinnvolle Sache.
00:01:21: Genau genommen sind es übrigens 975 Höhenmeter, auf denen Alpbach liegt.
00:01:26: Wobei es natürlich immer darauf ankommt, wo man sich gerade befindet.
00:01:30: Der Zockterhof zum Beispiel liegt viel weiter oben, als das Feuerwehrhaus im Ortskern.
00:01:35: Gut, für Höhenangaben sind sie vermutlich nicht hier und haben sie nicht eingeschaltet.
00:01:40: Mofi wir übrigens gleich einmal Danke sagen.
00:01:43: Eigentlich wollen wir uns hier zuerst einmal vorstellen.
00:01:47: Wir, das sind Christine Meyerhofer, Eva Winreiter und Anna Wallner.
00:01:53: Ja und wir senden auch dieses Jahr wieder direkt vom Europäischen Forum Alpbach,
00:01:57: dass sich 2025 das Leitthema "Recharge Europe" gegeben hat
00:02:02: und berichten fünf Tage lang darüber, wer hier mit wem welches Weltproblem lösen will.
00:02:08: Das Forum Alpbach feiert diesen Sommer übrigens einen Jubiläum.
00:02:15: 80 Jahre, das ist schon was.
00:02:17: Immer wieder will man diesen Sommer deshalb auch an die eigene lange Geschichte erinnern
00:02:21: und Menschen erzählen lassen, die in Alpach waren und welche Entwicklungen sie gemacht haben.
00:02:27: Am Beginn der zweiten Woche werden heute am Samstag beim Forum
00:02:33: die sogenannten Europe in the World Days eröffnet.
00:02:37: Gleich drei Außenminister*innen sind an Bord.
00:02:41: Die österreichische Außenministerin Beate Meinl Reisinger hat da ihren tschechischen Amtskollegen
00:02:46: Jan Lipavsky und ihre rumänische Amtskollegin Juana Toyo eingeladen.
00:02:52: Mit dabei sind auch Peter Bosak, CEO der erste Gruppe,
00:02:56: er hat in den vergangenen Jahren stark nach Osteuropa, nämlich Polen, expandiert.
00:03:01: Auch Wolfgang Ischinger ist mit dabei Präsident des Founding Council der Münchner Sicherheitskonferenz.
00:03:08: Aber halt! Bevor wir gleich ins Programm starten, müssen wir Ihnen die neuen handelten Personen vorstellen
00:03:14: und Ihnen erzählen, was sich im Ort Neues getan hat.
00:03:17: Überhaupt ist das dieses Jahr ganz schön viel, da ist zum Beispiel ein neuer Präsident.
00:03:22: Ganz genau Eva und Ottmar Karas ist kein Unbekannter.
00:03:26: Er war viele Jahrzehnte ÖVP-Politiker, 25 Jahre davon EU-Abgeordneter im EU-Parlament,
00:03:32: die letzten Jahre bis zu seinem Ausstieg 2024 dann auch einer der Vizepräsidenten dieses Parlaments,
00:03:38: Unter Ursula von der Leyen. Und er war gegenüber seiner eigenen Partei stets sehr kritisch.
00:03:44: Was die jeweiligen Parteichefs der ÖVP, die er kommen und gehen gesehen hat,
00:03:49: mal mehr zuletzt eher weniger gutgeheißen haben.
00:03:52: 2023 hat er die ÖVP dann recht lange zappeln lassen, bis er wissen ließ,
00:03:57: dass er 2024 nicht mehr bei der EU-Wahl kandidieren werde.
00:04:02: Kurz danach gab es dann auch noch die Sorge, er könnte mit einer eigenen Liste namens OK
00:04:06: bei den Nationalratswahlen antreten, aber das ließ er auch bleiben,
00:04:11: vielleicht, weil sich eine neue Tätigkeit aufgetan hat.
00:04:14: Die Präsidentschaft des Europäischen Forum Albach.
00:04:17: Sein Vorgänger Andreas Dreichel hat Karas vorgeschlagen und so hat er zugesagt.
00:04:23: Ich habe den neuen Präsidenten für unser traditionelles Auftaktgespräch in Folge 1
00:04:28: unseres Podcasts getroffen und wollte frech von ihm wissen, ob er nicht zu alt für die neue Aufgabe ist.
00:04:34: Seine Antwort hören Sie gleich.
00:04:36: Zum Einstieg habe ich ihn aber gefragt, wieso er sich diesen Job nach so vielen Brüsseljahren überhaupt noch antut.
00:04:45: Er entspricht meiner Vision. Wir müssen gemeinsam als Bürgerinnen und Bürger unsere Zukunft in die Hand nehmen.
00:04:53: Wir sollten einander besser kennenlernen, wir sollten zusammenarbeiten.
00:04:58: Und die Zukunft europäischer Union ist auch ein Teil der Lösung unserer Herausforderungen und Probleme
00:05:04: und die Verwirklichungen von vielen Visionen.
00:05:07: Was mich dann schon auch noch interessiert hat, war, ob Karas nach zweieinhalb Jahrzehnten EU-Politik in Brüssel
00:05:14: in seinem neuen Leben zwischen Wien und den Tiroler Bergen irgendetwas abgeht.
00:05:20: Ja, wie mir gehen viele Menschen ab, mit denen ich gut zusammengearbeitet habe.
00:05:25: Mir geht das tägliche Brickeln ab. Wie kann man etwas tun?
00:05:31: Und wie kann man das, was einem einfällt, auch gleich umsetzen?
00:05:35: Alpbach ist ja in dem Sinne anders, weil in Alpbach muss man sich Zeit nehmen.
00:05:42: Und das halte ich für wichtig. Was wir in Brüssel und in Straßburg zu wenig haben.
00:05:47: Wir nehmen uns im Alltag, als Politik, war vielleicht auch bei den Medien, zu wenig Zeit.
00:05:55: Und das möchte ich in Alpbach erreichen, dass es ein Raum ist, für den man sich Zeit nimmt und wo man entschleinigt, nach Alpach kommt.
00:06:04: Aber es ist nicht auch genau das im Kern, einer der fast sogar Kritikpunkte, dass Menschen sagen heutzutage,
00:06:11: es ist eben gar nicht mehr so einfach, dass ich mir aus dem Alltag einen Zeitinsel herausnehme und herausbreche,
00:06:18: wo ich sage, ich fahre jetzt bewusst zwei Tage, drei Tage, vier Tage, eine Woche zum Beispiel nach Alpach zum Forum.
00:06:24: Und wenn, dann muss es knallen. Wenn, dann muss ich wirklich das Gefühl haben, da kriege ich ganz, ganz viel dafür für mein Geld
00:06:30: und für die Zeit, die ich investiere. Gerade in den letzten Jahren gab es immer wieder Menschen, die gesagt haben,
00:06:34: das lohnt sich nicht mehr so, wie vielleicht noch vor zehn Jahren, vor 20 Jahren oder so immer.
00:06:39: Was sagen Sie denn diesen Kritikern?
00:06:41: Wir sind auf einem guten Weg. Und wir gehen Schritt und Schritt vor.
00:06:45: Ich weiß, dass die Erwartungen an Alpach-Verhältnismäßig groß sind.
00:06:50: Auch die Erwartungen an mich als neuen Präsidenten sehr groß sind.
00:06:55: Und ich versuche mit meinem Themen diese Erwartungshaltung Schritt für Schritt zu erfüllen und unsere Vision zu verwirklichen.
00:07:05: Und ich sage diesen Menschen, dass das, was man vielleicht nicht hat, weil man im Alltag es gewohnt ist, es anders zu machen,
00:07:17: macht eigentlich das Europäen Forum Alpach aus.
00:07:20: Wir sind de facto eine Alternative zum Zeitgäst.
00:07:25: Nämlich, ich glaube, dass es jeden Menschen gut tut, sich Zeit zu nehmen.
00:07:30: Und auch Zeit für sich und zum Nachdenken zu nehmen und zum Austausch.
00:07:36: Ich glaube auch nicht, dass es jeden da knallen muss. Es knallt in unserer Welt viel zu viel.
00:07:41: Und es knallt eigentlich viel zu stark.
00:07:45: Und was ich ganz gerne hätte, ist, dass die Ideen knallen und dass die Begegnungen einen bereichern und nicht nur die Lautstärke.
00:07:55: Wenn Sie jetzt sagen, Sie sind im Bewusst, dass die Erwartungen groß sind, auch an Sie als Präsidenten,
00:08:00: woran machen Sie das fest? Warum spüren Sie das, dass diese Erwartungen so groß sind?
00:08:04: Weil ich täglich mit einer Idee, mindestens mit einer Idee konfrontiert werde.
00:08:09: Täglich mit Wünschen, was wir alles zu tun haben, täglich auch mit Kritik an dem, was man erlebt hat.
00:08:18: Aber auch täglich auch mit Beispielen, was unbedingt bleiben soll.
00:08:23: Und daher weiß ich, es gibt eine große Sehnsucht am Europäen Forum Alpach.
00:08:29: Weil die Menschen auch Orientierung suchen, weil die Menschen für einen Platz suchen,
00:08:34: wo sie sich austauschen können und miteinander an Lösungen arbeiten können
00:08:41: und nicht nur gefallen müssen.
00:08:43: Und ich glaube, dass diese Erwartungshaltung auch eine Antwort auf die Probleme unserer Zeit ist.
00:08:49: Und wir wollen eine Alternative zu den Problemen unserer Zeit sein.
00:08:53: Wir wollen nach Lösungen und Ergebnissen arbeiten.
00:08:56: Ich habe das Gefühl, dass das Forum auch deswegen so großen Erwartungen unterliegt,
00:09:00: weil es so eine lange Geschichte hat.
00:09:02: Heuer wird ja das 80. Bestehen gefeiert.
00:09:05: Auf der einen Seite und weil es aber auch im Verhältnis zu anderen ähnlichen Konferenzen oder Tagungen oder wie man es jetzt nennen möchte, recht lang dauert.
00:09:14: Es ist ja doch fast 14 Tage Dichtesprogramm.
00:09:18: Das heißt, da projizieren sich noch mehr Ideen in eine Sache, die schon so eine große Geschichte hat,
00:09:24: aber auch, wo jedes Jahr viel Zeit ist, auch in diesen 14 Tagen was zu bewegen.
00:09:28: Glauben Sie, dass das beides ein Grund dafür sein kann, dass die Erwartungen so hoch sind?
00:09:32: Beides ist ein Grund, aber das sind nicht die einzigen Gründe.
00:09:37: Welche noch?
00:09:38: Ich glaube, wenn ich das zu Ihrer Frage auch schon noch sagen darf,
00:09:42: ich halte ja Geschichte und Erfahrung mit der Geschichte.
00:09:48: Der ist ja auch ein Beitrag zu lernen und das Gute zu bewahren und das Neue anzugehen.
00:09:58: Ich glaube, dass es gibt ja den schönen Spruch.
00:10:01: Wenn ich nicht weiß, woher ich komme, weiß ich nicht, wohin ich gehe.
00:10:05: Aber es geht nicht nur um die Frage, wohin müssen wir gehen, sondern wir brauchen auch eine Vision.
00:10:10: Wir brauchen Ziele und daher geht es ja auch in Altbach darum, dass wir darüber reden, wie erreichen wir unsere Visionen.
00:10:17: Wie können wir unsere Versprechen einlösen und das, was wir beschlossen haben?
00:10:22: Ich glaube, dass das ein großes Problem im Moment mit der Politik ist.
00:10:26: Wir sind unglaublich schnell beim Ziele formulieren, bei einem Tweet absetzen.
00:10:31: Aber wir sind viel langsamer, ja oft auch viel zögerlicher beim Umsetzen unserer Ziele.
00:10:38: Und wir haben ja auch viel Konkurrenz.
00:10:40: Wir haben gerade in Mitteleuropa einige zusammen treffen, politische Natur, sagen, fangen wir an bei Davos,
00:10:46: bis Münchner Sicherheitskonferenz seit einigen Jahren Glopsek, die jetzt zuletzt wieder in Prag war.
00:10:51: Wir haben aber auch in Österreich mit dem Salzbock sammelt etwas, was sich sozusagen ein bisschen als Konkurrenz für Altbach entwickelt hat.
00:10:57: Wie kann das Forum Altbach schaffen, da in sich aufmerksam zu machen?
00:11:02: Zum Ersten sind alles unsere Partner.
00:11:04: Und wir sind auch bei diesen Veranstaltungen mit dem Spirit und dem Geist des Europienforum Altbach dabei.
00:11:12: Ich sehe sie nicht primär als Konkurrenz, weil sie völlig anders sind.
00:11:17: Es sind großteils Themenkonferenzen und es sind Netzwerktreffen.
00:11:23: Und das Europienforum Altbach ist interdisziplinär, ist generationenübergreifend, ist losungsorientiert,
00:11:32: ist begegnungschaffend und ist eigentlich ein Raum der unterschiedlichen Erlebnisse und der unterschiedlichen Themen.
00:11:41: Und das haben alle anderen in der Form nicht.
00:11:45: Denken Sie nur an unsere 500 Stipendiaten, die jedes Jahr aus der ganzen Welt kommen.
00:11:51: Denken Sie an unsere 34 Altbach-Clubs, die weltweit verstreut, die Themen weiter diskutieren
00:11:59: und daher Werbung für die Idee des Europienforum Altbach und für diesen Austausch machen.
00:12:06: Wir sind anders und wir sind daher nicht direkt vergleichbar.
00:12:11: Ja, wir haben auch mehr Zeit und trotzdem versuchen wir Bröcke mit zwei, drei Tagen herauszunehmen,
00:12:19: wie die Frage und Themen zu setzen, neben der allgemeinen Atmosphäre und dem Raum
00:12:25: und die Zeit haben wir ja auch neue Formate, an denen wie die Wanderungen oder wie ein Gespräch außerhalb eines Sitzungsraums
00:12:35: an der Bar beim Spazieren gehen, wo man sich kennenlernt und austauscht.
00:12:40: Und wir haben natürlich auch heruntergebrochen unser Motorit-Charge Europ, zum Beispiel heuer auf die Frage "Energieunion".
00:12:50: Was heißt das? Warum brauchen wir das? Verteidigungs- und Sicherheitsunion.
00:12:55: Was heißt das? Was braucht man da zu? Warum brauchen wir es in Europa?
00:13:00: Oder die Frage der Finanzierungsunion, den Kapitalmarkt zu mobilisieren,
00:13:06: weil ja die Zukunft nicht nur aus Budgets finanziert werden kann, sondern durch Investments finanziert werden muss.
00:13:14: Oder die Frage unseres Wertesystems und unserer demokratischen Ordnung.
00:13:20: Sie haben gerade schon die Stipendiaten erwähnt, da passt das ganz gut.
00:13:24: Er hat Busse, gerade diese Studentinnen und Studenten aus aller Welt und vor allem aus den ehemaligen Sowjetstaaten ein besonderes Anliegen.
00:13:32: Franz Fischler hat dann den Blick für ganz Europa geöffnet. Andreas Treichel hat die Welt der Finanzen und das Kapitalmarkt,
00:13:39: die Sie auch gerade erwähnt haben, eingebracht und auch Partner wie Alexander Sorosch.
00:13:43: Was ist denn Ihr Steckenpferd, würden Sie sagen?
00:13:46: Dinge, die gut gelaufen sind und Dinge, die die Antworten für die Menschen und die Erwartungshaltung ersprechen, beizubehalten.
00:13:55: Und auf der anderen Seite natürlich dafür Sorge zu tragen, dass die politische Relevanz steigt.
00:14:01: Da kommt es auch auf die Internationalisierung der Sprecher an.
00:14:06: Wir haben so viele Regierungsmitgäder wie in den letzten Jahren nicht.
00:14:10: Wir haben so viele Staatspräsidenten wie die letzten Jahre nicht.
00:14:14: Wir haben auch so viele CEOs und aus den verschiedensten Bereichen oder Kommissare,
00:14:20: weil es ja wichtig ist, dass man auch mit den Entscheidungsträgern ins Gespräch kommt
00:14:25: und dass man die Entscheidungsträger konfrontiert mit unterschiedlichen Meinungen,
00:14:31: dass sie sich nicht selbst präsentieren, sondern dass sie sich einbringen in diesen Dialog.
00:14:37: Also die politische Relevanz, die Ergebnisorientierung, die Fokussierung ist mir wichtig.
00:14:46: Und natürlich bringe ich auch mein gesamtes Netzwerk ein. Wir wollen das Beste vom Besten.
00:14:52: Jetzt muss ich trotzdem noch einmal zurück zur Kritik kommen, weil Sie ja auch früher schon oft in Alpbach waren.
00:14:57: Sie waren ja oft das Gast zur Besuch. Und ich nehme an, Sie haben sich auch bei manchen Dingen gedacht,
00:15:01: ah, das müsste man besser machen, das ist aber nicht so gut gelaufen.
00:15:04: Oder haben von anderen gehört das übliche Unken, dass man ja wirklich eben auch kennt,
00:15:09: dass ich glaube, solang es Alpbach gibt oder das Forum gibt, solange gibt es auch Kritik daran.
00:15:13: Was waren das? Haben Sie da was in Erinnerung, was Sie gestört hat?
00:15:17: Ja, ich habe meine Alternative Alpbach gegründet. 1982, als ich die Zukunftswerkstätte Kraftfeld Längenfeld
00:15:25: ins Leben gerufen habe, vier Jahre lang hindurch, weil mir das schon ein bisschen zu verstaubt war, zu wenig kreativ, zu automatisch.
00:15:36: Immer die gleichen Leute, zu alt. Und ich habe damals mit jungen Menschen, mit über 1000 jungen Menschen
00:15:43: und mit einer völlig nahen Kulturszene eine Alternative gegründet,
00:15:49: das noch nicht zur Wiener Zukunftsakademie war, wo ich auch dann mit dem Jahrhabeussack vieles in Wien gemacht habe.
00:15:56: Und jetzt bin ich, war aber immer auch in Alpbach. Und das war eigentlich mein Hauptkritikpunkt.
00:16:03: Und wir müssen uns ständig erneuern, wir müssen uns ständig fordern
00:16:07: und wir müssen ständig am Puls der Zeit sein.
00:16:09: Aber jetzt haben Sie gesagt, das war Ihnen zu alt. Jetzt wollte ich Ihnen nicht zu nahe treten,
00:16:13: aber das ist jetzt auch schon, ich bin Jahrgang 82 und weiß wie alt ich bin, auch schon fast 43 Jahre her.
00:16:20: Jetzt sind Sie Präsident und nicht der Erste in den vergangenen 30 Jahren, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hat.
00:16:27: Ist das vielleicht auch das Problem, dass sich Alpbach zu wenig verjüngt in der Führung?
00:16:31: Ich glaube, ich habe im Laufe meines Lebens wirklich gelernt, dass man alt und jung nicht nach dem Geburtsjahr definieren sollte.
00:16:42: Ich habe sehr viele junge Menschen erlebt, die sehr alt sind. Und ich habe sehr viele ältere Menschen erlebt, die sehr jung sind.
00:16:51: Die Frage ist immer Erfahrung und Erneuerung. Und man hat auch eine Lebenserfahrung und man hat auch ein Netzwerk.
00:17:02: Die Frage ist, wie versteht man die Aufgabe? Mit wem umgibt man sich?
00:17:07: Welche Themen setzt man? Das ist für mich der entscheidende Punkt.
00:17:12: Und natürlich ist das Forum, das unterscheidet uns auch von allen, wo eben das einzige Forum
00:17:21: mit 500 Stipendiaten und Stipendiatinnen, die bei jeder Veranstaltung in allen Gremien
00:17:28: mit dabei sind, die mitdiskutieren und auch ihre eigenen Entscheidungen treffen und das
00:17:34: hält das Forum jung.
00:17:36: Also gut, da können wir zwischen den Zeilen von Ottmar Karras ganz gut den Leitsatz hören,
00:17:43: man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt.
00:17:45: Übrigens, in diesem Jahr ist nicht nur der Präsident himself neu, ein frischer Wind weht
00:17:50: gleich durch das komplette Präsidium.
00:17:52: Infineon, Vorstandsvorsitzender Sabine Herlitschka ist zum Beispiel neue Vizepräsidentin.
00:17:58: Ashoka Europaschefin Marie Ringler und Consultant Antonella May Pochtler sind es geblieben.
00:18:04: Und neu im Bord ist aber auch Christian Kern, der ehemalige Bundeskanzler Österreichs und
00:18:09: SPÖ-Chef, heute Geschäftsführer der ELL Austria, einer Lesengesellschaft für Schienenfahrzeuge
00:18:15: mit Sitz in Wien.
00:18:17: Somit kommt das Forum bei einer groß Koalition näher daher und es erinnert fast an die Zeiten
00:18:22: als im Präsidium, der bürgerliche Erhard Buseck und der linke Altminister der SPÖ Kasper
00:18:27: einem gesessen sind.
00:18:29: Ich habe auch Christian Kern zum Auftakt getroffen und ihn unter anderem ebenso gefragt, wie
00:18:35: es so die Aufgabe angenommen hat und was er zur ersten kleinen Aufregung dieses Jahres
00:18:40: zur Teilnahme eines Vertreters der ultra-konservativen Heritage Foundation aus den USA sagt.
00:18:46: Alpbach gilt für viele als progresives Treffen der europäischen Konservativen.
00:18:54: Da fragt man sich oder könnte man sich fragen, was macht eigentlich ein Sozialdemokrat wie
00:18:58: Sie dort?
00:18:59: Naja, da kann ich vielleicht nur den Herbert Gretchen zitieren, am dem immerigen legendären
00:19:04: Generalsekretär der Industriellenvereinigung, der kurz vor seinem Ableben damals gesagt
00:19:08: hat, die wirklich letzten bürgerlichen, die erkennt, sind die alten Sozialdemokraten.
00:19:13: Also, ich würde da den keinen Gegensatz konstruieren wollen, es gibt Sichten auf die Welt, die
00:19:19: so divers geworden sind, dass Zuordnungen und Schubladen heute sowieso nicht mehr gut
00:19:24: passen.
00:19:25: Und wie würde ein Christian Kern einen Ort Makaras gegenüber anderen kurz beschreiben?
00:19:33: Der Europäer schlechthin und natürlich zählt man da noch seinen Breckrekord auf und das
00:19:41: war so persönlich erreicht, hat das Vizepräsident im Europäischen Parlament und ich habe das
00:19:45: schon in meiner politischen aktiven Zeit erlebt.
00:19:47: Es gab ein paar Menschen, die in Österreich vielleicht nicht ganz die große politische
00:19:51: Bühne hatten, aber die auf europäischer Ebene hochrespektiert sind, das eine Wort "Otmakaras"
00:19:57: schon Weidenholzer darf man nicht vergessen und auch einige aktuelle Abgeordnete aus
00:20:02: dem Europaparlament.
00:20:03: Also, in Österreich haben da eigentlich immer eine hohe Reputation gehabt, das sieht man
00:20:07: jetzt auch, ein "Otmakaras" ruft, kommen viele und das tut der Qualität des Vorurms
00:20:12: sicher gut.
00:20:13: Hat die ÖVP diese Qualität oder dieses Standing eines "Otmakaras" vielleicht zu wenig gesehen
00:20:20: und geschätzt?
00:20:21: Also, ich habe zum Glück mit einer Reihe von Problemen zu tun, für die ich verantwortlich
00:20:26: bin, für das Fortkommen der ÖVP weniger, da möchte ich mich enthalten.
00:20:32: Was wollen Sie persönlich mit dieser Aufgabe erreichen, würden Sie sagen?
00:20:39: Also, ich finde grundsätzlich den intellektuellen Diskurs, die Auseinandersetzung, den Meinungsstreit,
00:20:45: etwas Faszinierendes, der uns auch weiterbringen kann, aber vor allem glaube ich folgendes,
00:20:50: wir leben in einer Zeit der absoluten Zuspitzung und Polarisierung, wir leben in einer Zeit,
00:20:56: wo Wissenschaftlichkeit, Rechtsstaatlichkeit, demokratische Fundamente infrage gestellt
00:21:01: werden.
00:21:02: Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, Stimmen zu sammeln, die für einen rationalen
00:21:06: Ausgleich stehen, die für Vernunft stehen, die, wenn man so will, das politische Zentrum
00:21:11: stärken, weil das bröckeln, wenn man so will, dieses Zentrums und das erstarkende Ränder,
00:21:17: etwas ist, was mich persönlich wirklich mit Sorge erfüllt.
00:21:21: Politisches Zentrum ist ein gutes Stichwort, es ist im Vorfall eine kleine Aufregung entstanden,
00:21:25: weil auch ein Vertreter des sehr konservativen, für manche sogar rechtsradikalen EU-feindlichen
00:21:30: und klimawandelleugnenden Heritage Foundation aus den USA auch eingeladen ist, ist es Niall
00:21:36: Gardiner, er wird am 24.
00:21:38: August an einer Wanderung mit dem Titel "Navigating a multi-ordered world" teilnehmen.
00:21:42: Ist das legitim, jemanden wie ihn einzuladen, oder ist das Grund für Kritik?
00:21:47: Also ich glaube, wenn wir es nicht tun würden oder davor zurückschrecken würden, dass
00:21:52: wir eigentlich sehr traurig, weil diese Auseinandersetzung ist ja absolut notwendig, um auch zu demonstrieren,
00:21:59: warum man selber bessere Argumente hat, und wenn man nicht selbst bewusst genug ist, als
00:22:04: Europäer, als Demokraten, die in der Mitte des politischen Spektrums stehen, zu unseren
00:22:08: Meinungen mit Nachdruck zu vertreten, wie wollen wir denn dann auch nach Wähler und Bürger
00:22:13: innen überzeugen?
00:22:14: Das wäre doch eine totale Kapitulationserklärung, und ich halte es auch für notwendig, sich
00:22:20: mit diesem Denken auseinandersetzen, weil es prägt unsere Welt mehr als uns lieb ist,
00:22:25: zweifellos.
00:22:26: Und ich glaube, erst wenn man versteht, was eigentlich die Basis und das Rückgrat des
00:22:30: Erfolgs dieser politischen Strömungen, kann man in Wahrheit gute Alternativen entwickeln.
00:22:35: Also ich finde das gut.
00:22:36: Ich würde mir offen gesagt jetzt nicht viel mehr davon wünschen, aber etwas mehr kann
00:22:41: da schon sein, und das müssen wir auch bitte alle aushalten.
00:22:44: Die Kritik von den Kritikern geht in die Richtung, dass diese Organisationen wie die Heritage
00:22:49: Foundation genau das wollen, dass sozusagen der Diskurs sich nach rechts verschiebt und
00:22:55: dass sie sozusagen auch das Gespräch mit der politischen Mitte gezielt suchen, um dort
00:23:00: ihre Botschaft zu verbreiten.
00:23:02: Ja, aber wenn die politische Mitte so schwach ist, nicht sich in einer solchen Diskussion
00:23:07: durchzusetzen, dann ist sie ja ohnehin zum Untergang verurteilt.
00:23:11: Ich meine, wir werden ganz offen gesorgt nach den Bildern, die Trump und die Administration
00:23:14: jetzt rund um Alaska geliefert haben, wenn wir nicht in der Lage sind zu benennen, was
00:23:19: wir daran falsch finden und eine Alternative zu zeigen, der dann gute Nacht Europa.
00:23:23: Wir befinden uns in einer Welt, in der nicht nur wahnsinnig viele globale Konflikte auf
00:23:27: uns zugehen, sondern wir auch merken, die KI und die digitalen Räume beschleunigen
00:23:33: unsere Gesellschaft bringen uns solche Netzwerke und Denkräume wie das FV überhaupt noch weiter,
00:23:39: oder ist das nicht ein bisschen Retro?
00:23:40: Das ist möglicherweise Retro, aber ich denke mal in einem sehr positiven Sinn, weil was
00:23:45: wir erleben ist, dass in dem politischen Raum für Reflexion, für längerfristige Strategien
00:23:51: oder grundsätzlich Überlegungen in Weide überhaupt kein Platz mehr ist.
00:23:55: Wir erleben die permanente Jagd nach der nächsten Schlagzeile, kaum ein Politiker schafft es
00:23:59: mal an einer Mikrofon vorbeizugehen, dass ihm vor der Nase gehalten wird ohne Wortspende
00:24:04: und vor dem Hintergrund sind solche Besinnungsräume absolut notwendig, weil die Probleme, die
00:24:10: wir haben, das sind ja sehr grundsätzlicher Natur, sie haben ja einige aufgezählt, also
00:24:15: wir erleben, wenn man so will, auch eine massive tektonische Verschiebung der wirtschaftlichen
00:24:20: Einflussion an, wenn sie sich anschauen, was die G7 an Proto-Inlerns-Produkt vor 20 Jahren
00:24:26: zur Welt beigetragen hat und was es heute ist, dann hat sich das ja fast um 50% reduziert
00:24:33: und vor dem Hintergrund sehen wir diese Veränderungen, wir sehen, dass sie einen großen Einfluss
00:24:38: auf unsere Gesellschaften haben, unser wirtschaftliches Fortkommen, die Finanzierung unseres Wohlfahrtstaats,
00:24:43: unseres Wohlstands, des Weovs Live auf Live, den wir haben, das muss ich von da dacke und
00:24:50: vor dem Hintergrund glaube ich, dass es ganz wichtig ist zu sagen, ok, wo stehen wir da,
00:24:54: machen wir einen Befund und überlegen, wie kommen wir da wieder raus aus dieser Situation.
00:24:58: In Ihrem Alltag, der CEO eines großen Unternehmens, das europäisch aktiv ist, was ist denn das
00:25:03: aktuelle Thema, mit dem Sie sich oder das aktuelle Problem, mit dem Sie sich am häufigsten beschäftigen?
00:25:07: Also in meinem konkret Nahbezahl-Tag, nachdem ich in einem Logistikgeschäft aktiv bin und
00:25:13: das natürlich ganz wesentlich von der Industrie und dem Konsumen abhängt, betrifft uns natürlich
00:25:18: auch diese wirtschaftliche Schwäche, die wir in Europa derzeit haben und wir haben erlebt,
00:25:24: dass das mit einem schlechten Jahr begonnen hat, das hat sich ein zweites Gerät und jetzt ein
00:25:28: drittes und wir sehen, dass wir Europa im globalen Maßstab Boden verlieren und was dramatisch ist
00:25:34: innerhalb Europas, wir in Österreich ganz besonders Boden verlieren. Wenn wir uns die
00:25:38: Parameter ansehen, Wirtschaftswachstum, Investitionen, Konsumeneigung, dann sind wir überall Schlusslicht,
00:25:44: lediglich bei der Inflation sind wir Spitzenreiter gewesen und das ist ein Cocktail, der toxisch ist
00:25:50: und vor dem Hintergrund ist das etwas, was uns natürlich berührt.
00:25:54: Frage ich trotzdem noch mal und wenn sich dann, whoever, ein paar CEOs, ein paar Denker, wie es
00:25:59: in Alpachgen heißt, treffen und miteinander diskutieren, was kann man da wirklich bewegen,
00:26:04: wie kommen wir da durch solche Treffen weiter als Europa und auch aus Österreich?
00:26:08: Also wenn ich da ein bisschen ausholen darf, ich hatte ja in meiner politischen Zeit die
00:26:12: Möglichkeit, hautnah zu erleben, wie solche Entscheidungsprozesse funktionieren und dass
00:26:17: ich damals rausgegangen bin, war einer der Fragen, die ich mir gestellt habe, ist es eigentlich so,
00:26:21: dass ein politischer Liefer seine Zeit bestimmt oder die zeitsicher politisches Führungspersonal
00:26:27: sucht und ich glaube, dass es im hohen Maß Letzteres ist und dass es in Wahrheit die
00:26:32: ganzen politischen Entscheidungen und politischen Strömungen, an die erfolgreich sind, natürlich
00:26:37: getragen werden von einem gesellschaftlichen Grundkonsens und an diesem gesellschaftlichen
00:26:41: Grundkonsens kannst du als, ich sage jetzt einmal, als Gärtner, Bäcker, Busfahrerin genauso
00:26:48: arbeiten wie ihr CEO und als Politiker, weil es die Summe der politischen Einstellungen,
00:26:54: Haltungen und der Werte ist, die wir vertreten und vor dem Hintergrund glaube ich, dass
00:26:57: die permanente Diskussion dieses Ringen um Hegemonie für bestimmte Ideen einfach extrem
00:27:03: wichtig ist.
00:27:04: Es ist ja auch kein Zufall, dass die neue Rechte, wie die identitären Konzepte auch
00:27:07: verwenden, weil die wissen natürlich, dass bevor die politischen Handlungen kommen, die
00:27:11: politische Meinungsbildung steht und ich denke, das gilt für die Kräfte des Zentrums und
00:27:16: der Mitte auch.
00:27:17: Also ich denke, dass da viel positive Vorarbeit auch von Andreas Reichel geliefert worden ist,
00:27:22: auf der jetzt Otmar Karras und das neue Vorstandsteam aufbauen können, aber ich denke, wir brauchen
00:27:27: die permanente Weiterentwicklung und natürlich, jeder Präsident hat seine eigenen Schwerpunktsetzungen
00:27:33: und Beotmar Karras ist das logischerweise eine politische, durch sein exzellentes Netzwerk.
00:27:39: Es gibt aber eine Reihe von anderen Personen in dem Vorstand, die an diesen wirtschaftlichen
00:27:44: Fragestellungen arbeiten und ich würde mir persönlich wünschen, dass die natürlich eine
00:27:48: noch etwas größere Rolle spielen in Zukunft.
00:27:50: Die Sache mit dem Gast der Heritage Foundation, die hat tatsächlich für viel Kritik und Unmut
00:27:57: gesorgt, nicht nur im Vorfeld in der medialen Berichterstattung, sondern auch hier vor Ort,
00:28:02: vor allem unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten.
00:28:05: Sie fragen sich, wie viel Raum man einem antidemokratischen Gast geben soll.
00:28:11: Wir werden im Laufe dieses Podcasts an dieser Sache sicherlich dran bleiben und uns bemühen,
00:28:16: auch beim Hike mit Nal Gardner selbst ein Bild zu machen.
00:28:19: Für die heutige erste Folge haben wir aber erst einmal eine Runde durchs Dorf gemacht
00:28:25: und geschaut, was sich da so getan hat.
00:28:27: Ganz neu ist in diesem Jahr gleich ein ganzes Areal, der sogenannte Pausenhof neben der
00:28:36: Volksschule.
00:28:37: Stammgäste des Äffer kennen ihn vermutlich nur als den gesperrten Parkplatz für Polizei
00:28:42: und Feuerwehr und von der hartnäckig bleibenden Frage, warum der Platz eigentlich nicht schon
00:28:47: früher bespielt wurde.
00:28:48: Nun, 2025 ist das anders.
00:28:52: Dort finden sich nun Bierbänke, ein Bierzelt, wichtig bei Regen, Liegestühle und gelbe
00:28:58: Sitzmöbel in der diesjährigen Vorurmsfarbe.
00:29:01: Und es gibt dort natürlich auch Essen.
00:29:03: Während Woche eins stand dort jeden Tag das vegetarische Innsbruck-Restaurant Blum
00:29:08: und hat ein veganes Schöpfgericht verkauft.
00:29:11: Ich habe die Gerichte für sie fast täglich getestet und kann versichern, es hat ausgezeichnet
00:29:16: geschmeckt.
00:29:17: Warum der Pausenhof neu entwickelt wurde und was uns in der zweiten Woche, also ab Sonntag
00:29:22: dort erwartet, erklärt uns gleich Barbara Rungaldir vom Äfferforum.
00:29:26: Ja, es gab eben die Anforderungen von den letzten Jahren, dass ein neuer Raum entstehen
00:29:34: sollte.
00:29:35: Ein bisschen eine Breakoutzone und eine Festivalsentrale, wo Teilnehmerinnen sich aufhalten können
00:29:43: und auch spontan Veranstaltungen entstehen können.
00:29:46: Sonst sind wir relativ verplant.
00:29:48: Und so ist auch zusammen mit der Anforderung, dass Stipendiatinnen ein billiges und doch
00:29:54: gesundes Mittagsangebot bekommen, ist die Idee entstanden, dass wir diesen Raum nützen,
00:29:59: der sonst als Parkplatz missbraucht wird und auch von der Gemeinde nicht gut gesehen
00:30:04: wird als Parkplatz.
00:30:05: Da haben wir gedacht, wir verwandeln den Platz vor der Volksschule einfach in einen Festplatz.
00:30:10: Und so ist dieser Pausenhof die Idee davon entstanden.
00:30:14: Und wir haben dann nach Catering gesucht und haben ein kulinarisches Konzept entwickelt,
00:30:19: damit täglich vegetarisch-vegane Speisen serviert werden.
00:30:23: In der zweiten Woche haben wir mit zusammen mit PopChop, einem Magazin für Kulinarik,
00:30:30: innovative Kulinarik, ein Angebot aus gemischten Anbietern kuratiert.
00:30:37: Jeder Betrieb ist da unabhängig zu servieren, was sie möchten.
00:30:40: D.h. es gibt jeden Tag, kommt ein neuer Gastronom zum Pausenhof, ein oder zwei Gastronome und
00:30:46: bieten unterschiedliche Sachen.
00:30:47: Wir haben z.B. die rote Wand, den vegetarisch-veganes Restaurant und Hotel aus Tirol.
00:30:53: Die machen so One-Pot-Sachen, aber auch kleine Gerichte.
00:30:58: Wir haben den Wurst, veganer Wurststand, der so Hot Tox macht oder vegane Schnitzel sammeln.
00:31:05: Sonst haben wir z.B. Furo aus Salzburg, das ist ein Food Truck, die machen Schakshuka, Hummus.
00:31:11: Es gibt immer kleinere Sachen, es gibt größere Sachen, man kann sich da mehr aussuchen, auf was man gerade Lust hat.
00:31:18: Und das passiert im Pausenhof abseits des Mittagessens?
00:31:21: Zum Mittag gibt es eben immer das Mittagsangebot und am Nachmittagabend koordinieren wir uns mit dem Fahren,
00:31:28: also mit dem Netzwerk und jeder kann sich bei uns melden, wenn er was machen will.
00:31:33: Wir koordinieren, dass damit nicht zu viele Sachen sind.
00:31:36: Es werden z.B. Pop-Up-Theater von Radar da sein, die auf den größeren Liegeflächen als Bühne nutzen.
00:31:44: Und Theater, kleine Kurztheater machen in der Mittagszeit auch.
00:31:48: Am Abend gab es z.B. vorgestern Zip & Faint vom Fahrenclub.
00:31:54: Gestern gab es Jazzmusik zum Sonnenuntergang, aber das kommt alles im Laufe der Zeit.
00:32:01: Und wir wollen den Teilnehmern die Möglichkeit geben, den Raum mit selbst zu gestalten.
00:32:06: Also ist es eigentlich schlau dann gegen den Abend, vielleicht einfach vorbeizuschauen und zu sehen, was er da gerade tut.
00:32:11: Genau, also das Fahren, unser Aluminienetzwerk ist intern sehr gut organisiert mit WhatsApp-Gruppen.
00:32:18: Da muss man sich reinschmuggeln und dann bekommt man alles auch über WhatsApp mit.
00:32:22: Aber das Forum ist allgemein so aufgebaut, dass man durchs Dorf geht und dann die ganze Zeit sieht,
00:32:27: oh, da passiert was tolles und da passiert was cooles, ich schau da noch mal vorbei.
00:32:32: Das Problem ist nur, dass man da nie nach Hause kommt.
00:32:35: Für alle, die sich die Frage stellen, was sich sonst noch kulinarisch im Ort tut,
00:32:39: mit heute Samstag kann man sich wieder auf die Daily Dose Koffein durch das Espresso-Mobil vor dem Kongresszentrum verlassen.
00:32:47: Und auch der vegane Würstelstand der vergangenen Jahre wird wieder in der Nische neben dem Schulhäusel parken.
00:32:52: Das Effer betont ja gern, dass es offiziell vegan-vegetarisch ist.
00:32:58: Und dann ist dann noch etwas komplett neu in diesem Jahr, zumindest für uns.
00:33:04: Denn wir produzieren unsere Podcasts und Videos erstmals in einem eigenen, ziemlich beeindruckenden Podcast und Video Hub.
00:33:11: Das heißt, in einem mobilen Studio, in einem Container mit Glasfront,
00:33:16: der prominent vor dem Kongresszentrum platziert ist.
00:33:19: Der Container ist außerdem komplett mit Audi und Videotechnik ausgestattet und steht nach Terminvereinbarung auch anderen Podcast-Teams zur Verfügung.
00:33:28: Bei Fragen dazu melden sie sich beim Forum oder bei uns.
00:33:31: Ja, und wenn Sie wollen, können Sie uns da drin natürlich auch beim Arbeiten beobachten oder einfach anklopfen und mit uns in Kontakt treten,
00:33:38: solange wir nicht mitten in einer Aufnahme sind.
00:33:41: Wir melden uns jedenfalls ab heute bis zum 27. August jeden Tag mit einer neuen Folge und Updates vom European Forum Alpbach.
00:33:50: Das war Folge 1 am Samstag, den 23. August.
00:33:54: Erreichen können Sie uns wie gewohnt unter podcast@depresse.com
00:33:58: und sonst wünschen wir nur mehr viel Vergnügen, gute Unterhaltung, schöne Anreise in Alpbach
00:34:03: oder wenn Sie heuer nicht vorbeikommen können, dass Sie uns trotzdem gerne zuhören, um zu erfahren, was Sie hier verpassen.
00:34:11: Was in Alpbach wichtig ist, das Kongressjournal zum Hören in fünf Teilen.
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