Wie ein Vertreter der Heritage Foundation die Welt sieht und Druck auf europäische Forscher ausübt

Shownotes

Wir waren beim Hike mit dem Vertreter der rechtskonservativen Heritage Foundation, Nile Gardiner dabei und versuchen die Debatte zum Thema „Navigating a Multi-Ordered World“ authentisch wiederzugeben. Zu Wort kommen Catherine Clüver-Ashbrook, Nile Gardiner und andere Teilnehmer des Hikes, wie der frühere irische Außenminister Eamon Gilmore. Und wir haben den beiden Extremismusexperten Julia Ebner und Peter Neumann zugehört. Julia Ebner gab zu, dass sich die neue Stärke der Heritage Foundation auf ihre Arbeit auswirkt.

Folge 1: Die Heritage Foundation in Alpbach und wie Othmar Karas das EFA politisch relevanter machen will Folge 2: Europäische Gruppentherapie und neue Männlichkeit im Tiroler Bergdorf

„Was in Alpbach wichtig ist“ ist ein Kongresspodcast, ab 23. August 2025 täglich auf der „Presse“-Webseite, in der App auf Apple, Spotify, YouTube und allen gängigen Podcatchern.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Diese Folge ist ein Experiment, wenn sie so wollen. Wir haben uns vorgenommen, einen

00:00:15: zentralen Vormittag in der Mitte des Forum Alpbachs 2025 wiederzugeben und ihnen einen

00:00:21: möglichst authentischen Eindruck der Stimmung vor Ort zu vermitteln. Natürlich ohne Anspruch

00:00:26: auf Vollständigkeit, das gesagten. Eingangs zu hören war Cathryn Clüver Ashbrook, eine

00:00:31: kluge deutsche Politologin, die sich da gerade in Rage redet und Position bezieht gegen die

00:00:37: Argumente von Nile Gardner und der US-Regierung. Der Besuch von Gardiner hat dem Forum viel Kritik

00:00:43: beschert. Darüber haben wir ja schon mehrfach in den ersten Folgen dieses Podcasts berichtet.

00:00:48: Am Sonntagvormittag war er dann da und nahm auch wie geplant Teil an der Wanderung zum Thema

00:00:55: "Navigating a multi-ordered world". Was dort genau passiert und gesagt wurde, hören Sie in dieser Folge.

00:01:03: Aber lassen Sie uns doch von vorne beginnen. Wer ist Nile Gardniner überhaupt? Er ist gebürtiger

00:01:28: Brite und er war in jungen Jahren Berater der konservativen britischen Premierministerin

00:01:33: Margaret Thatcher. Somit hat es wohl auch eine gewisse Logik, dass er heute Direktor des

00:01:37: sogenannten Margaret Thatcher Center for Freedom, der Heritage Foundation in Washington ist. Und er

00:01:44: war kürzlich auch beim Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin dabei, wie er später erzählt hat.

00:01:49: Am Sonntag freute er sich, in Alpbach zu sein, lobte die Bergkulisse und sagte gleich zu Beginn,

00:01:59: ja und was ist jetzt die Heritage Foundation? Die gibt es eigentlich schon relativ lang,

00:02:04: sie wurde 1973 gegründet, ist eine rechtskonservative Denkfabrik, die als europafeindlich

00:02:10: Klimawandel leugnend und auch demokratiefeindlich eingestuft wird. Größere Aufmerksamkeit hat

00:02:16: sie seit 2023 bekommen und zwar seit der Publikation des sogenannten Project 2025. Das ist

00:02:23: ein detaillierter Fahrplan, wie Donald Trump und seine Administration nach seinem erneuten

00:02:28: Wahlsieg ab Jänner 2025 die US-Verwaltung umstrukturieren soll, aber auch wie Europa

00:02:35: destabilisiert werden soll. Vieles davon hat Trump in seinen ersten sieben Monaten der zweiten

00:02:40: Amtszeit streng nach dem Playbook bereits angestoßen. Vor allem die jungen engagierten

00:02:46: Stipendiat*innen haben ein Problem mit seiner Teilnahme, so wie die 28-jährige Katharina,

00:02:52: die wir bei einem Protestvorbereitungstreffen befragt haben. Ich war geschockt, als ich erfahren

00:02:58: habe, dass die Heritage Foundation eingeladen ist. Wir sind hier auf einem Forum, was für

00:03:02: demokratische Werte einsteht und ich bin der Meinung, dass solche Menschen nicht an den

00:03:07: Ort Forum haben, an Platz haben sollten. Auch die Heinrich Böll Stiftung, die politische Stiftung

00:03:12: der Deutschen Grünen, hat am Wochenende noch einen Protestbrief verfasst und die Stipendiaten

00:03:17: und Teilnehmer*innen verschickten am Sonntag ein Statement. Mit der Einladung der Heritage

00:03:22: Foundation sei eine rote Linie überschritten worden. Es handelt sich hier um eine antidemokratische

00:03:27: Einrichtung, die sich für den Abbau des Rechtsstaats einsetze. Konkret, schreiben Sie, das Forum

00:03:33: steht an einem historischen Scheideweg und muss sich entscheiden, ob es den demokratischen

00:03:38: Diskurs fördern oder aushöhlen will. Immerhin sollten einige der Kritiker*innen dem Effer "Respekt",

00:03:45: die Organisation habe sich nämlich am Freitag bei einem Fireside-Chat zum Thema 3 Stunden

00:03:50: Zeit genommen, um die Diskussion zu führen. Man fühle sich also immerhin gehört, sehe

00:03:54: hier die ganze Sache aber immer noch kritisch. Und es gibt auch andere Stimmen. Der 25-Jährige

00:04:00: Manuel hat uns gesagt. Ich persönlich finde es gut, dass die Person eingeladen wurde.

00:04:06: Ich finde es ganz, ganz wichtig, dass wenn so eine Person eingeladen wird, dass der Kontakt

00:04:11: stimmt. Die Person wurde aus der Heritage Foundation sehr bewusst ausgewählt. Das ist nicht die

00:04:16: extremste Person. Und die Person hat auch nichts mit dem Sturm am Kapital zu tun oder mit ähnlichen

00:04:24: Dingen hat, dass keine direkte Verbindung dazu. Und mir wurde versichert, dass wohl die Moderation,

00:04:30: also auch die Expertin, die da auch noch mitgeht bei einem Event, wo die Heritage Foundation

00:04:37: vertreten ist, dass die sowohl inhaltlich als auch rhetorisch sehr, sehr gut sind, um

00:04:43: da dagegen zu halten. Und damit finde ich es grundsätzlich sogar positiv, dass man wirklich

00:04:49: die Position von einem expliziten Gegner der Europäischen Union auch anhört, um auch

00:04:57: zu lernen, wie man dagegen argumentieren kann und wie man dagegen halten kann rhetorisch.

00:05:01: Angesetzt war der Heik für Sonntag früh um 9 Uhr und tatsächlich haben sich da 130 Menschen

00:05:09: beim Treffpunkt eingefunden. Deutlich mehr waren es übrigens bei der zeitgleich stattfindenden

00:05:14: zweiten Wanderung mit den Extremismus-Expert*innen Julia Ebner und Peter Neumann, über die

00:05:20: wir etwas später auch berichten werden. Unter den interessierten Wander*innen fanden

00:05:25: sich übrigens auch der frühere steirische ÖVP Landeshauptmann Christopher Drexler ein. Auch

00:05:30: der SPÖ-Nahe Anwalt Gabriel Lansky und Stefan Wallner war auch zu sehen, ein Generalsekretär

00:05:35: der Caritas und dann der Grünen, heute Geschäftsführer des Bündnis für Gemeinnützigkeit. Das Interesse

00:05:41: an dieser Veranstaltung war also sehr breit. Begrüßungsworte sprach der österreichische

00:05:46: Diplomat Thomas Meyer Hartig, der auch gleich verraten hat, dass die Idee, Gardiner einzuladen,

00:05:52: ein bisschen auf seinem Mist gewachsen sei, weil er es wichtig finde, andere Meinungen zu hören.

00:05:57: Unter den Expert*innen dieses Heiks waren auch noch drei andere Menschen dabei. Das waren Siddharth Chatterje

00:06:04: , er ist United Nations Resident Coordinator in China, der ehemalige Außenminister von

00:06:10: Irland, Eamon Gilmore und die eingangs kurzgehörte Cathryn Clüver Ashbrook, die derzeit Vizepräsidentin

00:06:17: der Bertelsmann-Stiftung ist. Thematisch ging es in der dreistündigen, buchstäblich bewegten

00:06:23: Diskussion um das Verhältnis zwischen Europa und der USA, die Feinde Putin und China,

00:06:27: später auch um die Einschränkung von Fördermitteln für US-Elite Unis. Es war spürbar, dass der

00:06:34: umstrittene Gast und die Position der USA das Panel dominierte. Zu Beginn ging es aber um einen

00:06:41: der größten Kritikpunkte an der Heritage Foundation, nämlich ihre EU-Feindlichkeit. Siddharth

00:06:46: Chatterjee sagte gleich zu Beginn, wenn uns etwas bis heute Hoffnung geben sollte, dann die Europäische

00:06:52: Union als Friedensprojekt. Nile Gardiner machte in wenigen Sätzen klar, dass er das etwas anders

00:06:58: sehe. Er verstieg sich sogar dazu zu behaupten, die Europäische Union sei, ganz anders als die

00:07:03: USA, keine Demokratie.

00:07:33: Sie hören schon, da ging es dann sehr schnell zur Sache. Gardiner betonte mehrmals die USA und

00:07:55: Trump würden, anders als noch Joe Biden, die nationale Souveränität der einzelnen Staaten

00:08:00: in Europa unterstützen und supra-nationale EU-Institutionen kritisch sehen. Wenn Sie genau

00:08:05: hinhören bei der nächsten Passage, erwähnt er in diesem Zusammenhang auch Österreich und den

00:08:10: Wahlerfolg der FPÖ ohne die Partei namentlich zu nennen. Da ist also ganz klar an die EU-Talk zu

00:08:17: hören, wie man ihn von der Heritage Foundation eben auch erwartet.

00:08:47: . Das ist ein ganz anderer Schritt, der USA und die USA jetzt in Europa unterstützen, die Souveränität der

00:08:58: EU-Determination. Thats  a very positive Message. Es reflekt auch die enormen Änderungen, die Sie sehen,

00:09:15: at the last general election here in Austria, a party with a eurosceptic message received the highest votes. Das ist eine

00:09:30: Reflexion, die die Änderungen in Europa befinden. Was in Europa passiert, ist eine Sache für die Europäer, die sich

00:09:36: zu entscheiden. Aber die USA hat einen nationalen Interesse in die Souveränität der EU-Determination.

00:09:45: Die USA ist nicht mehr die europäische Projekt- oder federalen Europäische Unterstützung. Ich denke, das ist ein sehr

00:09:51: großer Positiv. Ich würde auch sagen, dass die USA zusammen mit unseren europäischen Änderungen

00:10:06: ein sehr großer Positiv ist. Wir haben das gesehen, dass es nur ein paar Tage in Washington war, wo President Trump viele key europäische

00:10:13: Mitglieder der Schweiz haben willkommen. Das ist eine Demonstration der Stärke der Translatorialisation. Die Translatorialisation ist der

00:10:22: Halt der freien Welt heute absolut wichtig. Es ist etwas, das die USA völlig investiert. Ich denke, es gibt ein paar Punkte, die

00:10:35: die Mitglieder der Schweiz, die sich hier mitgesprochen haben und mich mitgesprochen haben.

00:10:39: Da war jetzt übrigens mehrfach die Stimme von Moderatorin Anja Wehler-Schöck zu hören, die die Debatte gut dirigiert hat.

00:10:46: Cathryn Clüver Ashbrook gab dann eine lange Antwort auf das erste Statement Gardiners und war schnell beim Project 2025

00:10:54: neuen autoritären Zügen in der US-Politik und im Verhältnis der USA zu Russland, das auf der Hinterbühne vor allem

00:11:01: wirtschaftlich getrieben sei.

00:11:31: Es ist in dem Fall nicht das, was sie auf der Stimme haben, sondern eine sehr klare diplomatische Bedingung für den

00:11:36: ukrainischen Präsident. Ich dachte, das war sehr gut gemacht. Die haben alle verschiedene Punkte, sehr gut

00:11:41: organisiert, von jemandem, der ein Diplomusikprojekt hatte, für zwölf Jahre. Ich dachte, das war ein A-Klasse-Lesson

00:11:48: auf der Art von Diplomusik. Aber das Bild, das mit mir geht, ist sie sitzen auf kleinere Städte in der

00:11:53: Front der Oval-Office, wie die Kinder der Schule. Und das geht zu Nile's Punkt in der "Appreciation"

00:12:00: of this Administration of what Europe should be. And in fact, many of you will have read Project 2025

00:12:05: and on page 188 is the fact that that is an intentional plan of those who are the strategists and

00:12:12: tacticians of this administration to not only support that as an ideational vision, but to in fact

00:12:19: progress advance and accelerate the deconstruction of the European Union, which is indeed the biggest

00:12:26: peace project. But remember how it got started. Remember the impetus of George Marshall standing

00:12:32: on the steps at Harvard saying how much the rebuilding of Europe would guarantee American

00:12:38: security and American influence in the world. So what we're seeing right now is in America that

00:12:42: isolates itself and that in fact, and this gets to your point Anja, is playing more with the logic

00:12:47: of certain commercial interests. You'll remember that the one we were putting showed up with

00:12:54: in parts of a commercial delegation. Ein Teilnehmer und Mitarbeiter der Europäischen Kommission

00:12:59: wollte dann wissen, ob die USA schlicht kein Interesse an einer starken EU habe,

00:13:04: weil sie somit zu Konkurrenz werde. Gardiner will doch hier mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.

00:13:09: I don't think the United States fears EU at all in any way, actually. And the European Union is viewed

00:13:18: increasingly in the US as in very steep decline. You've got huge problems here in the EU, right?

00:13:24: You've got, I think, a declining overall European economy. You'll be now competed across the world.

00:13:33: You have a massive problem with mass migration into Europe. There are myriad problems facing the

00:13:43: European Union. Iman Gilmour konnte sich da nicht mehr zurückhalten und antwortete. I wanted to pick up

00:13:50: on the point about the United States no longer supporting the European project or the project

00:13:57: of European integration and the preference of the United States and the current administration

00:14:05: for supporting the nation states of Europe. I wouldn't for a moment offer comment on the

00:14:16: constitutional arrangements of the United States. That is a matter for the United States.

00:14:23: I think we need to respect each other. And it is disrespectful of the 27

00:14:34: nation states in Europe who have decided, democratically, to pool their sovereignty in

00:14:42: certain areas of public affairs and to form a European Union. That is a matter for Europe.

00:14:52: It is not with respect a matter for any United States administration. It is our sovereign right

00:15:00: in Europe to determine what governance arrangements we have and how we engage with the rest of the

00:15:07: world. And frankly, I think it smacks of arrogance to suggest that the United States in some way

00:15:14: will determine or has a determining role in relation to how Europe runs itself.

00:15:20: Da war man also gerade richtig warm gelaufen, kam die Rede noch einmal auf Russland und Putin

00:15:25: zu sprechen. Eine lange Diskussion begann, ob die USA dem Aggressor Russland überhaupt

00:15:30: klar genug Grenzen setze. Nile Gardiner, ein eher klein gewachsener, schmächtiger Mann mit rotbraunen

00:15:36: Haaren, der sehr oft betonte, wie superb die Diskussion sei, wie gut die Fragen seien,

00:15:41: begann zuerst eher unvermittelt von China als dem kommunistischen Feind zu sprechen,

00:15:46: den es zu bekämpfen gelte, was ein wenig an die Politik der 80er und 90er Jahre erinnerte. Erst

00:15:52: dann adressierte er das Russland-Thema, das aber überraschend klar.

00:16:16: Es ist ein Wachsverkauf von Russland gegen die Ukraine. Sie sind für das 100% verantwortlich.

00:16:25: Wenn die Russland nicht will zu verabschieden, dann, wie President Trump gesagt hat,

00:16:34: müssen wir sehr sehr gefährliche Konsequenzen verabschieden, vor allem für die Russland-Economie.

00:16:37: Wir müssen die Russland-Economie auf seine Niesen bringen. Und wir müssen die Länder, die

00:16:43: eigentlich mit Russland beschäftigen, mit Russland investieren. Das hat in China,

00:16:48: Indien und auch viele europäische Länder mit Russland investieren.

00:16:55: Am letzten Jahr haben die EU-Members 8,5 Billionen Euro für die Russland-LNG,

00:17:04: France, Deutschland, Spanien und Italien investiert. Wir werden hier die Kosten des Russland-Economie-Maschinen

00:17:11: und die Kosten für Putin verwenden. Und zu deinem Punkt, da gibt es eine kleine

00:17:18: Minorität in den USA, wie es hier in Europa ist, die für ein paar Gründe denkt,

00:17:23: dass Putin für die westen Zivilisation steht. Putin ist der enemy der westen Zivilisation.

00:17:30: Er ist nicht in any way der Zivilisation, die die Westen glauben. Er ist jemand,

00:17:37: der die Zivilisation verabschiedet hat. Ich würde sagen, diejenigen, die Putin unterstützt,

00:17:43: sind eine kleine Minorität. Und sie leben in einem anderen parallel-delusionalen Universum.

00:17:48: Und wir müssen auf Putin stehen. Wir müssen auf China stehen. Wir müssen auf

00:17:53: der iranischen Regime. Es ist auch eine Aktion der Evil, Russland, China, Iran. Und wir müssen

00:18:01: diesen Krieg winnen, eigentlich für die Führung der Zukunft, der freien Welt.

00:18:23: The President of the United States will not be unequivically clear that the Russian Federation,

00:18:45: I give you great credit for framing it this way and thank you for doing so, that the Russian Federation

00:18:50: is the aggressor here and can end the war on a dime. You have an American president who acknowledges

00:18:56: that attacks will continue or it's understandable that attacks will continue. That is absurd.

00:19:03: You have in Lindsey Graham, and I hear so much of what you're saying in Lindsey Graham's argumentation,

00:19:08: I have great respect for the idea of leveraging a very hard sanctions hammer and pursuing that.

00:19:13: The Americans have the capacity to do that. And yet Lindsey Graham refuses to bring a bipartisan,

00:19:21: overwhelmingly Senate endorsed bill to the floor. There is something else going on here and these pieces

00:19:27: do not add up. And if you read both versions of the Mar-a-Lago Accord idea, the idea that we would

00:19:33: change the value of the dollar in order to accommodate a massive new market, which is not

00:19:39: only implied, but made clear to be the Russian Federation, to rehabilitate them into an international

00:19:45: system after these egregious violations, including the horrific things that have been done. I'm a mother,

00:19:51: as you can see, I'm getting very emotional about this, to Ukrainian children is beyond the pale.

00:19:56: There is something that is inherently in honest, not honest, with what is coming out of the White

00:20:01: House versus what is coming out of the Senate versus what is coming out of, you know, think tanks

00:20:05: like yours. There are so many incongruencies. It's hard for the Europeans to figure out the kind

00:20:10: of map and attack, that's the wrong word, a framing that they're going to take here because the incongruencies

00:20:17: are what drives the American policy here. It is absolutely unclear what the American line actually is.

00:20:24: Thank you Catherine.

00:20:27: Gegen Ende merkte man dann noch einmal, dass es auch beim Thema der Ost ganz unterschiedliche Sichtweisen

00:20:32: gab. Eine Stipendiatin wollte von Nile Gardiner wissen, in welchen Punkten er die US-Regierung

00:20:38: eigentlich kritisieren würde und sie wollte vor allem auf die Israel-Politik hinaus. Seine Antwort

00:20:43: sorgte dann bei einigen Teilnehmer*innen für Empörung, wie sie jetzt gleich hören können.

00:20:50: Ich unterstütze 100% der US-Position auf diese Position, weil wir müssen, wir müssen uns aufnehmen und

00:20:59: und wirklich die Fortschritte der Ävoren zu verabschieden und Hamas repräsentiert die Ävoren auf einen

00:21:06: massiven Level. Und das 7. Oktober in Israel war ein Akt von unglaublichem Barbarismus und Salat.

00:21:15: Und wir müssen die Antwort auf das. Wir müssen eine Message zu Terroristen senden, dass wenn sie diese

00:21:22: Ärzte ausbringen, werden wir sie verabschieden. Und Israel ist nicht nur für die Sicherung der

00:21:30: israelischen Menschen, sondern auch für die gesamte freie Welt. Und das ist warum die United States,

00:21:35: das ist warum, das ist warum die United States, das ist warum wir, wir, wir, wir sind zurück in Israel 100%.

00:21:45: Eine substanzielle Kritik an Trump oder der Regierung war von Gardiner übrigens nicht zu

00:21:50: hören. Im Gegenteil, man hatte den Eindruck, da passt kein Blatt zwischen die beiden.

00:21:55: Ich bin nicht kritisch für die US-Apoche. Ich denke, das ist das richtige Schritt für die United States

00:22:00: zu nehmen. Und es ist nicht ein Popularitätskontest auf der Welt. Wenn du die Welt superpowerst,

00:22:08: du wirst sehr viel, du wirst sehr viel Power auf die Welt. Und du hast eine US-Administration,

00:22:16: die unequivamente die US-Nationale Interesse vorgesehen ist. Ich glaube, es ist nichts falsch

00:22:22: mit dem. Und ich glaube, die Welt ist ein weiterer und sicherer Ort. Das war nicht die Frage. Ich glaube,

00:22:28: die Welt ist ein weiterer und sicherer Ort, wenn die United States auf die Welt lebt. Sie hören hier auch immer

00:22:34: wieder kleine Zwischenrufe. Man konnte auch ihr und da jemanden heftig den Kopf schütteln sehen

00:22:40: bei dieser Manderung. Applaus hat hingegen der ehemalige irische Minister für Äußeres bekommen,

00:22:45: Eamon Gilmore, und zwar für seinen Konter auf Gardiner in Sachen Israel Gaza.

00:23:04: Killing.

00:23:04: Ich bin hier am oberen Ende der Äußerung hier. Never in my lifetime have I seen people desperately

00:23:18: looking for food, being killed as they reached it. Children being allowed to starve with food

00:23:26: available only a few kilometers away and it's not allowed to to get in. This is shameful.

00:23:34: This is a war crime. This is something you talk about defeating terrorism every single day.

00:23:43: You are generating the next generation of terrorism. This is not how you defeat terrorism.

00:23:51: Sie merken schon, das Thema wurde hier von der Ansicht guten Moderatorin Anja Wehler-Schöck vom

00:23:56: Tagesspiegel sanft abgedreht, weil es eigentlich nicht Gegenstand des Heiks war. Generell muss man aber

00:24:03: Aber sagen, es ist schon aufgefallen, dass Gardiner etwas weniger riecht.

00:24:06: jederzeit zugefallen ist, als den anderen drei Experten.

00:24:09: Vielleicht wirkt das aber auch nur so, weil seine Ansichten so sehr im Widerspruch zu

00:24:13: denen der anderen standen.

00:24:14: Oder man wollte vonseiten der Organisation doch versuchen, die Emotionen des Publikums

00:24:19: nicht so hochgehen zu lassen, um die ganze Sache nicht zu einer Eskalation zu bringen.

00:24:24: Aber etwas mehr Widerspruch und Auseinandersetzung wäre meiner Meinung nach noch gegangen.

00:24:29: Direkt nach der Wanderung bildeten sich dann interessierte Grüppchen rund um die Speaker

00:24:35: und Speakerinnen zur Nachbesprechung das eben erlebten.

00:24:37: Ich habe mich zuerst gefragt, ob so ein alternatives Tagungsformat wie eine Wanderung der geeignete

00:24:44: Rahmen für eine solche heikle Diskussion ist.

00:24:47: Man verbringt ja doch mehr Zeit mit Gehen, als mit dem Zuhören der Podiumsteilnehmerinnen.

00:24:52: Die Akkusstüge ist auch nicht immer perfekt.

00:24:54: Dabei hat es doch einen kleinen Vorteil.

00:24:56: Es gibt nämlich drei Stops bei dieser Wanderung, also drei inhaltliche Diskussionsblöcke und

00:25:00: zwischendienen wird gegangen und da können dann die Teilnehmer das Gehörte gleich diskutieren.

00:25:06: Das ist schon ein echter Benefit.

00:25:08: So viel fürs erste zum wohlumstrittensten Programmpunkt dieses Forumjahres.

00:25:18: Zeitgleich fand ja, wie bereits erwähnt, noch eine Wanderung statt.

00:25:22: Die trug den Titel "Der Ungewollte Wiederwähneanspielung auf den Heritage Foundation-Hike" klang "Mainstreaming

00:25:29: of Extremism", whereas "The Red Line for Democracy".

00:25:32: Da ist sie wieder die rote Linie, die manche durch Gardiners Auftritt überschritten gesehen

00:25:36: haben.

00:25:37: Im Vorfeld hatten übrigens einige Stipendiaten überlegt, eine Protestaktion zu machen.

00:25:43: Eine Gruppe wollte zum Beispiel komplett in schwarz an diesem Heik teilnehmen und bei

00:25:48: der ersten Wortmeldung von Gardiner die Oberbekleidung ausziehen und dann Botschaften auf ihren

00:25:53: Körper zeigen.

00:25:54: Nichts davon ist passiert, stattdessen haben sich viele Kritiker*innen dazu entschieden

00:26:00: aus Protest eben beim zweiten bei diesem Extremism-Hike mitzugehen.

00:26:04: Und mit dabei war auch meine Kollegin Eva Winreuter, um sich selbst ein Bild zu machen.

00:26:08: Ja und tatsächlich war die Heritage Foundation auch dort Thema, wenn auch anders als von den

00:26:14: Stipendiaten geplant.

00:26:15: Denn Vorfrage der Julia Ebner, bekannte Extremismusforscherin an der University of Oxford,

00:26:22: hat es selbst angesprochen.

00:26:23: Ich möchte briefly ask briefly before I say something, but is someone here from the Heritage

00:26:28: Foundation?

00:26:29: I know there is a parallel hike and talk, but I do feel very much not limited in what

00:26:37: I can say, but I am actually quite afraid of what is happening in the US and I do have

00:26:44: to say even as a researcher and someone affiliated with a think tank I really have to watch what

00:26:49: I say, partly because of the presence of the Heritage Foundation, because I know there

00:26:54: will be a backlash otherwise.

00:26:56: Ich habe Julia Ebner nach dem hike um ein Interview gebeten, um mit ihr darüber gesprochen, wie

00:27:02: sich die neue Stärke der Heritage Foundation auf ihre Arbeit auswirkt.

00:27:05: Aber auch, warum die Regulierung von Social Media wenig damit zu tun hat, die Meinungsfreiheit

00:27:11: einzuschränken und was man von rechten Parteien auf Social Media lernen kann.

00:27:16: Frau Ebner, Sie haben vorhin beim hike gesagt, Sie müssen aufpassen, was Sie sagen.

00:27:22: Wie wiegt sie denn die Heritage Foundation auf ihre Arbeit aus?

00:27:25: Ich denke, ich bin damit nicht alleine in der Wissenschaft und auch in NGOs und in

00:27:30: Think Tanks merkt man mittlerweile die Stimmung, die aus den USA kommt, vor allem aus dem

00:27:36: Trump-Umfeld.

00:27:37: Es gibt enormen Druck, es gibt auch klare Angriffe auf unterschiedliche Institutionen, egal

00:27:43: ob das jetzt ein Bildungssystem ist oder in der Wissenschaft, auch wenn ich mit Kolleginnen

00:27:47: aus der Wissenschaft spreche, gibt es da schon durchaus viele, die sich nicht mehr bestimmten

00:27:51: Themen widmen wollen, vor allem wenn sie weiterhin mit den USA zu tun haben wollen oder weiterhin

00:27:56: vielleicht sogar auch Auslandsaufenthalte in den USA planen, weil man, sobald man kritisch

00:28:02: sich gegenüber der Trump-Regierung äußert oder auch zum Beispiel der Heritage Foundation,

00:28:07: sich vieles auch verbauen kann, was die eigene Jahre betrifft und auch was die eigene Institutionen

00:28:12: betrifft, muss man enorm vorsichtig sein, weil es sehr schnell einen Backlash gibt.

00:28:16: Diese Einschüchterung ist natürlich ein klares Ziel auch, das aus diesen Trump-Kreisen herauskommt.

00:28:22: Kann man solche Menschen im Dialog überhaupt erreichen?

00:28:25: Im Dialog ist es enorm schwierig und vor allem in der aktuellen hochpolarisierten Debatte,

00:28:32: denke ich, ist es extrem schwer möglich in einen sinnvollen konstruktiven Dialog einzusteigen.

00:28:38: Ich bin absolut für Meinungs- und Redefreiheit und auch für Dialog, aber ich denke, es gibt

00:28:45: trotzdem Limits und gerade wenn es um die Einschüchterung geht von Menschen, die eventuell

00:28:50: nicht mehr sich trauen, zu bestimmten Themen zu äußern oder systematisch schon eingeschüchtert

00:28:56: wurden von der US-Regierung, das betrifft sowohl Menschen, die in den USA mit diesen Themen

00:29:02: zu tun haben, aber mittlerweile auch Menschen, die in der EU diesen Themen nachgehen, zum

00:29:07: Beispiel Tech-Regulierung, wo es wirklich Angriffe auf allen Ebenen gibt gegen EU, ob das jetzt

00:29:15: Beamte sind oder Aktivistinnen und Aktivisten, Forscherinnen, die sich mit Tech-Regulierung

00:29:20: beschäftigen.

00:29:21: Es ist ein enormer Einschüchterungsprozess, der gerade auf allen Ebenen wirksam ist.

00:29:27: Sie sagen, Social Media gehört nicht verboten, aber streng reguliert.

00:29:31: Was wären denn das für Maßnahmen?

00:29:33: Streng reguliert im Sinne der systemischen Risiken und auch der Transparenz, die wir

00:29:39: brauchen.

00:29:40: Also ich meine damit nicht, dass es notwendigerweise Entfernungen geben soll von Content, der nicht

00:29:45: illegal ist.

00:29:46: Also ich denke, illegaler Content sollte auf jeden Fall heruntergenommen werden, das betrifft

00:29:50: auch zum Beispiel Kinderpornografie, das betrifft Suizid-Foren, in denen wirklich Menschen zum

00:29:59: Selbstmord angestachelt werden.

00:30:00: Das betrifft natürlich terroristische Inhalte und radikalisierende Inhalte.

00:30:04: Aber ich denke, wir müssen sehr vorsichtig sein, dass wir da nicht in eine Zensur hineingeraten.

00:30:11: Aber was viel wichtiger ist noch, sind die algorithmischen Risiken, die durch die großen

00:30:16: Plattformen entstehen, nämlich dass Menschen immer weiter und vor allem auch junge Menschen

00:30:20: immer weiter in radikale Echokammern geraten, dass sie das immer der radikalleste Inhalt

00:30:26: und teilweise auch der unfassbar irgendwie verschwörungstheoretische Inhalte am meisten

00:30:33: priorisiert werden von den Algorithmen, das ist was, wo wir systematisch dagegen wirken

00:30:38: sollten.

00:30:39: Und gleichzeitig brauchen wir auch viel mehr Transparenz, auch dass es eine Form der Regulierung,

00:30:43: denke ich, die notwendig ist, aber oft wird Regulierung, Tech-Regulierung so dargestellt

00:30:48: und anderen auch aus dem Trump, aus dem Trump-Lager und von der Heritage Foundation, als wäre

00:30:52: es im Gegenspruch zu oder im Widerstand zu Meinungs- und Redefreiheit.

00:30:57: Und das ist aber, denke ich, de facto, es ist genau das Gegenteil davon, weil wir versuchen

00:31:02: eine faire und offene Online-Gesellschaft und ein offenes Forum, wo jeder sich äußern

00:31:09: kann und seine Meinung preisgeben kann, ohne dabei eingeschüchtert zu werden.

00:31:13: Das wäre nämlich genau meine nächste Frage gewesen, dass im Gegner von Regulierung immer

00:31:17: sagen, ja, die Meinungsfreiheit ist damit schwer beeinträchtigt, aber offenbar ist

00:31:20: es mir eigentlich genau umgekehrt so.

00:31:22: Aktuell wissen wir einfach nicht einmal, wie genau sich die Algorithmen verhalten, weil

00:31:28: sie einfach komplette Black Box-Mechanismen sind, die wir noch nicht ausreichend verstehen.

00:31:33: Das heißt, es braucht die Forschung Zugang und wir brauchen mehr Transparenz, die von

00:31:38: den Tech-Plattformen gefordert werden muss.

00:31:40: Das ist auch was, womit sich der Digital Services Act sehr stark beschäftigt und in der EU.

00:31:44: Und das ist aber den großen Tech-Plattformen ein Dorne im Auge.

00:31:48: So auch der Trump, also dem Trump-Lager und den Ultra-Libertären.

00:31:54: Sie spielen da oft gerade mit diesen Gedanken, wir müssen die Meinungs- und Gredefreiheit

00:32:01: schützen.

00:32:02: Verwenden das aber in Wirklichkeit um eigentlich in einer komplett widersprüchlichen Art und

00:32:09: Weise, wenn man sieht, auch die inneren Widersprüche zur Trump-Politik, wo dann trotz allem alle,

00:32:14: den Kritisieren oder auf Social Media was Kritisches gepostet haben, auch Mundtod gemacht werden

00:32:19: bzw. eingeschüchtert werden.

00:32:21: Und deswegen ist dieser Meinungsfreiheit-Debatte einer, die komplett verzerrt ist, weil in

00:32:29: Wirklichkeit gerade Tech-Regulierung, wenn sie richtig stattfindet, dazu führen sollte,

00:32:33: dass es eben ein faire Spielfeld ist, in dem alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einer

00:32:38: Gesellschaft gleichrangig priorisiert werden oder die Inhalte gleichmäßig beurteilt werden

00:32:44: ohne dass die extremistischen Stimmen eine höhere Lautstärke erreichen oder das, was

00:32:49: Wut und Angst erzeugt, sofort in den Algorithmen in die Trends gerät.

00:32:54: Wie kann man Social Media knacken?

00:32:57: Also, was kann denn Parteien, gemäßigte Parteien von der AfD oder Trump und seinen Anhängen

00:33:04: lernen?

00:33:05: Einerseits waren die Trump-Kampagnen und auch die AfD-Kampagnen und viele der rechtspopulistischen

00:33:13: Kampagnen enorm schnell darin sich die sozialen Medientechniken anzueignen, die sie in die

00:33:18: Top Trends befördern.

00:33:19: Und sie waren da wirklich Early Adopters, haben sehr schnell gelernt, wie sie auch zum Beispiel

00:33:23: auch auf TikTok eine Präsenz aufbauen, mit individuellen Influencern arbeiten, mit Inhalten,

00:33:28: die schnell auch eine große Reichweite erreichen, auch weil sie mit sehr stark mit Angst, Wut

00:33:35: und Emotionen arbeiten, auch wie Schock zum Beispiel, die basierend auf Studien sich viel

00:33:40: schneller verbreiten oder wo sich Inhalte dann viel schneller verbreiten und viral gehen

00:33:43: können.

00:33:44: Jetzt ist die Frage, inwiefern wir uns genau dieselben Taktiken aneignen sollten, weil

00:33:48: wir natürlich nicht mit diesen ganz extremen Emotionen arbeiten wollen, aber es gibt auf

00:33:54: jeden Fall auch viel Lernpotenzial, zum Beispiel, wenn man sich die Präsenz in den Jugendkanälen

00:33:59: anschaut, also gerade auch auf TikTok und auf Instagram, sind teilweise die Parteien damit

00:34:04: er nicht so stark vertreten oder ihre Inhalte sind nicht so einfach auch nicht so ansprechend

00:34:09: für junge Menschen, weil sie weniger visuell weniger interessant gestaltet sind, weil sie

00:34:13: vielleicht länger sind.

00:34:15: Es gibt eine lange oder langsame Lernkurve, die hier stattfindet, aber die rechten und

00:34:20: rechtspopulistischen Parteien waren den Parteien damit er schon sehr weit voraus, auch schon

00:34:25: vor Jahren.

00:34:26: Und Sie machen sie auch ein bisschen anders, oder?

00:34:28: Also Sie schauen auch wirklich, dass es alles sehr individuell ist.

00:34:31: Genau.

00:34:32: Es gibt auch den Trend, basierend auf Studien, dass wir mittlerweile unser Vertrauen viel

00:34:37: mehr auf einzelne Individuen aufbauen, als an Institutionen aufhängen, also das wird

00:34:42: zum Beispiel individuellen Influencern mehr vertrauen oder individuellen Politikerinnen.

00:34:47: Politikerinnen, das sieht man auch jetzt bei Trump und bei Trumps Kampagnen, dass es

00:34:52: sehr stark diese Glorifizierung von einzelnen Individuen "strong men" gibt.

00:34:56: Und auch bei den Kampagnen der AfD werden bestimmte Politikerinnen oder Politiker hier

00:35:01: sehr stark in den Vordergrund gestellt und es wird diese neue, diese Umverteilung eigentlich

00:35:07: von Vertrauen in der Gesellschaft ausgenutzt und das findet nicht im gleichen Ausmaß statt

00:35:12: in den Kampagnen von den Parteien der Mitte.

00:35:16: Aber auch anderes Beaker beim Hike lieferten interessante Ansätze.

00:35:21: Mit dabei waren etwa der ehemalige CDU-Chef Armin Laschet, der ehemalige schwedische

00:35:27: Premier Carl Bildt und der Deutsche Peter R. Neumann, Professor für Sicherheitspolitik

00:35:33: am King's College in London.

00:35:35: Er hat sich in seiner Rede auch auf sein aktuelles Buch bezogen, "Das Sterben der Demokratie,

00:35:41: der Plan der Rechtspopulisten in Europa und den USA".

00:35:45: Es ist erst vor wenigen Tagen am 12.

00:35:47: August erschienen.

00:36:16: In diesem Buch haben Armin Laschet beschrieben, die die Demokratie übernimmt.

00:36:20: Das ist, was wir denken, wenn wir über Faschismus denken, weil historisch das ist, was Faschismus

00:36:25: ist.

00:36:26: Aber was wir eigentlich mit den Rechtspopulisten sehen, ist etwas ganz anderses.

00:36:32: In diesem Buch, mir und mein Koalitionsarbeiter, haben wir auf verschiedene Länder, in denen

00:36:37: die Rechtspopulisten eigentlich schon mit Power betrachten.

00:36:40: Neumann erklärt es am Beispiel Ungarn.

00:37:07: Wenn man heutzutage nach Ungarn blicke, gäbe es zwar noch die Grundpfeiler der Demokratie,

00:37:13: wie Medien, ein Parlament etc., aber sie seien ausgehöhlt und das sei der eigentliche Plan

00:37:19: der Rechtspopulisten.

00:37:20: Einmal an der Macht würden sie nicht mehr loslassen.

00:37:41: In all den Ländern, in denen die Rechtspopulisten gewinnt haben, haben sie normalerweise keine

00:37:48: absolute Mehrheit gewonnen, in sehr wenigen Ländern haben sie über 50 Prozent gewonnen.

00:37:56: Auch Donald Trump – nicht ihn, sondern auch Donald Trump – hat zweitens gewonnen,

00:38:01: zu gewinnen, eine absolute Mehrheit der Voters zu gewinnen.

00:38:04: Aber wenn sie zu Power kommen, sind sie systematisch die Systeme, damit sie es mehr

00:38:10: likely werden, dass sie, wenn sie in Power sind, dann Supermajoritäten geben, die ihnen

00:38:15: alles zu tun haben, so wie das Mandeln der Konstitucen-Kohle, wie die Regeln von denen

00:38:22: die Leute elektriert werden, etc., etc.

00:38:24: Das ist warum es so wichtig ist, sie nicht in Power zu lassen, denn wenn sie in Power sind,

00:38:29: sind sie in einer Situation, in der das ganze System schütt ist, gegen sie.

00:38:36: Seine Antwort?

00:38:37: Wir müssen viel mehr Fokus auf Social Media legen, denn so wie jetzt kann es nicht weitergehen.

00:39:07: Ein letztes Mal möchte ich noch zurück zum anderen Hike kommen.

00:39:22: Ich habe Cathryn Clüver Ashbrook  nämlich danach gefragt, wie sie die Diskussion erlebt

00:39:26: hat.

00:39:27: Und das hat sie geantwortet.

00:39:28: Ich glaube, Nile ist anders als der Rest der Heritage Foundation.

00:39:33: Er ist übrigens ein klassischer Thatcherite, Anti-Europäer im föderalen Sinne, ist aber

00:39:41: natürlich nicht in dem Sinne mit diesen ganz starken autoritaristischen Wassern gewaschen,

00:39:47: mit denen die Leitung der Heritage Foundation schon seit die neue Leitung, muss man sagen,

00:39:53: jetzt seit einigen Jahren operiert.

00:39:55: Neil ist viel länger da, als die neue Führungsrege wird sich da auch einiges gefallen lassen

00:40:00: haben.

00:40:01: Aber die grundsätzlichen Punkte, die sind natürlich beunruhigend, weil man schon sehr

00:40:05: klar sieht, wie über die Ellipse von Fakten oder die Verdrehung von Fakten neue Eindrücke

00:40:12: und Realitäten geschaffen werden sollen, die der Faktenlage nicht entsprechen.

00:40:17: Es entbehrt aller realistischer Interessenpolitik tatsächlich, wenn man Europa im Kern auseinander

00:40:28: nehmen würde.

00:40:29: Auf Seite 188 des Project 2025, dass die Amerika sich speziell auf identitäre Bewegungen in

00:40:38: bestimmten Ländern fokussieren möchte, um eben dort – und das sehen wir jetzt auch

00:40:43: in bestimmten Teilen der vermeintlichen Menschenrechtspolitik dieser Regierung, also dass sie fascistuide

00:40:49: Elemente unterstützen wollen unter dem Deckmantel von Free Speech – das sind ganz gefährliche

00:40:55: Ansätze.

00:40:56: Sie sind tatsächlich brechen mit 80 Jahren amerikanischer demokratischer Tradition und

00:41:02: wenn man das noch mal hört, als sei das eine Redefinition von Souveränität, dann gilt

00:41:08: es diese Punkte eben auseinander zu ziehen, weil die in keiner Weise zusammenhängen.

00:41:13: Man weiß ja, er ist ein großer Kritiker von Ursula von der Leyen, das hat hier auch

00:41:17: wieder betont.

00:41:18: Also, eigentlich stellt sich hin und sagt, jetzt ist Europa schon keine Demokratie.

00:41:23: Es ist interessant, dass aber in den Papers und im Plan steht, man muss sie zerstören.

00:41:28: Ja, das ist natürlich von vornherein absurd, weil die Amerikaner wählen bei einer Präsidentschaft

00:41:33: zwar ja auch nicht den Präsidenten, die wählen die Wahlmänner, die dann den Präsidenten wählen

00:41:37: sollen.

00:41:38: Und wir erinnern uns, dass vor dem Komplott und vor dem Aufstand des 6.

00:41:41: Januars die Idee stand, falsche Wahlmänner nach Washington zu schicken, also in der

00:41:45: Tat ein Komplott gegen die eigene Demokratie zu streuen.

00:41:49: Im Übrigen auch ausgedacht von Kernanalysten der Heritage Foundation.

00:41:54: Und umgekehrt, wenn wir über eine Europawahl dann über das neue, oder so neu ist es nicht

00:42:00: mehr das Spitzenkandidatenprinzip, sehr wohl wissen, wer schlussendlich an einer Wahl,

00:42:06: die wir für das Europäische Parlament, also wo wir dem Europäischen Parlament das Vertrauen

00:42:11: entgegenbringen in der jeweiligen Parteifarbe, wie wir unsere Kreuze machen, die dann schlussendlich

00:42:16: eine Kommission auf Herz und Nägel prüfen müssen, die eine Kommissionspräsidentin auf

00:42:21: Herz und Nägel überprüfen müssen, dann ist das natürlich ein demokratischer Prozess

00:42:26: und der ist im Übrigen sehr ähnlich wie der amerikanische Prozess.

00:42:30: Also mit diesem falschen Vergleichen Urteile zu finden und zu bilden über Demokratiefestigkeit

00:42:37: und Demokratiehaftigkeit steht auf einem anderen Blatt wie die Idee, dass man umgekehrt rechtsradikale

00:42:45: neonationalistische Verbindungen in bestimmten Ländern unter dem Deckmantel der Redefreiheit

00:42:52: unterstützen sollte, wenn sie in der Tat antiverfassungsrechtlich handeln, was die meisten faschistoiden

00:42:58: Parteien in Europa tun.

00:43:00: Letzter Frage.

00:43:01: Es war dann auch für mich so, dass ich den Eindruck bekommen habe, die Audience, also

00:43:06: die Stimmung der Audience und auch die Ausrichtung der Audience war klar.

00:43:09: Es gab Kritik im Vorfeld, es waren drei Personen, die klar andere Haltung hatten als

00:43:15: er.

00:43:16: Er kam, finde ich, im Verhältnis weniger zu Wort, haben sie das auch so gesehen oder ist

00:43:21: das auch in Ordnung?

00:43:22: Erstens und zweitens, was hat denn einer wie er davon sich dann hierherzustellen und sagen

00:43:30: wir jetzt sehr überspitzt gesagt ausbuhren zu lassen oder auch so wie von ihnen eigentlich

00:43:35: die Fakten vorgelegt zu bekommen, wo er überall falsch schlägt?

00:43:38: Also ich glaube, das Schöne war, es wurde in keiner Weise ausgebohnt.

00:43:41: Er hatte die Ruhe und die Plattformen, die er haben wollte, um seine Argumente vorzutragen.

00:43:49: Ich glaube ganz wichtig, wir befinden uns in der Tat im täglichen Nahkampf um Ideenkonzepte

00:43:54: und Fakten.

00:43:55: Das liegt daran, dass unsere gelebte Welt komplett durchsetzt worden ist über Desinformationen.

00:44:00: Das hat etwas mit dem Absterben traditioneller Medien zu tun, auch im Übrigen mit Medienbesitzerpolitik,

00:44:08: mit großen Fragen des Medieneigentums, aber auf der anderen Seite natürlich viel soziale

00:44:12: Medien und viel gesteuerte Desinformationen aus Russland, aber jetzt im Übrigen auch zunehmend

00:44:17: aus den USA.

00:44:18: Und ich finde, da ist ein Austausch zu Ideen, zu Sichtweisen, aber auch dann immer wieder

00:44:24: die Belegung von falschen Fakten absolut wichtig, ob die dann aus dem Publikum oder von mir

00:44:29: ist mir dann egal, aber einen Zusammenzug von Dingen, die nicht zusammen gehören, um

00:44:34: eine ideologische Ausrichtung zu unterstützen, das ist brandgefährlich, vor allen Dingen

00:44:38: für solche, die nicht die Kapazitäten haben, das richtig einschätzen zu können.

00:44:45: Apropos Protest, im Hintergrund konnte man da am Ende Rufe hören.

00:44:49: Da hat nämlich eine kleine pro-palästinensische Kundgebung vor dem Kongress begonnen, weshalb

00:44:54: auch ein halbes Dutzend Polizeibeamte und Beamtinnen rund um das Forum positioniert

00:44:59: waren.

00:45:00: Was nimmt eigentlich der umstrittene Gast, Nile Gardiner mit?

00:45:07: Am Ende des Hikes hat er erzählt, was ihn am meisten verwundert hat, nämlich wie positiv

00:45:12: die Europäer zu China stehen würden.

00:45:36: Auch das hat dann übrigens wieder für Kopfschütte.

00:46:05: Und zum Schluss habe ich noch einen Tipp in eigener Sache, am kommenden Donnerstag

00:46:32: lehnt die Presse bereits zum zehnten Mal zum Talk auf der Alm.

00:46:35: Unter dem Titel "Nicht nur fordern, sondern formen", Europa beginnt bei mir, reden wir

00:46:40: mit unseren Gästen darüber, warum echte und rasche Veränderung nicht nur von oben

00:46:45: kommen muss, sondern oft genau dort beginnt, wo wir selbst gestalten können, nämlich in

00:46:50: unseren Unternehmen und Organisationen.

00:46:52: Michael Köttritsch, der Leiter unseres Karriereressorts, diskutiert diesmal mit BMW-Austria-CEO Alexander

00:46:58: Bamberger, mit Julia Brandl, Professorin an der Universität Innsbruck, mit Matthias

00:47:03: Dank von AVList, mit Klaus von Moldtke, dem Geschäftsführer von BMW-Motoren in Steier

00:47:10: und mit Oliver Suchocki von IY Österreich.

00:47:13: Los geht's am Donnerstag, den 28.

00:47:15: August um, 8:30, vor dem Kongresszentrum und von dort geht es dann gemeinsam zur Zirmaim.

00:47:21: Wer dabei sein will, schickt ein Mail an, veranstaltungen@diepresse.com.

00:47:26: Ja und das war Ausgabe 3 unseres Kongressjournals am Montag, den 25.

00:47:32: August.

00:47:33: Eva Winreuter und Anna Wallner sagen Danke fürs Zuhören.

00:47:36: Wenn Sie die ersten Folgen noch nicht gehört haben, dann sollten Sie das unbedingt nachholen,

00:47:40: die Links dazu finden Sie in den Schonots dieser Ausgabe und wir entschuldigen uns

00:47:44: auch für den kleinen technischen Upload-Fehler, der bis Sonntag Mittag in der ersten Folge

00:47:49: zu hören war.

00:47:50: Jetzt sollte alles vielerfrei abrufbar sein.

00:47:52: Empfehlen Sie diesen Podcast weiter und machen Sie's gut, Sie hören uns, wenn Sie wollen,

00:47:57: schon morgen wieder.

00:47:58: Was in Alpbach wichtig ist, das Kongressjournal zum Hören in fünf Teilen.

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