Hanke will bauen: Kommt der Lobau-Tunnel, den die Grüne Gewessler stoppte?

Shownotes

Gast: Teresa Wirth, Redakteurin mit Schwerpunkt Klima und Stadtleben Moderation: Anna Wallner Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger Credits: Mehr zum Thema:

Lobautunnel soll nun doch gebaut werden Leitartikel Jakob Zirm: Beim Lobau-Tunnel siegt Vernunft über Ideologie

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Transkript anzeigen

00:00:02: Das ist was Wichtiges.

00:00:11: der Nachrichten-Podcaster Presse und ich bin Anna Wallner.

00:00:14: Die S.I.N.S.

00:00:16: Ostumfahrung, Samtlobautunnel ist also wieder zurück auf der politischen Erkender.

00:00:22: Das hat zumindest heute Donnerstag SPÖ Verkehrsminister Peter Hanke klargemacht.

00:00:27: Richtig überraschend war die Kehrtwende nach dem Regierungswechsel im Frühling ja nicht.

00:00:32: Während Hankes Vorgängerin Leonore G. Wessler, heute Chefin der Grünen, das Projekt, das Ministerin noch auf Eis gelegt hatte, hatte dann der SPÖ-Mann Hankes schon bei seinem Amtsantritt betont, dass ihm das Projekt sehr wohl wichtig sei und er es bis Herbst neuerlich prüfen wolle.

00:00:47: Pünktlich zum Herbstbeginn ist die Prüfung nun offenbar abgeschlossen und mit dem Bau eines Teilstücks der insgesamt neunzehn Kilometer lang geplanten Außenring.

00:00:56: Schnellstrasse, kurz S-I, soll sogar schon im Frühjahr, zwanzigbekommen werden.

00:01:03: Ob aber der besonders umstrittene Tunnel wirklich kommt, ist eigentlich noch immer nicht ganz klar.

00:01:09: Überall das spreche ich jetzt mit meiner Kollegin Theresa Wirt, die den Lobautunnel streit, schon seit einigen Jahren für die Presse beobachtet und einordnet.

00:01:20: Hallo Theresa.

00:01:21: Hallo.

00:01:22: Lieber Theresa, ich gehe davon aus, dass du es jemand, der mit der Materie ganz gut bekannt ist, nicht sonderlich überrascht warst über den Inhalt der Pressekonferenz von Peter Hanke.

00:01:32: Nein, das war ich nicht.

00:01:33: Also prinzipiell hat er ja schon angekündigt gehabt, dass er das jetzt im Herbst präsentieren will, seine Prüfung.

00:01:39: Und dass er sich eher dafür entscheidend wird, das zu bauen, war schon irgendwie klar, weil man muss ja auch bedenken, wo er herkommt.

00:01:48: Er war lange in der Wiener Stadtregierung, war dort Wirtschaftsschatrat, hat immer wieder eng mit der Wirtschaftskammer zusammengearbeitet, die ja auch ein großer Befürworter sind dieses Projekt.

00:01:59: Und er hat zwar heute gesagt in der Pressekonferenz, er entscheidet mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch.

00:02:03: Das heißt, er will auch Grundlage von Fakten das entscheiden.

00:02:08: Aber es war dann auch wirklich so, er hat es dann auch mit dieser Wirtschaftssituation auch argumentiert.

00:02:13: Und wenn man ehrlich sein muss, muss man auch sagen, hätte er das jetzt sich dagegen entschieden, wäre das einfach ein Bruch mit der Wiener SPU gewesen, dem sehr mächtigen Wiener SPU.

00:02:24: Das

00:02:24: wäre nicht einfach daraus zu kommen für ihn.

00:02:28: Also wir wissen ganz genau, die Stadt Wien war immer für den Bau des Lobautunnels und der S.Eins.

00:02:32: Die grüne Vorgängerin von Peter Hanke war dagegen, hat es gestoppt.

00:02:36: Aber bevor wir jetzt Steve Befürworter und die Gegner zu Wort kommen lassen und uns ihre Argumente ansehen, frage ich dich noch einmal ganz konkret, was hat er heute präsentiert?

00:02:44: Ein Teilstück wird, wie ich schon erwähnt habe, soll ja schon bald gebaut werden.

00:02:48: Aber beim Lobautunnel selbst ist es noch nicht so klar, wie das weitergehen soll.

00:02:53: Genau, also das Ganze wird jetzt in zwei Abschnitten durchgeführt.

00:02:57: Also eben dieser erste Abschnitt soll schon im Frühling, zwanzig, sechsundzwanzig begonnen werden.

00:03:03: Und das ist relativ klar, also das ist auch... dieser nördliche Teil zwischen

00:03:08: Süßenklohn

00:03:09: und Großentzerstorf.

00:03:11: Genau.

00:03:11: Also das ist eben noch nicht der Abschnitt, der dann auch wirklich durch die Lobau oder unter der Lobau und der Donau durchgeht.

00:03:17: Das ist eben dann der zweite Teil.

00:03:19: Und hier sind noch einige Verfahren anhängig.

00:03:23: Also da geht es um Naturschutz, wasserrechtliche Sachen.

00:03:27: Aber auch der EUGH prüft da jetzt, ob da alles mit rechten Dingen, ob da alles wirklich gescheit geprüft wurde und so weiter.

00:03:34: Also da ist noch einiges offen und das wird auch noch einige Jahre dauern, bis da alle Antworten da sind.

00:03:41: Genau.

00:03:41: Der Bau der dieses Teilstücks ist auf ungefähr sechs Jahre anberaumt.

00:03:46: Könnte es passieren, dass nach den sechs Jahren eben nicht alle Genehmigungsverfahren für den Tunnelbau da sind und wir dann ein Teilstück dieser Straße haben, die faktisch ins Leere geht?

00:03:56: Ja, das ist natürlich möglich, theoretisch.

00:03:59: Man weiß ja dann im Endeffekt doch nicht, was genau die Gerichte entscheiden.

00:04:02: Es gibt auch immer wieder Versuche von Naturschutzorganisationen, da doch noch andere Verfahren anzuregen.

00:04:11: Vielleicht findet man noch einen seltenen Käfer an der Strecke, der geschützt werden muss.

00:04:17: Da gibt es doch noch Möglichkeiten.

00:04:21: Apropos seltener Kiefer, das ist ein guter Moment für einen kurzen Einschub, um zu klären, was die Lobau überhaupt ist.

00:04:29: Sie ist ein Teil des sogenannten Donauauengebiet und liegt zu einem großen Teil nördlich der Donau innerhalb der Wiener Stadtgrenze.

00:04:37: Reicht aber stellenweise sogar ein Stück östlich außerhalb der Stadtgrenze.

00:04:42: Auf rund zwanzig Quadratkilometern erstreckt sich das Gebiet am linken Donauufer bis zur Mündung der Mach an der Grenze zur.

00:04:51: Und genau hier tobt seit mittlerweile über dreißig Jahren ein Streit um den Bau der sogenannten S-I, die eben unterhalb der Donau und der Lobau verlaufen soll.

00:05:02: Erste Pläne, die Südost-Tankente, die A-A-A-A-A-A-A-A-A-A-A-A-A-A-A oder den Wiener Außenring zu verlängern und erste Ideen einen Tunnel durch die Lobau zu bauen, gab es schon in den Neunzelneunzigerjahren.

00:05:14: Eine, die strikt gegen diesen Bau war und ihn als Klimaschutzministerin, im Jahr zwanzig, schließlich gestoppt hat, war Leonore Gewessler, die heute Chefin der Grünen Partei ist.

00:05:24: Und sie hört sich am Donnerstag in einer Pressekonferenz auch gleich zu Wort gemeldet.

00:05:28: Was hat sie da genau gesagt, Theresa?

00:05:31: Ja, die ist natürlich nicht erfreut, wenig überraschend.

00:05:34: Die spricht von einem veralteten und völlig unnötigen Projekt und dass das quasi eine ihrer wichtigsten Entscheidungen war, dass sie das absagt.

00:05:42: Und es sagt auch ein bisschen polemisch, dass der in der Anführungszeichenbetonminister Peter Hanke jetzt Euros versenkt in dem Tunnel, die man sonst ... dringend brauchen würde angesichts der Teuerung und der Wirtschaftslage.

00:05:57: Also es werden ja laufend auch Öffentickets verteuert und so.

00:06:00: Und sie sagt, das Geld wäre dort wesentlich besser angelegt und natürlich spricht sie auch die Meinung der Wissenschaftler an.

00:06:08: Also das gibt es ja durchaus unterschiedliche Meinungen, aber viele unabhängige Wissenschaftler sind da eher kritisch eingestellt gegenüber.

00:06:17: Aber hat sie für dich einen Eindruck gemacht, dass sie, wie soll ich sagen, lamojant, jammant war oder kämpferisch?

00:06:23: Letztlich hat sie realpolitisch überhaupt nichts mehr damit zu tun und da hat auch keinen wirklichen Einfluss darauf.

00:06:29: Ja, sie hat schon eher kämpferisch gewirkt, finde ich.

00:06:32: Sie wurde dann auch gefragt, ob sie jetzt quasi Proteste sich beteiligen will.

00:06:36: Da hat sie natürlich dann nicht ganz genau geantwortet.

00:06:40: Aber es war schon so, sie hat gemeint, ja, sie wird alles dafür tun, dass da noch was dran geändert wird.

00:06:47: Wie sind denn die Reaktionen sonst?

00:06:49: Wir haben schon ein bisschen angedeutet, wer die Befürworter und wer die Gegner sind.

00:06:53: Wer hat sich da bis jetzt schon mit einer Reaktion aus der Deckung gewagt?

00:06:57: Also einerseits die Befürworter sind ganz klar eben die Bundesländer, die das betrifft, also Wien und Niederösterreich.

00:07:05: Da haben sich die Wiener Verkehrstadt-Tretin Uli Sima hat sich gemeldet und war höchst erfreut, dass da jetzt quasi Wien von der Transitbelastung erlöst wird.

00:07:14: und auch die Niederösterreichische Landeshauptfrau Michael Leitner spricht von einem zentralen Verkehrsprojekt und gute Nachrichten für diese die Menschen, die da im Umland leben.

00:07:24: Auch die Autofahrer-Clubs sind erfreut, dass sie jetzt weniger, also die Verhoffen auf weniger Stau auf der Südostagente und so weiter.

00:07:33: Genau.

00:07:33: Ja, auf der Gegenseite gab es auch erwartbar einen Aufschrei von Klima- und Umweltorganisationen, die jetzt die Klimaneutralität Österreichs auch in Gefahr sehen.

00:07:45: Das ist irgendwie so der große Sukus auch.

00:07:48: Da muss man dazusehen, dass davon ist der Verkehrsminister Hanke weiterhin.

00:07:53: überzeugt, dass sich das trotzdem ausgeht.

00:07:56: Ja, wenn wir sehen, ich habe auch schon vereinzelt jetzt Reaktionen von Wissenschaftlern, Klimawissenschaftlern auf Social Media gesehen, die jetzt auch nicht unbedingt happy waren.

00:08:05: Aber vielleicht schauen wir uns jetzt gleich noch die Argumente der Gegner und Befürworter ein bisschen genauer an.

00:08:10: Ein Argument, das ja immer gebracht wird von den Befürworter ist, die Umfahrung ist notwendig, eine zwei Millionen Stadt wie Wien braucht eine Entlastung, Wien ist auch eine Ausnahme, eine der wenigen Großstädte, die sowas nicht hat.

00:08:23: Haben die nicht recht, stimmt das nicht?

00:08:25: Ja, das ist eigentlich die Kretchenfrage dieser ganzen Geschichte.

00:08:30: Also es klingt natürlich total einleuchtend, weil im Moment gibt es ja Tests nicht und Lkws fahren über die Südostankente durch Wien, dort ist stundenlanger Stauf, was jeden Tag ... Und es gehen aber halt die Meinungen total auseinander, ob jetzt quasi diese zusätzliche Straße, zusätzliche Autobahn, diese anderen Routen entlasten wird.

00:08:54: Das ist eigentlich der Kern der Sache.

00:08:55: Es gibt viele Experten, die sagen, okay, das wird nur kurzfristig Effekt sein und im Endeffekt wird der Verkehr dann wieder, also wird eine neue Straße, neuen Verkehr produzieren.

00:09:06: Jetzt bei dieser Prüfung wurde festgestellt, dass das eben nicht so sein wird.

00:09:11: Man muss dazu sagen, ich habe die Prüfung selbst, die Daten und so noch nicht gesehen, die wären es veröffentlicht.

00:09:16: Ja.

00:09:17: Also die Prüfung von Handge,

00:09:18: vom Ministerium.

00:09:19: Genau, genau das Neueste, ja.

00:09:20: Also was stimmt, kann ich jetzt als Lein?

00:09:22: Aber

00:09:22: es sind klar die beiden Argumente gegeneinander.

00:09:24: Die einen sagen Entlastung, die anderen sagen induzierte Nachfrage.

00:09:28: Wenn du mehr Straßen baust, hast du am Ende auch mehr Verkehr, auch wenn es vielleicht ein bisschen eine Verzögerung

00:09:32: ist.

00:09:32: Genau, was man schon sagen kann, ist also in diesem... In diesem Gebiet, wo das gebaut wird, also das hier im Nordosten Wien entstehen gerade ganz viele neue Wohngebiete, so große Stadtentwicklungsgebiete, da werden viele Leute hinziehen.

00:09:48: Und teilweise ist da jetzt schon wirklich auch viel Verkehr, also auch auf den kleineren Straßen.

00:09:54: Und da ist eben auch das Argument, dass das eben dann großflächig entlastet wird.

00:09:58: Wollte ich gerade sagen, ich würde sagen auch vor allem Menschen, die in diesem Bezirk, z.B.

00:10:01: ist der Bezirk vor allem über der Donau, also nördlich der Donau leben für die.

00:10:05: Es gibt sicher auch nicht alle, aber viele sind da wahrscheinlich eher positiv gestimmt, weil sie zum Beispiel an den Ausfallsstraßen lange Staus derzeit hinnehmen müssen.

00:10:16: Das heißt, dieses Argument, dass man hier einfach auch die regionalen Entwicklung für Pendler und Menschen, die hier leben, an Rainer verbessert, ist das nicht legitim, dass man denen das sozusagen verbessern will?

00:10:27: Ist auf jeden Fall legitim, ja.

00:10:29: Also ich kann auch Leute, die dort wohnen, die sind auch nicht happy.

00:10:33: Es gibt aber auch Leute, die sagen, ihnen geht es auf die Nerven, dass sie auf das Auto dort angewiesen sind, weil die Öffee-Verbindungen einfach schlecht sind und dann müssen sie das Auto nehmen.

00:10:46: Es ist vielleicht ein bisschen eine Grundsatzentscheidung.

00:10:49: Wo willst du auch zukünftig das Geld hinschicken?

00:10:52: in bessere Straßen für noch mehr Autos und Autoverkehr oder eben noch mehr Öffee?

00:11:02: Idealfall.

00:11:03: Das sollte beides funktionieren.

00:11:05: Es ist natürlich auch immer die Frage, ob dann die Stadt in Wien attraktiver wird, weil man zum Beispiel auch den Flughafen Schwöchert leichter erreicht über diese nördlichen Stadtgebiete.

00:11:14: Aber ein Argument, das du sogar schon erwähnt hast, dass jetzt der Stadtort Peter Hanke, finde ich besonders in den Vordergrund hebt, sind die einerseits die Investitionskosten für dieses Straßenprojekt, die natürlich gewaltig sind.

00:11:25: mit zwei Kommasieben Milliarden Euro hat er jetzt einmal beziffert und wir wissen alle, wenn so etwas über Jahre dauert wird, dass natürlich dann mehr.

00:11:31: Aber er behauptet oder stellt ihnen vor der Grund, dass die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung so hoch oder doppelt so viel sein würde und man so viel zusätzliche Arbeitsplätze absichert.

00:11:42: Da denke ich mir natürlich, in Zeiten wie diesen ist das natürlich ein Argument, wo viele Menschen sagen, ah ja, immerhin, das ist doch super.

00:11:48: Gibt's da was, was man dem entgegensetzen kann, außer zu sagen, ganz so wird die Rechnung nicht aufgehen?

00:11:54: Ich kann dem nicht, den Gegensatz, den ich bin, keine Wirtschaftsforscherin.

00:11:59: Ja, vielleicht stimmt es, vielleicht geht es auf und da wird wirklich durch dieses große Bauprojekt was angekurbelt.

00:12:06: Das mit den Kosten, das Lustig ist, dass so was anspricht, dass es steigen wird, die sind nämlich tatsächlich schon stark gestiegen.

00:12:11: Also ich habe nachgeschaut, das war im Jahr twohundneinzehntein, hat die ASFINAG zuletzt von eins, neun Milliarden Euro gesprochen, dass das Kosten wird jetzt nicht mehr bei zwei, sieben Milliarden.

00:12:20: Ja klar,

00:12:20: ist allein schon so.

00:12:21: die Inflation und alles, was alles teurer geworden, Dienstleistungen und so weiter.

00:12:25: Genau.

00:12:26: Was ja auch oft gebracht wird, ist dieses Argument, okay, wir haben ein knappes Budget und wir müssen sparen und was bauen wir da jetzt?

00:12:32: so?

00:12:32: einen riesen teuren Tunnel?

00:12:35: Da sagt die ASFINAK auch, wir haben dieses Budget sowieso, also das wird jetzt nicht aus den Bundesländern rausgenommen, sondern das wird aus dem ASFINAK-Budget, das sich eben aus... Einnahmen von Mautgebühren oder Vignetten und so weiter.

00:12:52: Gut, aber das sieht man eben auch.

00:12:53: Die Asfinag ist dafür.

00:12:54: Darum sagt sie, es wird sich ausgehen.

00:12:56: Wir sind da sozusagen.

00:12:57: Wir liegen dem Bund nicht dann auf der Tasche.

00:13:00: Gut, wenn wir jetzt noch mal die Kontra-Augumente ansehen, also ähnlich wie die für die Befürworter klaren Argumente mit, wie gesagt, besserer Ausbau, Attraktivität des Standorts, mehr Arbeitsplätze ist ja auf der anderen Seite, sind die Argumente ebenso schlagend, nämlich vor allem... die ganz große Problematik des Umwelt- und Klimaschutz.

00:13:19: Wie konnte denn die Befürworter diese ganzen Vorwürfe, die da immer kommen, also, dass man eben hier einen Lebensraum zerstört, dass man unter der Donau baut und, und, und?

00:13:29: Ja, das Stichwort unter der Donau ist schon das Richtige.

00:13:34: Wenn quasi Umwelt Sorgen dargebracht werden, wird immer gesagt, okay, wir bauen ja drunter so tief unter diesem Zentralpark und diesem Naturschutzgebiet, dass das die Natur nicht stören wird und es wird kein einziger Baum gefällt.

00:13:50: kein Tier getötet, das hat Peter Hanke heute auch schon wieder gesagt.

00:13:54: Da gibt es wieder dann Gegenmeinungen, die sagen, na, auch tief in der Erde gibt es Leben sozusagen und da gibt es die Angst, dass das Grundwasser noch mehr absinkt durch diesen Tunnelbau.

00:14:04: Das hat man schon bei anderen Tunnelprojekten auch gesehen, dass das passieren kann.

00:14:09: Ein Argument, das sehr häufig kommt von den Gegnern, ist sei eine falsche Verkehrspolitik.

00:14:13: Also haben wir vorhin schon ein bisschen erwähnt, das sei jetzt dann wieder der Fokus aufs Auto statt.

00:14:18: auf den öffentlichen Verkehr, den man ja auch ausbauen könnte.

00:14:22: Ja, ich finde da ist schon was dran, wenn man sich nämlich die Emissionsbilanz von Österreich ansieht in den letzten Jahren, da ist aber einfach der Verkehr immer das Sorgenkind gewesen, wo zu wenig schnell da sich die Emissionen nach unten bewegen.

00:14:37: Und so ein Projekt, das ist jetzt ein Einzelprojekt, das muss man auch dazu sagen, es wird jetzt nicht alles verändern.

00:14:44: Aber es ist doch ein großes Autobahnprojekt, das einfach weichen stellt.

00:14:48: Also das ist ja, wir haben es ja vorhin gesagt, das wird jetzt nicht übermorgen gebaut, sondern erst in zehn Jahren wird das fertig sein oder fünfzehn Jahren.

00:14:56: Und ja, wird den Verkehr, wie wir uns bewegen, einfach maßgeblich auch beeinflussen?

00:15:02: In unsere Stadt.

00:15:05: Und hier ist eigentlich einhellig die Meinung auch von... der Politik, dass sich hier was verändern wird oder verändern muss auch.

00:15:15: Und das läuft schon ein bisschen zu wieder, dass wir eigentlich weniger Autos fahren sollen und dass mehr Leute mit den Öffis fahren sollen und auch der Transitverkehr von der Straße sich auf die Schienen bewegen soll.

00:15:29: Das ist einfach so.

00:15:30: die Frage, ob man hier dann trotzdem noch investiert in diese andere, manche sagen Veraltete.

00:15:37: Prassenbau,

00:15:38: Politik.

00:15:39: Wobei

00:15:40: es ja dann wieder die gibt, das ist ein neuer Nein, das eine ist die Umfahrung und das ist eben wichtig für Transit und so weiter und für legendäre Gebiete, aber in der Stadt kann man ja in der Innenstadt, im Kern kann man ja weiter an diesem öffentlichen Verkehrausbau arbeiten und ja.

00:15:55: Ja, das stimmt.

00:15:56: Und es wird wahrscheinlich für Wien gut sein, dass es große Verbesserungen bringt.

00:16:01: Dann kann man dann wieder dieses Argument bringen, okay, wir leben nicht nur in dieser Stadt.

00:16:05: Also gerade wollen wir uns immer so abschotten und jetzt nicht gemeinsam an Lösungen arbeiten.

00:16:11: Im Endeffekt, wenn die Temperaturen steigen, dann sind wir alle, die die in Wien wohnen und die, die am Speckgürtel wohnen, die werden alle gleich beeinflusst.

00:16:20: Warum sollte man da jetzt nur auf Wien?

00:16:24: Schauen und nicht drum herum.

00:16:26: Zum Schluss frage ich mich jetzt noch, du hast ja eben diese Protestcams auch besucht mehrfach und das begleitet rund ums Jahr zwanzig, einundzwanzig und davon danach.

00:16:34: Was glaubst du, wird dieser Protest in der Form jetzt zurückkehren?

00:16:38: Also ich denke schon, dass etwas zurückkehren wird, irgendeine Form von Protest.

00:16:43: Ich habe auch schon Stimmen gehört, die von dem zweiten Heimburg sprechen, dass das jetzt quasi nochmal so einen Zündstoff für die Klimabewegung sein könnte, dieses Riesenprojekt.

00:16:55: Allerdings frage ich mich schon, ob das jetzt nochmal so eine Strahlkraft ist.

00:16:59: haben kann, weil das Klimathema ist einfach gerade nicht so an Tapé.

00:17:04: Wir haben genug andere Dinge auch, über die wir uns, also Probleme und Kriege und so weiter.

00:17:11: Es wird einfach nicht zu viel darüber geredet.

00:17:13: Also ob das wirklich so groß sein kann, ob sich da auch wirklich so viele Leute dann anschießen,

00:17:17: bleibt ein bisschen

00:17:18: offen.

00:17:19: Aber irgendeine Form des Protests wird es auf jeden Fall geben.

00:17:22: Und wenn der sozusagen nicht schlagkräftig genug ist, dann wird diese erste Teilstrecke im Frühjahr... Losgelegt.

00:17:29: Ich

00:17:29: glaube, mit der wird auf jeden Fall losgelegt.

00:17:32: Und die beginnt ja ungefähr dort, wo die Protestcamps vor drei Jahren

00:17:35: waren.

00:17:35: Genau, genau, ja.

00:17:37: Ich glaube, es wird dann wendern, eher diese, also wirklich der Tunnelbau dann vielleicht noch fraglich oder kritisch werden.

00:17:43: Aber vor, also der Bau jetzt im Frühling, da sehe ich jetzt nicht große... Aufschubmöglichkeiten

00:17:50: mehr oder

00:17:51: so.

00:17:51: Ja, oder genau.

00:17:53: Also ich glaube, das wird schon durchgezogen werden.

00:17:55: Liebe

00:17:55: Theresa, danke, dass du da warst.

00:17:57: Danke.

00:17:59: Zum Schluss dieser Folge, an dem wir jetzt schon angelangt sind, weiß ich Sie noch auf etwas ganz Neues von uns hin.

00:18:06: Seit heute haben wir nämlich eine neue Kolumne namens Büro Grotesk.

00:18:11: Unsere Kollegin und Wirtschaftsrechtsexpertin Christine Carri nimmt darin ausufernde sinnlose bürokratische Hürden unter die Lupe.

00:18:19: Sie macht also gewissermaßen die Arbeit für die Regulierungsstaatssekretär Selbstshellhorn von den Nios.

00:18:25: Und da kommen sie ins Spiel.

00:18:27: Wenn sie nämlich selbst groteske Regulierungen in welchem Segment auch immer kennen oder sogar Erfahrungen mit ihnen haben, dann teilen sie uns das gerne mit.

00:18:36: Meine Kollegin Christine Carri schreibt dann darüber.

00:18:39: Also schicken Sie ihr am besten eine E-Mail direkt an kristine.kari mit y atdpresse.com oder an unser Postfach-Podcast atdpresse.com.

00:18:51: Danke fürs Zuhören.

00:18:52: Morgen hören Sie in diesem Kanal übrigens meinen Kollegen Clemens Patek.

00:18:57: Er interviewt Christian Uldsch, unseren Außenpolitik-Chef, der frisch zurück aus New York ist, wo er in dieser Woche live die Vorgänge bei der General Assembly-Sitzung der UNO mitverfolgt hat, inklusive Reden von Donald Trump und Bertha Meinl-Reisinger.

00:19:12: Da sollten Sie also unbedingt reinhören.

00:19:14: Machen Sie es gut und auf bald.

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