René Benko vor Gericht, Teil 2: Was bleibt von der Signa-Insolvenz?

Shownotes

Von Christine Mayrhofer. Seit der Milliardenpleite der Signa-Gruppe im Herbst 2023 ist einiges passiert: Insolvenzverfahren, Hausdurchsuchungen, Jagdausflüge, Privatinsolvenz und Verhaftung von René Benko. Kommende Woche muss er sich in Innsbruck erstmals vor Gericht behaupten. Was hat sich seit der Milliardenpleite genau getan? Wie steht es um die Abwicklung der Insolvenz? Und wo ist das Vermögen hingekommen?

Manfred Seeh, Gerichtsreporter der „Presse“, und Madlen Stottmeyer aus dem Wirtschaftsressort der „Presse“ werfen in dieser zweiteiligen Folge einen Blick zurück auf die größte Pleite in der Geschichte der Zweiten Republik. Sie erklären, was sich bisher bei Ermittlern und Insolvenzverwaltern getan hat, was es mit den ominösen Stiftungen rund um die Familie Benko auf sich hat und was genau René Benko jetzt vorgeworfen wird.

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Gäste: Madlen Stottmeyer; Manfred Seeh, „Die Presse“ Host: Christine Mayrhofer **Schnitt: **Audiofunnel/Georg Gfrerer Credits: Tagesschau, ZIB/ORF, DW

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Transkript anzeigen

00:00:05: Die Presse.

00:00:07: Es ist eine Milliardeninsolvenz der Immobilien- und Warenhauskonzern Siegner.

00:00:12: Das Österreichers René Benko ist zahlungsunfähig.

00:00:15: Die Siegner Holding hat heute Insolvenz angemeldet.

00:00:18: Es ist ein tiefer Fall für René Benko.

00:00:20: Die Holding des österreichischen Immobilienunternehmers Benko ist Insolvenz.

00:00:26: Das war, sie erinnern sich bestimmt, im Oktober, die größte Pleite der zweiten Republik.

00:00:34: Das Signa Immobilienimperium des Tiroler Unternehmers Rene Benko geht insolvent.

00:00:41: Mein Name ist Christine Meyerhofer und das ist was wichtig ist, der tägliche Nachrichten Podcast der Presse.

00:00:51: Seit dieser Milliardenpleite ist einiges passiert.

00:00:55: Insolvenzverfahren, Hausdurchsuchungen, Jagdausflüge, Privatinsolvenz und die Festnahme von René Benko.

00:01:03: Kommende Woche, am vierzehnten Oktober, da muss sich Benko in Innsbruck in einer ersten Anklage vor Gericht behaupten.

00:01:11: Gemeinsam mit meinen Kollegen Martin Stotmayer aus dem Wirtschaftsressort der Presse und Manfred See, dem Gerichtsreporter der Presse, darf ich aus diesem Anlass in einer Doppelfolge noch einmal einen Blick zurück.

00:01:27: Was hat sich seit der Milliardenpleite getan?

00:01:30: Wie läuft's mit der Abwicklung der Insolvenz?

00:01:33: Wo ist das Vermögen hingekommen und was genau wird René Benko jetzt vorgeworfen?

00:01:41: Im ersten Teil unserer Doppelfolge, da hat mein Kollege Manfred Sie im Detail erklärt, welchen Vorwürfen sich René Benko jetzt vor Gericht stellen muss.

00:01:51: Die Anklage lautet betrügerische Krider.

00:01:55: Benko soll im Zuge seiner Privatinsolvenz Geld verräumt haben und so seine Gläubiger geschädigt haben.

00:02:02: Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

00:02:04: Ein Nachgeschmack

00:02:06: bleibt.

00:02:12: Für mich ist das fast rührend, dass man nun streiten muss, ob eine Mietzinsvorauszahlung stattgefunden hat, die nichts hätte stattfinden dürfen oder ob man einige Uhren in einem Tresor versteckt hat.

00:02:25: Ich will diese Delikte überhaupt nicht kleinreden.

00:02:29: Ich nehme diese Delikte durchaus ernst.

00:02:32: Aber was ist denn das für ein Verhältnis oder für eine Relation zu einer gigantischen Pleite mit zig Milliarden Schaden?

00:02:41: Also das ist das, was mir schon auffällt.

00:02:44: Diese Milliardeninsolvenz, die genau genommen aus verschiedenen Insolvenzen besteht, wird nach wie vor in den diversen Insolvenzverfahren aufgearbeitet.

00:02:55: Und wie es da so läuft, erklärt Madeleine Stottmeier aus dem Wirtschaftsressort der Presse.

00:03:00: Man ist schon recht weit, aber man muss auch sagen, ich glaube, dass die Verwalter ursprünglich sich es einfach auf vorgestellt haben.

00:03:08: Das muss man schon sagen.

00:03:10: Halshalber von der Signa Prime und von der Signa Development, die eben wirklich diese tollen Immobilien halten oder hielten.

00:03:18: Und da ging es ja lange einfach um die Art und Weise, wie.

00:03:22: in welcher Form wird denn das jetzt abgewickelt?

00:03:25: Also da stand mal eine Treuhandschaft im Raum.

00:03:28: Das hat dann auch teilweise steuerliche Gründe.

00:03:31: Und da geht dann einfach ein Prozess los.

00:03:34: an dem natürlich alle mitschneiden wollen.

00:03:37: Also einerseits muss man ja den Insolvenzverwalter bezahlen, was recht teuer ist für die Gläubige.

00:03:42: Also den geht nur Geld flöten.

00:03:45: Und auf der anderen Seite haben natürlich viele Branchen Teilnehmer Interesse an tollen Immobilien.

00:03:51: Und sobald ein Unternehmen insolvent ist, gibt es Abschläge.

00:03:55: Das ist das Sonderangebot.

00:03:58: So günstig kommt man nie wieder an diese Prachtimmobilien.

00:04:01: Egal.

00:04:02: wie hoch die Preise derzeit im Immobilienmarkt sind.

00:04:05: Und das heißt, gleichzeitig hat ja diese Rieseninsolvenz auch an sich natürlich eine negative Auswirkung auf den Immobilienmarkt in Österreich insgesamt gehabt, wo man sich dann gefragt hat, okay, wie sind Immobilien jetzt generell bewertet?

00:04:24: Und dann zusätzlich ist auch die Liquidität nicht mehr so einfach für Immobilienunternehmen zu bekommen, weil einfach die Zinsen gestiegen sind.

00:04:30: Das heißt, die Leute, die kaufen wollen, müssen das Cash idealerweise parat haben, damit es nicht zu teuer wird für sie.

00:04:38: Und diesen ganzen Prozess, den hat man sich, glaube ich, einfacher vorgestellt.

00:04:42: Die Bewertungen sind, glaube ich, nicht so gewesen, wie man es sich erwünscht hätte.

00:04:46: Also die Objekte, die jetzt verkauft wurden, sind deutlich günstiger verkauft worden.

00:04:51: Es ist überraschend wenig übrig geblieben, was dann letztendlich bei den Gläubigern landet.

00:04:56: Und nun mal so als Beispiel, das Chrysler Building zum Beispiel, ist schon verkauft worden.

00:05:01: Das ist zum Beispiel ein österreichischen Unternehmer, der sich in den USA eben einen Unternehmen aufgebaut hat, verkauft worden.

00:05:09: Achtundzwanzig Milliarden Euro Forderungen werden da im Rahmen der Verfahren der gesamten Signalgruppe gestellt.

00:05:16: Zwei Komma sieben Milliarden werden an Rene Benckrup persönlich gestellt.

00:05:21: Auch er ist, das wissen wir schon, ja insolvent.

00:05:24: Die Gläubiger reichen von ausländischen Großinvestoren über das österreichische Finanzamt bis hin zu kleinen Unternehmen, die Forderungen in der Höhe von ein paar Tausend Euro stellen.

00:05:36: Man muss sagen, die Gläubiger, damit das die Leute verstehen, das klingt immer so ein Wort, wo die Leute, glaube ich, denken, das sind irgendwelche Haie oder so.

00:05:45: Aber ich meine, das sind Leute, die wirklich Opfer dieser Insolvenz sind und auch Opfer eben ... Diese Unternehmensstruktur, die da jahrelang von den Signalmanagers befeuert wurde, verschleiert wurde, jahrelang wurden da keine Jahresprotokolle und Konzernbilanzen vorgelegt und da sind natürlich die auch geschädigt.

00:06:09: Was ist denn der aktuelle Stand im Rahmen dieses Insolvenzverfahrens, wen man da jetzt zur Verantwortung ziehen kann?

00:06:16: Also so große Unternehmen haben ja eigentlich Strukturen, die verhindern sollen, dass es irgendwie zu Misswirtschaft beispielsweise kommt.

00:06:23: Ja, da hast du recht.

00:06:25: Normalerweise gibt es die Pflicht zum Beispiel, eine Kunst sehr im Bilanz vorzulegen oder ein Jahresabschluss.

00:06:31: Und das hat die Siegner jahrelang nicht getan.

00:06:33: Sie hat dafür auch Strafen kassiert.

00:06:36: Aber die hat sie... glaube ich, eingeplant und einfach bezahlt.

00:06:41: Eine Konsequenz darüber hinaus gab es nie.

00:06:44: Auf der anderen Seite fehlen zum Beispiel auch Sichtsratprotokolle.

00:06:47: Von dem Verantwortlichen her gibt es normalerweise eben ein Management, wo René Benko nicht dazugehört.

00:06:53: Er ist nur im Beirat, also er hat eigentlich offiziell keine Tätigkeit mehr in der Signale gehabt, wirklich im ganzen Konzern.

00:07:00: und war eigentlich nur über die Familien-Privatstiftung an der Signal Holding beteiligt, die aber auch nicht, wo er noch nicht mal mehr als begünstigter geführt ist, sondern eben seine Mutter.

00:07:12: Man hat Aufsichtsräte, man hat Manager, den Aufsichtsrat, wo eben zum Beispiel unser ehemaliger SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in mehreren Gesellschaften Aufsichtsrat Chef war.

00:07:25: wo es dann auch ganz klassisch dieses tolle Video gibt, wo er da mal kurz ein bisschen einnickt.

00:07:29: Es ist problematisch.

00:07:30: Und das wird natürlich jetzt ein Thema auf mehreren Seiten.

00:07:33: Einerseits klagen die Insolvenzverwalter diesen Manager zur Verantwortung.

00:07:39: Andererseits gibt es sowas wie die und Oversicherer.

00:07:42: Alle diesen Manager haben eine die und Oversicherung.

00:07:45: Das sind Versicherungen, die eben Managementfehler abdecken.

00:07:49: oder absichern sollen.

00:07:51: Auch das ist ein Thema und das heißt, da gibt es noch Verhandlungen und juristisches, sage ich mir juristische Streitigkeiten.

00:07:59: Dann gibt es natürlich darüber hinaus auch einfach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die dann sagen das und das ist eben strafrechtlich zu ermitteln.

00:08:08: Und ja, also ich glaube, gibt es die wenigsten, die sich da irgendwie derzeit herausfinden können oder gar nicht in einer dieser ganzen Branchen irgendwie vertreten ist.

00:08:18: Tatsächlich werfen Insolvenz, Verwalter, Führungskräften und Aufsichtskräften des Siegner Universums schwere Verfehlungen, Pflichtverletzungen und Insolvenzverschleppung vor.

00:08:30: Sie könnten für hohe Millionen Beträge gerade stehen müssen, darunter Führungskräfte wie Manuel Pirolt, Timo Herzberg, Tobias Sauerbier und Klaus Stadler.

00:08:39: Ebenso besonders prominente Namen wie Alfred Gusenbauer, Susanne Ries Hahn, Karl Samstag oder Christoph Stadelhuber.

00:08:47: Investoren und Mitarbeiter belasten wiederum René Benko schwer.

00:08:51: Er soll in den schon viel besprochenen Stiftungen de facto als Alleinherrscher gewerkt haben und nur über seine Mutter als Strohfrau zu Geld gekommen sein.

00:09:00: Ich glaube, die stärkste Rekonstruktion sind einfach jetzt die Aussagen von den Ermittlern, die eben jetzt diverse Eigentümer, Manager, Mitarbeiter.

00:09:13: Geschäftspartner befragt und aus diesen Protokollen unter anderem eben von Gusenbauer oder eben auch Haselsteiner geht schon hervor, das gesagt wird, dass er eigentlich alles abgewinkt hat und teilweise auch fertige Unterschriften schon parat hatte von der Mutter, also das ist schon eher irgendwie im Raum stand.

00:09:35: Aber das ist mir schon wichtig, das muss man nochmal ganz klar sagen, selbst wenn er als faktischer Geschäftsführer irgendwie juristisch gesehen werden würde, das entlastet keinen Gusenbauer, das entlastet keinen Stadelhofer, das entlastet keinen Müllbauer, das entlastet keinen Herzberg.

00:10:01: All diese Manager tragen trotzdem weiterhin Verantwortung für das, was sie persönlich getan bzw.

00:10:08: eben nicht getan haben.

00:10:12: Die noch nicht geklärten Verantwortlichkeiten sorgen auch dafür, dass bis dato noch nicht geklärt ist, wer nun von wem Geld fordern darf und wer am Ende dann tatsächlich auch

00:10:24: Geld begann.

00:10:24: Insolvenzverwalter fordern von den Managern Schadensersatz, dann fordern die Gläubiger natürlich von den Unterinsolvenzen eben ihr Geld zurück.

00:10:38: Und man muss hier sagen, also dagegen zum Beispiel, nun mal als Beispiel Familie, Banco, Privatstiftung wurden ursprünglich über zwei Milliarden Euro an Forderungen angemeldet.

00:10:53: Der Insolvenzverwalter, der erkennt da nur einem Bruchteil an.

00:10:58: Also da sind wir jetzt bei Hundert dreißig Millionen.

00:11:02: Das ist ja nichts.

00:11:03: Also das heißt, was die Leute zurückbekommen, ist wahrscheinlich weniger als was sie für den Anwalt ausgeben, der das dann alles für sie regeln muss.

00:11:13: Also das muss man sich wirklich vor Augen führen, dass das jetzt hier ist kein Gewinnspiel für irgendjemanden.

00:11:19: Also gehen die meisten wirklich als Verlierer heraus.

00:11:23: Bis auf die Leute, die eben gute Immobilien jetzt irgendwie kaufen.

00:11:26: Dann fordern natürlich auch die D&O-Versichere, die wollen sich natürlich abputzen, die wollen nicht bezahlen.

00:11:32: Aber die Insolvenzverwalter wollen natürlich, dass die schon auch zahlen, weil das gehört auch dazu.

00:11:38: Dann fordern die Gesellschaften untereinander, eben haben sie auch Forderungen gestellt.

00:11:43: zum Beispiel zwei Siegnergesellschaften haben an die Familie René Bencro, Privatstiftung, Achtzig Millionen an Anforderungen gestellt.

00:11:51: Also das ist jeder gegen jeden eigentlich, der jetzt irgendwie noch was haben will und das ist eigentlich eine juristische Spielwiese für die Anwälter und Anwältinnen.

00:12:03: Dass die Beträge, um die es jetzt im anstehenden Strafverfahren gehen wird, verhältnismäßig nicht ganz den gestellten Forderungen entsprechen, wird auch da noch einmal augenscheinlich.

00:12:14: Das ist ja auch Teil dieses ersten Verfahrens, dass er anscheinend nicht ganz gestimmt hat und dass eben bestimmte Rechnungen, bestimmte Vermögensgegenstände irgendwie versteckt wurden.

00:12:27: Da geht es jetzt um Kleinigkeiten, da geht es um teure Waffen, Uhren.

00:12:32: Irgendwann, das ist aber im Verhältnis so einem Chrysler-Building einfach nichts.

00:12:37: Aber oder eben zu den Investitionen, die zum Beispiel dann Investoren getätigt haben, die gerade deutsche Investoren, die sind einfach, die bleiben darauf sitzen.

00:12:45: Aber natürlich offiziell hat er nichts, weil man muss dazu sagen, dass Banco oder generell halt die Signamanager natürlich ganz groß darin waren, Sachen zu verschleiern in schwierigen Konstrukten.

00:12:58: Und ich denke, man Da vermuten es Benko, dass auch im privaten Umfeld natürlich auch extrem gut gemacht hat.

00:13:06: Wie Rene Benko das genau gemacht haben soll?

00:13:08: Es gilt auch hier die Unschuldsvermutung.

00:13:11: Das können Sie im ersten Teil unserer Benko-Forschau im Detail nachhören.

00:13:15: Klar ist, die Frauen in seiner Familie haben dabei eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.

00:13:22: Das sind seine Vermögensschützerinnen, muss man ja fast sagen.

00:13:26: Also seine Mutter ist eben die Begünstigte von den Stiftungen.

00:13:32: Das heißt, er spielt ja eigentlich offiziell keine Rolle und sie ist offiziell dann quasi eben die Vermögende.

00:13:40: Seine Schwester zum Beispiel hat auch von Anfang an schon in der Signale gearbeitet, noch bevor das Unternehmen Signale hieß.

00:13:48: Also da hieß es noch immer Finna.

00:13:50: Da war sie schon sehr kriterin.

00:13:52: Also die sind schon irgendwie in diesem System mit eingebunden, aber eben nicht als so aktiv offizielle, sondern eben immer eher so als diejenigen, denen dann halt irgendwas zugeschrieben wird.

00:14:05: Dann gehört auf einmal eben seiner Frau die teuren Männer armbandohren.

00:14:10: Und die Schwester muss dann irgendwie, keine Ahnung, Leute aufnehmen.

00:14:14: Also das ist schon... äußerst interessant, wie René Benko es da auch versteht, seinen Nesen zu benutzen, muss man ja einfach auch so sagen.

00:14:25: Und mit Gefangen, mit Gehang.

00:14:28: Inwieweit beeinflussen denn diese Strafvermittlungen, die gerade laufen, wo jetzt eine erste Anklage bevorsteht, auch das Insolvenzverfahren?

00:14:36: Also gibt es da Wechselwirkungen?

00:14:38: Ja, ja, auf jeden Fall.

00:14:39: Also ich glaube, dass... Insolvenzverfahren noch nie so viel eigentlich an Forensik geliefert haben, wie in diesem Fall.

00:14:49: Zumindest ist es ein sehr prominenter Fall.

00:14:51: Also gerade eben, man muss es einfach den Insolvenzverwalter, der Signor Holding auch ein bisschen da herausnehmen.

00:14:58: Der wird den jetzt relativ schnell klar war, so viel hat er nicht zu verwalten.

00:15:04: Also das ist einfach eine Konkurre, seine Pleite.

00:15:08: Und er hat sich dann eigentlich schon sehr drauf spezialisiert, mit forensischen Teams zu arbeiten und das einfach alles auch aufzuarbeiten.

00:15:16: Und natürlich ist das auch eine große Leistung der Insolvenzverwalter, die sich dann die Sachen angeschaut haben, die eben dem Geld gefolgt sind, den Spuren der Rechnungen des Geldes.

00:15:29: Und das war natürlich auch eine Herausforderung.

00:15:32: Und ich glaube, da schlagen wahrscheinlich auch das auch eine Komplexität dieses Verfahrens, weil Insolvenzverwalte haben eigentlich kein Interesse.

00:15:41: ihre Tätigkeit zu komplex zu machen.

00:15:44: In dem Moment, wo ein strafrechtlicher Aspekt drin ist, heißt es für mich als Insolvenzverwalter immer, jetzt kann ich das nicht so verwerten, wie ich das einfach wollte, weil das muss erst geklärt werden.

00:15:54: Das heißt, das möchte eigentlich keinen Insolvenzverwalter, einen Insolvenzverwalter möchte die Sachen einfach nur verkaufen und dann seinen Gläubigern geben und eine gute Quote für seine Gläubiger erzielen.

00:16:05: Das heißt, das ist schon auch ein... Warnungen, die zusätzlich dazugekommen ist.

00:16:10: Aber ich glaube, dass das schon auch eine wichtige Rolle gespielt hat.

00:16:13: Und natürlich auch gab es ja für die Investoren oder für bestimmte Menschen auch überhaupt jetzt erst den Anreiz zum Beispiel auch Hinweise an die Staatsanwaltschaft zu geben.

00:16:25: Also wir haben ja dann damals auch gemerkt, dass da fast täglich mehrere Anzeigen eingetrudelt sind, die die Staatsanwaltschaft dann überhaupt erst nachgehen konnte.

00:16:34: Das Ganze kostet, wie jedes Insolvenzverfahren auch uns allen, die vielleicht nicht in René Bencos Unternehmen investiert waren, eine stange Geld, unser Steuergeld nämlich, lässt sich da schon eine Bilanz ziehen.

00:16:47: Es hat ja schon vor der Insolvenz auch extrem viel Steuergeld gekostet, zumindest deutsches Steuergeld, mit der Rettung von Galeria-Kaufhof, auch die Corona-Hilfen.

00:16:57: Es gibt so viele Ecken, wo Siegner, glaube ich, ein Profiteur war von staatlichen Geld, dass man schon sagen muss, es ist wirklich, wirklich bitter, dass das jetzt einfach diese Inselvenzen auch wieder den Steuerzahlergeld kosten und jeden Inselvenz kostet den Steuerzahlergeld.

00:17:14: Und apropos Investoren, der prominenteste unter ihnen, Hans-Peter Haselsteiner, der belastet Rene Benko heute.

00:17:22: Was ist da eigentlich passiert?

00:17:24: Perni Benko hat, glaube ich, viel Überzeugungsarbeit geleistet, dass der Haselsteiner, der wirklich einfach einer der gestandesten österreichischen Manager ist, die wir in der Republik haben.

00:17:37: Herr Haselsteiner war ja einer der Siegnertöchtern investiert und aus irgendwelchen Überzeugungskünsten wurde er motiviert, zum Beispiel eben in diese Holding zu investieren, wo ich vorhin schon gesagt habe.

00:17:53: Das war die leere Hülle.

00:17:55: Und diese leere Hülle, man muss verstehen, zum Beispiel in anderen Ländern, wenn ein Konzern-Konstrukt pleitegeht, dann geht das insgesamt pleite.

00:18:03: Und glaube ich, teilen sich das alles auf.

00:18:06: In Österreich ist es so, dass jedes Unternehmen, jede Gesellschaft so klein wie sie auch sein mag, ein eigenes Insolvenzverfahren ist.

00:18:16: Das heißt, In dem Moment, wo die Holding eben insolvent ist, ist es noch lange nicht, dass die Zugriff auf die Prime und die Development haben, wo ja die ganzen Immobilien, die ganzen Werte drin sind.

00:18:27: Und das war dann jetzt schon auch irgendwie eine Geschichte, wo man, also einerseits war das ein Problem und andererseits geht es da auch um Investitionen.

00:18:36: Die Gnese nach, die Erzählung nach hat Benko zugesichert, dass er auch investieren würde.

00:18:42: Bei dieser Kapitalerhöhung hat das aber anscheinend nicht getan, sondern hat das Geld im Kreis geschickt und als Seins ausgegeben.

00:18:48: Und wenn das so gewesen wäre, dann ist er seinen Betrug, einen Investorenbetrug.

00:18:53: Kommende Woche also muss sich René Benko erstmals vor Gericht behaupten.

00:18:58: Weil das in strafrechtlichen Belangen nur die erste einer Vielzahl an möglichen Anklagen ist, wird uns die Causa Benko wohl noch eine Weile begleiten.

00:19:07: Madeline Stottmeier zieht bereits jetzt leeren aus der Sache und hätte noch ein paar Vorschläge für die Zukunft.

00:19:14: Also erstmal, da ist einfach ein Riesenunternehmen pleite gegangen und ein schillender Unternehmer ist jetzt sozusagen so dieser Gefallene.

00:19:26: Das ist irgendwie erstmal extrem tragisch.

00:19:29: Aber es zeigt einfach so viel auch an unserer Gesellschaft.

00:19:33: Also wir, wir lieben halt diese Superstars, wir lieben diesen Glitz, diesen Promi Faktor.

00:19:39: Wir wollen uns auch da ein bisschen gern blenden lassen.

00:19:42: Und wir schauen dann dafür dann vielleicht auch als Gesellschaft weniger genau hin.

00:19:47: Es hat sich dann irgendwie niemand ernsthaft dran gestört, dass das nicht so transparent ist.

00:19:54: Obwohl es ja bekannt war.

00:19:55: Ja, ich glaube ja jahrelang keinen Jahresberichtsabschluss.

00:19:58: Und für mich wäre das jetzt schön, wenn ich sagen könnte, wir haben so viel gelernt.

00:20:03: Die Republik ist eine bessere Republik, aber sind wir noch nicht.

00:20:07: Und ich hoffe einfach, dass im Zuge dieses Prozesses ein neues Bewusstsein geschaffen wird für einerseits Anstand, auch ein bisschen moral und natürlich auch Transparenz.

00:20:22: Also die Republik darf jetzt nicht halt machen und sagen, okay, jetzt beschäftigen wir uns mit... dieser Person und mit den paar Managern, sondern wir müssen natürlich auch auf die Infrastrukturen und Strukturen schauen, die wir noch verbessern können.

00:20:36: Ja, so sei es irgendwie juristisch, also einerseits die Justiz besser auszustatten, einerseits die Ermittler besser auszustatten und natürlich auch irgendwie vielleicht zu überlegen, ab wann ist eine, ist ein Konstrukt eben Konzern.

00:20:53: weil man muss ja dazu sagen, die Siegner war nicht im Aufsichtsregime drin, weil sie einfach nur ein kleines Unternehmen war, juristisch gesehen oder wirtschaftsjuristisch gesehen.

00:21:07: Und da hoffe ich einfach, dass da ist einfach noch viel, viel, viel Luft nach oben, wie wir als Gesellschaft damit umgehen in Zukunft.

00:21:15: In naher Zukunft, da werden wir unsere Augen erst einmal auf den Prozess in Innsbruck am vierzehnten Oktober richten.

00:21:22: Da wird natürlich auch die Presse live vor Ort sein und berichten.

00:21:25: Bis dahin finden Sie Analysen und Hintergründe zum Nachlesen in den Shownotz.

00:21:30: Danke Ihnen fürs Zuhören und dranbleiben.

00:21:33: Bis zum nächsten

00:21:33: Mal.

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