Warum stockt der Weg zur CO₂-Neutralität?
Shownotes
Die Ziele sind gesteckt und die benötigten Technologien sind vorhanden. Jedoch lässt die Geschwindigkeit bei der Umsetzung zum Erreichen der CO₂-Neutralität bis zum Jahr 2040 zu wünschen übrig, obwohl es in Österreich nicht an Energie aus Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft mangelt. Das Erreichen der Klimaziele hängt von den gesetzlichen Vorgaben ab, von Genehmigungen und der Genehmigungsdauer, ist Michael Sponring überzeugt. Die nötigen Gesetze und Verordnungen wären mit der Renewable Energy Directive III (RED III) seitens der EU bereits vorhanden: „Österreich hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren versucht, das ,Elektrizitätswirtschaftsgesetz Neu‘ auf den Weg zu bringen. Dennoch ist es bis dato noch immer nicht in Kraft getreten. Damit wird die Planungssicherheit für Unternehmen erschwert, um ihre Projekte tatkräftig und in einem vernünftigen Zeitplan umzusetzen.“
Als Motivation zum Umstieg auf erneuerbare Energien sind Anreize unerlässlich. „Das müssen nicht unbedingt finanzielle Anreize sein, sondern etwa Investitionssicherheiten, Unterstützungen oder Zonierungen, in denen man Projekte einfacher umsetzen kann“, so Sponring. Vordringlich ist die Orchestrierung zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern. „Es gibt den ÖNIP, den österreichischen Netzinfrastrukturplan. Aber er müsste häufiger mit allen Beteiligten diskutiert und verbessert werden, sodass der Ausbau im Einklang zwischen Netzen und Erzeugungseinheiten vonstattengeht“, unterstreicht Sponring.
Was die Kosten der Energiewende betrifft, kursieren die unterschiedlichsten Zahlen – nötig wären zwischen 110 und 178 Milliarden Euro, wobei sich die Differenz aus den Rechenmodellen ergibt. In der Summe von 178 Milliarden Euro sind, neben Kosten für das Verteilnetz und das Übertragungsnetz, den Umbau der gesamten Energielandschaft, auch jene der energieintensiven Industrie inkludiert. „Es sind enorme Summen, die auf den Tisch gelegt werden müssen“, unterstreicht Sponring.
Fragen der Finanzierung, der Themenkomplex Carbon Capture and Usage und der Einsatz neuer Technologien wurden ebenfalls im Gespräch mit der „Presse“ erörtert.
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00:00:00: Dieser Inhalt wurde von der Presse in redaktioneller Unabhängigkeit gestaltet.
00:00:05: Er ist mit finanzieller Unterstützung
00:00:06: unseres
00:00:07: Kooperationspartners entstanden.
00:00:13: Die notwendigen Technologien für die Energiewende sind vorhanden.
00:00:18: Dennoch verläuft der Wandel langsamer als erwartet.
00:00:22: Wo die größten Herausforderungen liegen?
00:00:25: Welche Folgen sich daraus ergeben und welche Maßnahmen nötig sind, um die Energiewende zukunftssicher zu gestalten, erörtert Michael Köttrich, die Presse, mit Michael Sponring, Territory Leader Energy Utilities and Resources bei PVC Österreich.
00:00:43: Der Talk findet im Rahmen des Reformklubs der Presse statt.
00:00:48: In diesem Club diskutieren Entscheiderinnen und Entscheider, wie dieses Land auf Kurs gehalten werden kann.
00:00:55: Er will Veränderungen anstoßen, Reformen initiieren und konkrete Ideen liefern, wie die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs gesichert werden kann.
00:01:05: Im Zentrum der heutigen Folge, die Energiewende.
00:01:13: Technologien für die Energiewende sind vorhanden und trotzdem läuft die Energiewende nicht so geschmeidig, wie man es vielleicht erwarten darf.
00:01:21: Woran liegt das?
00:01:23: Wir sind ja in Österreich ein Land, das, sagen wir mal, bevorzugt mit Wasserkraft ausgestattet ist und wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten vieles an der neuen Technologie, den neuen erneuerbaren wie Wind oder Photovoltaik umgesetzt haben.
00:01:39: Es kommen dazu noch neue Technologien wie Patriespeicher, die sie als etablieren, aber am Ende hängt es an den gesetzlichen Vorgaben, an den Genehmigungen, an den Genehmigungsdauern und zuletzt auch an der Politik und der Bevölkerung, ob die mit der Akzeptanz der Energiewende überbleben wollen.
00:01:59: Und das sind die größten Herausforderungen in diesen Zeiten.
00:02:02: Wenn es um Regulaturen geht, dann schielt man sehr schnell nach Brüssel.
00:02:06: Wie viel ist der Haus gemacht in Österreich und was kommt da von EU-Seite?
00:02:10: Also es gibt natürlich die klassischen Vorgaben aus der RET-III, Renewable Genocide Directive III, die in den staatlichen Gesetzen umgesetzt werden muss.
00:02:18: Österreich hat ja schon die letzten eineinhalb, zwei Jahre versucht, das elektrische Wirtschaftsgesetz neu auf den Weg zu bringen.
00:02:25: Wir sind glaube ich schon sehr weit.
00:02:28: Trotzdem ist es bis dato immer noch nicht in Kraft getreten.
00:02:32: Und damit erschwert das natürlich manche Planungssicherheit für die Unternehmen, ihre Projekte hier tatkräftig umzusetzen und das in einem vernünftigen Zeitplan.
00:02:44: Was wird es sonst noch helfen, regulatorisch, um mehr Bewegung hineinzubekommen in die Energiemende?
00:02:50: Also helfen, Anreize schaffen hilft immer.
00:02:54: Das muss aber nicht unbedingt nur finanzielle Anreize sein, sondern einfach Investitionssicherheiten, Supporten, gewisse Zonierungen und so weiter, wo man Projekte leichter realisieren kann.
00:03:08: Weil, wie wir wissen und wie wir gerade gesehen haben in den letzten Monaten, wenn zu viel Strom produziert wird, zu gleicher Zeit, kann das auch Probleme herbeiführen.
00:03:18: Und gerade hier haben wir dann die Probleme im Netz.
00:03:21: Und um das abzuwägen, gilt es auch hier mit digitalisierten Technologien und wie gesagt auch Anreizen zu agieren, um die Player hier zu unterstützen, um alles möglich zu tun, dass die Energiewende dann zum Erfolg wird.
00:03:35: Der Stichwort Netze ist gefallen.
00:03:37: Die Netze sind ja auch ein Engpass, wenn es um die Energiewende geht.
00:03:42: Können Sie die aktuelle Lage ein bisschen skizzieren und auch sagen, was geändert werden muss?
00:03:48: Wir haben in Österreich sehr gut ausgebaute Netze.
00:03:51: Wir haben in den letzten Jahrzehnten brave Arbeit geleistet.
00:03:54: Es wurden die Netze nicht nur vergoldet, sie wurden wirklich in einem guten Zustand gebracht.
00:03:59: Viele Untersuchungen zeigen, dass so etwas wie in Spanien, in Österreich eher weniger sein kann.
00:04:08: Ungeplanten Ausfallgrund.
00:04:10: Wir haben sehr niedrige Ausfallsraten in Minutengröße zu verzeichnen pro Jahr.
00:04:15: Das ist durchaus ist ein Weltrekordverdächtig.
00:04:19: Aber die Netze sind mal das Backbond der Energiewende.
00:04:23: Und je mehr wir dezentrale Erzeugungseinheiten haben und einspeisen und an die Kundinnen und Kunden bringen, desto genauer muss das Netz demnach gesteuert werden.
00:04:37: Und das hat alles seinen Preis und seine Genehmigungsdauer.
00:04:41: Und wir waren jetzt in den letzten Jahren sehr schnell unterwegs, mit gerade dem Ausbau der Photovoltaik zum Beispiel.
00:04:49: Und das wurde aber zu wenig gesteuert.
00:04:52: Und wenn das jetzt seitens der Regulierungsbehörden, seitens der Gesetzgeber besser gesteuert wird, tun wir uns hier leichter und können sicherer in die Zukunft schauen.
00:05:01: Wenn Sie seine bessere Steuerung, was kann man da runter verstehen?
00:05:05: Ich glaube, die Orchestrierung zwischen den unterschiedlichen Stakeholern ist einfach wichtig.
00:05:10: Dass der ÖNIP, der österreichische Netzinfrastrukturplan, den gibt es ja.
00:05:14: Aber den müsste man genauer, ich sag mal öfter, mit allen Beteiligten diskutieren und verbessern, sodass der Ausbau in Line geht zwischen Netz- und Erzeugungseinheiten.
00:05:28: Und vielleicht die neuen Technologien, wie ganz zuvor angesprochen, wie Patrice Speicher, die auch optimal inkludieren kann in diesem Ausbau.
00:05:38: Selbst das würde helfen, mögliche Kosten für den Netzausbau eventuell sogar zu reduzieren.
00:05:45: Sind die Kosten angesprochen?
00:05:47: Von welchen Größenordnungen sprechen wir da und was muss investiert werden, damit das Netz auch zukunftsfit bleibt?
00:05:54: Vielleicht will ich da unterscheiden.
00:05:55: Es gibt in Österreich die Zahlen, die gehen rund um dreieinfünfzig Milliarden Euro.
00:06:02: für das Verteilnetz und das Übertragungsnetz.
00:06:05: Das Übertragungsnetz alleine wird mit neun Komma fünf Milliarden angegeben bis zwanzig vierzig und die Differenz die rund vierzig Milliarden für das Verteilnetz.
00:06:15: Auf der anderen Seite liest man Beträge hundert hundert zehn Milliarden bis zu hundert achtund siebzig Milliarden Euro.
00:06:22: Um das aufzuklären, bis hundert zehn Milliarden Euro betrifft das die ganze Energielandschaft, die Energieversorger, die Produzenten, die Netzbetreiber und alle die dabei sind.
00:06:32: Bis zu hundred und seventy Milliarden betreffet das auch die energieintensive Industrie, dass die ihre Prozesse so gut als möglich erneuerbar umstellen und hier die Stromwände möglich machen.
00:06:44: Also man sieht schon enorme Summen, die hier auf den Tisch gelegt werden müssen.
00:06:48: Das sind große Beträge, Sie haben es gesagt.
00:06:50: Wo soll das Geld herkommen?
00:06:53: Grundsätzlich haben die Netzbetreiber, wenn man jetzt zumindest beim Netz bleibt, ein Regulierungsmodell, das das eingesetzte Kapital und sozusagen ihre erwobenen Assets verzinzt und sie dadurch einen Gewinn erwirtschaften dürfen.
00:07:08: Bei diesen Zusatzinvestitionen scheinen sich natürlich jetzt die Geister.
00:07:13: Einerseits haben die Holding-Unternehmen die Gefahr, wenn sie viel Geld aufnehmen müssen, dass ihr Rating verschlechtert wird.
00:07:22: Auf der anderen Seite, wenn die Zinssätze sinken würden, bedeutet das für die Netzbetreiber, dass ihre Renditen sinken.
00:07:30: Also man ist da irgendwo ein bisschen auf Dialekt österreichisch wickelwaggelt zwischen drinnen und muss hier einfach eine goldene Mitte finden, um diese Investitionen tatsächlich umsetzen zu können.
00:07:45: Das heißt, Eigenkapital ist genugsa.
00:07:47: oder machen wir jetzt auch im Eigenkapital?
00:07:49: Es mangelt auch am Eigenkapital bzw.
00:07:53: ich würde es anders formulieren.
00:07:55: Man kann dritte Gelder von Pensionsfonds, von privaten Industrieunternehmen in Österreich behalten, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, in Infrastruktur wie Netze zu investieren.
00:08:08: Das vermag aber detaillierte Abstimmung mit allen Steak-Hoddern, wie die Geld einbringen, aber auch dann die Rückführung wieder möglich wird und was mit welcher Rondite hier zu erwarten sein wird.
00:08:22: Aber man spricht darüber und es wird sich wohl in den nächsten Monaten weisen, in was für Richtung man hingehen wird.
00:08:30: Es wird so früh sein, es wird so bald sein, dass hier eine Entscheidung fällt.
00:08:33: Ich glaube, es ist an der Zeit in Österreich mit dieser wirtschaftlichen Situation, dass wir schnell agieren sollten als in den letzten Monaten und Jahren.
00:08:44: Da bin ich einmal sehr positiv, weil auch die aktuelle Regierung hier wirklich Zugeständnisse macht.
00:08:53: Sie versucht es zumindest, es zu machen.
00:08:55: Wir wissen als gelernte Österreicher, das ist oft schwieriger, das vorherzusehen.
00:09:00: Aufgegeben wird ein Brief.
00:09:02: Wir hoffen alle, dass die gesunden notwendigen gesetzlichen Vorgaben eh erst möglich vorgegeben werden.
00:09:08: Wie man mit diesen Instituten, die es bereits gibt, das Auskommen finden.
00:09:13: oder wird man neue Formen der Finanzierung sich überlegen müssen, die vielleicht noch nicht zugängig sind?
00:09:21: Man wird auf die Instrumente, die man kennt.
00:09:24: Sein Screenbonds sind es vielleicht sogar BBB-Modelle, was auch immer zurückgreifen.
00:09:29: Aber es ist hier auch dieser staatlich geförderte Einkapitalfonds in Diskussionen, wo man überlegt, wie der Staat einsteigen könnte, um die Finanzierungskosten hier zu senken.
00:09:43: Neben dem Notwendengapital, das hier beschafft werden muss, ist aber auch anzumerken noch einmal, dass man selbst die Technologien nehmen und sich zu Brust nehmen sollte, allein durch KI unterstützte Schalthandlungen, wird vieles, was man an Kupf von Aluminium investieren müsste, obsolet und würde dadurch die Kosten senken.
00:10:09: Auf was ich darauf hin möchte, mehr Obbecksregulierung als Kappbecksregulierung, d.h.
00:10:14: auch Softwarelösungen zulassen, das ist bis dato nicht wirklich möglich.
00:10:21: Und das würde viel helfen, auch diese Finanzierungsvolumina etwas herunterzubekommen.
00:10:27: Was muss da passieren, dass sich das ändert, dass dieses Regelungsregime verändert wird?
00:10:32: Hier wird die Notwendigkeit sein, dass auch die Regulierungsbehörde sehr innovativ und offen in die Zukunft blickt und mit der Branche verschiedene Ansätze diskutiert, aber auch dann möglich macht.
00:10:48: Ein großes Thema ist die Elektrifizierung der Industrie.
00:10:51: Aus der Industrie kommen ein Großteil der CO-Zwei-Emissionen.
00:10:55: Wie sehen Sie da Möglichkeiten, dass hier ein großer Beitrag auch von der Industrie geleistet wird?
00:11:01: Die Industrie ist wirklich einer der großen CO-Zwei-Verursacher.
00:11:07: Dreizig bis fünfunddreißig Prozent aktuell in Österreich.
00:11:10: Es wird schon viel versucht.
00:11:12: Allein Kostenthemen, weil wenn für ein Unternehmen eine neue Technologie kosteneffiziente ist.
00:11:17: ist das natürlich schon das älterste Anreiz, sowas zu tun.
00:11:21: Es werden Prozesse von fossilen Energieträgern auf Strom umgestellt, aber noch zu wenig.
00:11:28: Aber das größte Problem sind die, ich sage mal, H.T.E.B.
00:11:34: Prozesse der Industrie, die einfach Erdgas oder grünen Wasserstoff benötigen würden, um ihre Prozesse grün zu machen.
00:11:43: Und wie wir wissen, gibt es leider jetzt, abseits vom Strom, noch zu wenig grünen Wasserstoff, um das zu realisieren.
00:11:50: Beziehungsweise, warum kommt er nicht so schnell, wie man vor zwei, drei Jahren auch gedacht hatte, weil er einfach zu teuer ist.
00:11:57: Aber da sind schon Möglichkeiten da, auch die Industrie zu unterstützen, aber die aktuelle volkschutzwirtschaftliche Situation lasst das auch eher schwer zu im Moment.
00:12:07: Welche Wege sprechen Sie da an?
00:12:10: Ich glaube einfach, dass der Wirtschaftsmotor im Moment ruckelt und insofern ist man da schon ein bisschen nach dem Motor gesund gestorben, ist auch dort unterwegs und muss einmal schauen, wie er das Geld zu verdienen.
00:12:24: Wenn man das Geld verdient, wird man eh auf jeden Fall in grüne Investments investieren und somit auch die eigene Zukunftsfähigkeit unterstreichen.
00:12:35: Aber aktuell ist das zurzeit nicht so einfach.
00:12:40: Sie haben den Wasserstoff angesprochen.
00:12:42: Wie schaut es aus mit der CO²-Speicherung?
00:12:44: Das ist ja auch ein Thema, das immer wieder diskutiert wird.
00:12:47: Carbon Capture News ist ein wichtiges Thema, auch meiner Meinung nach.
00:12:52: Es ist gesetzlich am Papier, es ist noch nicht zugelassen in Österreich, in anderen europäischen Ländern sehr wohl.
00:13:01: Es ist der Plan, dass es mit der nächsten Gesetzgebung auch mitgedacht wird und auch möglich wird.
00:13:07: Das ist auch wichtig, gerade gerade für die Zementindustrie zum Beispiel.
00:13:12: Wie groß der Anteil am erneuerbaren Geschäft oder in der Energiewende ist, kann man gerade jetzt in Österreich, glaube ich, noch nicht wirklich bestätigen, was aber wichtig ist, dass es zugelassen wird, weil es gibt einige Industrieunternehmen, die es auf jeden Fall brauchen würden und das auch nutzen würden.
00:13:31: Wir sind bei der Energieeffizienz angekommen.
00:13:34: Das ist ja ein unterschätzter Hebel.
00:13:35: Da würde doch wesentlich mehr gehen.
00:13:37: Warum wird dieser Hebel so wenig oder zu wenig im Moment noch genutzt?
00:13:43: Bei der Energieeffizienz muss ich unterscheiden.
00:13:45: Ich unterscheide zwischen dem Privathaushalten, die, ich glaube schon, die Energieeffizienz kennengelernt haben, gerade zu Corona-Zeiten, wo die Heizungsrechnungen enorme Beträge ausmachten.
00:14:00: Wenn man dann nur zweieinhalb Grad die Temperatur runterbringt, man sich bis zu fünfzig Prozent der Energiekosten spart und eigentlich keinen Komfortverlust verzeichnet.
00:14:12: Bei den Industrieunternehmen haben einige auch schon vorgearbeitet, um ihre Prozesse zu optimieren, weil es auch ein Kostenthema ist.
00:14:21: Aber am Ende ist die beste Kilowattstunde immer noch die, die nicht verbraucht wird.
00:14:26: Und auf das müsste man halt einfach noch mehr setzen.
00:14:31: Aber ich glaube, dass das Thema schon mitgedacht wird, es geht halt nicht alles von heute auf morgen.
00:14:36: Können wir dann noch einmal ein bisschen unterscheiden zwischen der Industrie und der privaten Nutzung?
00:14:41: Wo sehen Sie da große Möglichkeiten in den beiden Bereichen?
00:14:46: Also im privaten Umfeld ist es sicher gerade im Altbau der Fenstertausch.
00:14:51: und vielleicht dann wirklich auch der Heizungsdausch, wenn möglich, Stichwort Wärmepumpen, Hochtemperatur Wärmepumpen oder auch Fernwärme, sobald die Fernwärme dann zum Beispiel in Wien dann vielleicht doch mehr mit Geotämie erzeugt wird und der Gasanteil sinkt.
00:15:08: Aber es fängt an von kleinen Maßnahmen und Dichtungen, die man einsetzt, dass man im privaten Haushalt das machen kann.
00:15:17: Dieser Nährungsrate geht aber trotzdem zurück geworden.
00:15:19: Dieser Nährungsrate ist leider nicht da, wo sie hin soll.
00:15:23: Der ist, der wäre ja geplant, bei ca.
00:15:25: acht Prozent gewesen, ist aber aktuell bei eins, fünf Prozent.
00:15:29: Und hier sieht man, dass auch im privaten Haushalt und auch bei den Wohnbausträgern einiger Aufholbedarf besteht.
00:15:35: Vielleicht
00:15:35: können wir uns noch kurz erklären, was dieser Nährungsrate genau besagt.
00:15:39: Die Sanierungsrate bedeutet, dass pro Jahr bei einer Sanierungsrate von drei Prozent würde ich in fünf und dreißig Jahren alle Häuser sanieren.
00:15:48: Das ist der private Bereich und im industriellen Bereich.
00:15:51: Wo sind Sie da Möglichkeiten und Chancen?
00:15:54: Also ich glaube im industriellen Bereich ist einmal zu unterscheiden, ist es die energieintensive Industrie oder ist es was nicht anders bedeutet als dass zwanzig Prozent der Kosten der Materialkosten Energie wären.
00:16:08: die schon viel gemacht haben, weil es einfach in ihre Marge drückt.
00:16:12: Alle anderen KMUs oder Industrieunternehmen sollten einfach neben ihren Standorten und auch die wärme Kälteaufbringung optimieren und analysieren, aber auch natürlich ihre Produktionsprozesse dahingehend evaluieren, ob es vielleicht irgendwo sinnvoller und energisch sparen davon stattgeht.
00:16:32: Zudem ist gerade an der Zeit aktuell, glaube ich, die Möglichkeit für Industriebetriebe, in die eigene Erzeugung mitzuinvestieren und somit einen Teil auch mitzubringen in der Energieproduktion und dann den auch möglichst selber nutzen.
00:16:49: Und zuletzt vielleicht auch noch netzdienlich agieren mit ihren Prozessen, um somit auch ihre in Zukunft dynamischen Netzentgelte etwas zu reduzieren.
00:17:01: Jetzt in diesen Wochen im Herbst schauen viele nach Brasilien dort, wo die Klimakonferenz stattfindet.
00:17:08: Wie schätzen Sie das ein, das Bewusstsein in der Bevölkerung, egal ob das jetzt private sind oder auch Entscheidungsträger in der Industrie und in der Wirtschaft?
00:17:16: Wie sieht es da aus mit dem Bewusstsein für den Energiewandel?
00:17:22: Grundsätzlich ist die Energiewende oder die grüne Energie überall sehr gut angenommen.
00:17:29: Umfragen sprechen von Quoten von über achtzig Prozent Zustimmung.
00:17:34: Würde man meinen, wenn man dann gerade im Jahr fünfundzwanzig durch Österreich schaut.
00:17:39: Der Januar hat begonnen mit der Gegenwindabstimmung in Kärnten.
00:17:43: In Oberösterreich hat man Windparks abgelehnt.
00:17:46: In Tirol ist man gegen den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken.
00:17:51: Da sieht man, dass wenn es dann ernst wird, die Leute doch dagegen sind.
00:17:55: und die oft zitierte Not-in-My-Backyard-Gruppe.
00:17:59: Man muss sich schon vorstellen, wenn vor einem Haus ein Windrad errichtet wird, ist das nicht schön.
00:18:04: Aber wenn wir alle gemeinsam an eine grüne Zukunft glauben wollen, darf das nicht der Stock oder der Stein im Weg sein.
00:18:13: Was braucht
00:18:14: es für Erzählungen, dass diese Not-in-My-Backyard-Bewegung keiner wird?
00:18:19: Dass man das gemeinsame Große sieht?
00:18:22: Ja, man muss, glaube ich, die Bevölkerung einfach abholen.
00:18:27: Sowohl von der Politik, aber auch von den Unternehmen, von den Energiefersorgern.
00:18:34: Einerseits von der guten Kommunikation, andererseits aber auch von einer gewissen Beteiligungsmöglichkeit.
00:18:39: Energiegemeinschaften, gemeinsame Erzeugungsanlagen, vielleicht reduzierte Preise, wenn man Betroffener Betroffene ist in dem Zusammenhang, wären möglich, um diese Bewusstseinsbildung zu stärken.
00:18:53: Aber Tue Gutes und Rede darüber hilft bei solchen Sachen meistens.
00:18:58: Sind die Energiegemeinschaften angesprochen?
00:19:00: Da gab es ja gefühlte Rückschläge jetzt in letzter Zeit.
00:19:03: Wie kann man das wieder so gestalten, dass es interessanter, attraktiver wird?
00:19:09: Da muss man ja auch unterscheiden bei den Energiegemeinschaften.
00:19:11: Gibt es Bürgerenergiegemeinschaften oder gibt es erneuerbare Energiegemeinschaften?
00:19:15: Bei den erneuerbaren Energiegemeinschaften ist es so, dass die hauptsächlich durch die Netzgebührenreduktion von bis zu sechzig Prozent auch wirtschaftlich attraktiv sind.
00:19:25: Das Problem ist einfach, dass DAX über der Photovoltaikstrom, der am häufigsten als Energiequelle bei den Energiegemeinschaften verwendet wird, einfach zu negativen Preisen führt und die Preise und der Strom in dem Zusammenhang nicht abgegeben werden kann.
00:19:42: Und das bringt das Modell etwas durcheinander.
00:19:46: Ich glaube, wenn man dort und da in den Drehschrauben ein bisschen festhält und weiter verfeinert die Usability, dann bekommt man da schon wieder die Sache in Griff.
00:20:00: Michael Sproning zum Abschluss.
00:20:02: Um den Energiewandel wirklich voranzutreiben, was sind die nächsten Schritte, die jetzt gesetzt werden müssen?
00:20:08: Das Allerwichtigste ist ein gesetzlicher Rahmen.
00:20:11: Wir brauchen Entscheidungshilfen für unsere Investitionen, um sowohl die Unternehmen abzusichern in ihrer Planung, aber auch gewisse Geldgeber wie Banken in Sicherheit zu wiegen, dass die mit vollem Elan in die Zukunft investieren können und hier kein Risiko aufbauen.
00:20:36: Auf der anderen Seite muss sich wirklich jeder und jede Österreicherin zu Herzen nehmen, einen Beitrag zu leisten.
00:20:44: Wenn es möglich ist, mit eigenen Fotovoltaikanlagen, ein Elektroautor kann auch bald einmal bei der Entscheidung eines neuen Fahrzeugs dazu beitragen, dass man einen Teil grüner macht und einen Teil der Energiewende in Strom vorantreibt.
00:21:01: Und da gibt es noch viele weitere Beispiele, die in Zukunft hier auch folgen werden.
00:21:07: Das war der Presse-Podcast im Rahmen des Reformclubs zum Thema Energiewende.
00:21:12: Wir bedanken uns fürs Zuhören.
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