Gastronomie: Warum will hier niemand mehr arbeiten?

Shownotes

Vermehrte Schließtage, kürzer offen: Der Fachkräftemangel in der Gastronomie ist mittlerweile auch für die Gäste spürbar. Doch sind die Bedingungen wirklich so schlecht? Koch Peter Grassl erzählt, woran es in der Branche krankt und Mario Pulker von der Wirtschaftskammer, selbst Gastronom, erklärt im Gespräch mit Eva Winroither seine Sicht der Dinge.

Schnitt: Audiofunnel/Alexander Weller Links: velani.at und www.residenz-wachau.at


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Kommentare (12)

Ursula Schneider

Ich bin zwar aus Deutschland, aber die Bedingungen bei uns sind genau die Gleichen! Behandelt wie der letzte Dreck, obwohl doch klar sein muss, dass ohne Gastro Personal nichts läuft. In Deutschland ist so ein Job für Viele ein Nebenjob auf Minijobbasis. Besonders bei den Hilfskräften in der Küche und bei der Bedienung. Genauso haben sich auch bei uns während der Pandemie die Leute besserbezahlte und sicherere Arbeit gesucht und gefunden.

Luca Falco

Bin seit Jahren in einer der Spitzenlokale in Wien. Überstunden, 6 Tage Woche, und alles unbezahlt...ohne die Ungarer und Slowaken wäre das Lokal längst geschlossen....keine Erlaubnis vom Gekochten zu essen, dafür werden Reste weggeschmissen....Arbeiter werden ausgenutzt...muss ständig auf Stand-by sein...Urlaub wird verweigert, obwohl 5 Wochen gesetzlich zustehen? Die Behörden kennen alles, tun aber einen auf unwissend..Kontrolle war da...verfaultes Fleisch...Gastronom hat spitzen Kontakte..ein Anruf und die Kontrolle war weg.

Don Alfred

Die Mitleidsmasche der Gastronomie kotzt mich ebenfalls an. Jahrzehntelange Versäumnisse rächen sich nun auf dramatische Art und Weise! Ich kann nur noch sagen: Kellner & Köche, erhebt euch, lässt euch nichts mehr gefallen! Das ist das Ergebnis jahrelanger Personal-Misswirtschaft!

Don Alfred

Zu geringe Bezahlung für das was man leisten und können muss - das Preis/Leistungsverhaeltnis stimmt schon lange nicht mehr. Keine Job-Sicherheit, wenn man "zuviel verdient", verliert man schon den Job und man wird durch angelernte Arbeitskräfte ersetzt! Zuviel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert - Jetzt rächt sich das alles auf katastrophale Art und Weise. Und wenn man eine Branche so mir nix, dir nix für über ein halbes Jahr Schachmatt setzt, darf man sich wirklich nicht wundern über die jetztigen Probleme!

T.p.

Ich war auch über zwanzig Jahre in der Gastronomie tätig!Mädchen für alles!Dumme Ausländerin,die für Mindestlohn 18 Stunden täglich,oft drei-und mehr Wochen ohne freien Tag arbeitete.Niemanden interressierte,daß ich auch einen Lehrabschluß machen wollte und diese Arbeit liebte.Die Behörde meinte:Sie können heiraten,wenn Sie in Österreich bleiben wollen oder Sie verschwinden,es gibt schon genug Ausländer bei uns!Das Kontigent für ausländische Arbeiter in der Gastronomie war Jahr für Jahr ausgeschöpft.Es war immer irgendwo Krieg oder Krise;ja,auch als Ausländer ist man nicht gleich Ausländer!Den Chefs kam dieser Umstand nicht ungelegen;billigst Arbeitskraft,die immer arbeitet(weil sie das muß),kein Urlaubs-oder Weihnachtsgeld,keine freien Feiertage oder Sonntage,bei längerem Krankenstand sofortige Entlassung.....Und dennoch habe ich meine Arbeit geliebt....Weil wir im Team alle gleich waren,egal woher wir kamen oder welche Sprache wir sprachen;wir arbeiteten im selben Betrieb und wir waren am Ende eines langen Arbeitstages alle frustriert(selten,kam aber vor) oder sehr zufrieden und überglücklich.Jeder Tag eine neue Herausforderung. Das Blatt wendete sich.Nur mit dem Unterschied,daß sich die Gastronomen heute öffentlich ausweinen dürfen. Die Arroganz, mit der sie und der Staat, jahrelang fleißige Arbeiter behandelte,schlägt zurück.Und jetzt werden sie vom Neuen beginnen müssen.Vielleicht gar nicht so schlecht.

Sandy B

War 25 jahre in der Gastro. Stellen werden als Ganztag ausgeschrieben u angemeldet wirst du Teilzeit o Geringfügig. Arbeiten musst du trotzdem 40-50 std. die woche und man soll auch immer auf Abruf bereitstehen( obwohl verboten) wenns dir nicht passt kannst ja gehen. Und immer die Kommentare das Trinkgeld ist ein Teil vom Gehalt, die Wirte machens sich einfach dies auf die Gäste abzuschieben damit sie nicht mehr zahlen müssen. Ich geh nie mehr in die Gastro da wird man nur ausgenutzt.

Andrea Borbely

Ich hätte mir den Notstand des Personals viel früher erwartet. Die letzten Jahrzehnte kamen die Gastronomen ohnehin nur mehr mit Ungarn, Slowaken etc. um die Runden. Ich war über 30 Jahre in der Gastro. 12 bis 16 Std Tage, kein Feiertag, kein Silvester etc frei..... Brutto Gehalt 1550 Zum Essen den ganzen Tag keine Zeit.... Masken bei über 30 Grad im Garten und Masken bei fast 60 Grad in der Küche. In Österreich wird der Tierschutz höher bewertet als ein Kellner oder Koch.... Die Mitleidsmasche der Gastronomen kotzt mich an. Am schlimmsten sind die sogenannten Szene oder Haubenlokale.

M. M.

Das dieser Mann der Obmann unserer Branche ist, ist ein Schlag ins Gesicht für jede Arbeitnehmer in eben jener Branche!

Küchenleiter

Bin selber in der Branche tätig. Allerdings in der GV. Der Unterschied im Pflegeheim als die Köche und viele andere z. Bsp Reinigung sind mit Besch. Kollektivverträgen ausgelagert. Die Putzfrauen bekommen gleich viel wie der küchenleiter. Und da fragt noch einer warum keiner mehr mag.

Kellnerin

Meine Chefs zahlen sehr gut... Überstunden werden bezahlt...sie arbeiten auch selber voll mit, aber sie bekommen trotzdem kein Personal...

Küchenleiter

Bin selber in der Branche tätig. Allerdings in der GV. Der Unterschied im Pflegeheim als die Köche und viele andere z. Bsp Reinigung sind mit Besch. Kollektivverträgen ausgelagert. Die Putzfrauen bekommen gleich viel wie der küchenleiter. Und da fragt noch einer warum keiner mehr mag.

G.G.

Ich war selber in der Gastro tätig. Sie fragen WARUM Samstag Sonntag Feiertag Abends bis spät in die Nacht. 12 stunden keine Seltenheit und dann fast immer Stress Dazu noch ein ewig jammernder Gastronom der immer zuwenig hat. Dann kommt der Zahltag und immerwieder die Überraschung wie viel es gibt . Zuschläge Nacht Feiertag Sonntag gibts fast nie. Umgerechnet bleibt nicht mal der Mindestlohn. Jetzt fragen Sie WARUM? Die Pandemie hat vielen die Augen geöffnet und sin abgewandert und haben plötzlich ein Privatleben.

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