Wieso Israel vom Angriff des Iran profitieren kann

Shownotes

Seit dem vergangenen Wochenende ruht der Fokus im ohnehin unruhigen Nahen Osten auf dem Iran. Seit dem massiven Luftangriff der Islamischen Republik gegen Israel, ist die Welt nervös. Wann und wie wird Israel zurückschlagen? Das sind Fragen, die wir im heutigen Podcast dem Iran-Experten Walter Posch stellen. Er ist Osmanist und Konfliktforscher am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, der 1999 gegründeten Forschungsabteilung der Landesverteidigungsakademie des Bundesheeres. Dass Israel jetzt alle Optionen auslote, sei völlig verständlich. „Jetzt ist das Land im Zugzwang. Aber es ist nicht so leicht, den Iran anzugreifen. Das heißt nicht, dass die Israelis das nicht können, aber die Risiken sind sehr hoch.“ Es gehe dabei immer auch um Irans Atommacht und die Frage, ob die Islamische Republik blufft oder wirklich bald in der Lage ist, eine Atombombe zu zünden. Walter Posch erzählt, wieso die Iraner in der arabischen Welt nicht nur Applaus, sondern auch Spott für den Angriff vom Wochenende erfahren haben. Außerdem stellt er fest, dass die Iraner den Zeitpunkt des Angriffs mit Samstagabend offenbar sehr bewusst gewählt haben, um die Märkte nicht zu sehr zu beunruhigen. „Wie wäre das gewesen, wenn die das an einem Mittwoch machen und die Märkte wirklich nervös werden?“

„Tschuldigung, wo ist denn Friede?“

Posch nennt Benjamin Netanyahu „einen geschickten Politiker“. Er sei „für niemanden ein einfacher Gegner“. Aber er profitiere von der neuen Lage, denn das Narrativ habe sich seit dem Angriff des Iran zugunsten Israels wieder gedreht. Auf die Frage, wie realistisch er einen Krieg zwischen Iran und Israel hält, sagt er: „Tschuldigung, wo ist denn Friede? Es ist doch jetzt schon eine katastrophale Situation?“

Gast: Dr. Walter Posch, Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement Moderation: Anna Wallner, Die Presse
Schnitt: Audiofunnel/Georg Gfrerer Credit: Mehr zum Thema:

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