Wie gelingt die Unternehmensübergabe in Familienbetrieben?
Shownotes
In Österreich befinden sich die Hälfte aller Betriebe in Familienbesitz, das sind rund 160.000 Unternehmen. Doch nur bei 60 Prozent gibt es einen Nachfolger im Familienkreis. Über die wichtigen Aspekte der Unternehmensübergabe, unerwartete Herausforderungen und notwendige Vorsorgemaßnahmen diskutierte „Presse“-Redakteurin Melanie Klug mit zwei Expertinnen, die das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten können:
Michaela Sattler ist Notarin in St. Pölten und spezialisiert auf Unternehmens-, Liegenschafts- und Erbrecht. Seit über elf Jahren unterstützt sie Unternehmen bei der Betriebsübergabe, beispielsweise bei steuerlichen Angelegenheiten, Kapitalerhöhungen oder der Wahl der geeigneten Gesellschaftsform.
Gertrude Schatzdorfer-Wölfel ist geschäftsführende Gesellschafterin von Schatzdorfer Gerätebau und durchlebt den Prozess der Unternehmensübergabe gerade selbst. Sie hat den Familienbetrieb vor gut 25 Jahren von ihren Eltern als Quereinsteigerin übernommen, nun möchte sie diesen an ihre Tochter weitergeben.
Ein entscheidender Faktor bei der Übergabe eines Unternehmens ist laut Michaela Sattler aus der Praxis die Wahl des richtigen Zeitpunkts, an dem der Übergeber bereit ist, loszulassen. Eine zentrale Frage ist dabei, ob das Unternehmen bereits fit für eine Übergabe ist oder ob der Betrieb erst darauf vorbereitet werden muss. Um den Übergabeprozess für alle Beteiligten angenehm zu gestalten, empfiehlt sich die Begleitung durch Experten. Zusätzlich sollte unbedingt ein Steuerberater hinzugezogen werden. „Er kann vor zukünftigen Konsequenzen warnen, die etwa Rücklagen im Betrieb oder Steuern betreffen“, erläutert Sattler. Um allen Eventualitäten vorzubeugen, sollte im geschäftlichen Bereich eine Vorsorgevollmacht errichtet werden, ähnlich wie sie im privaten Bereich oft verwendet wird.
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