Wie Technologie die Industrie stärkt

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00:00:08: Die Industriebranche, eine tragende Säule der Wirtschaft, ist in den vergangenen

00:00:13: Jahren durch die Rezession unter Druck geraten. Steigende Energiekosten,

00:00:17: volatile Lieferketten und zunehmender globaler Wettbewerbsdruck verlangen

00:00:22: der Industrie mehr denn je strategische Anpassungsfähigkeit ab.

00:00:27: Investitionen in die digitale Transformation sind für Unternehmen Pflicht, um die

00:00:32: Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Doch wie gelingt es Industrieunternehmen

00:00:36: ihre Strukturen nachhaltig zu transformieren? Welche digitalen Tools

00:00:41: bringen bereits heute konkrete Vorteile und wo liegen die Stolpersteine in der

00:00:46: Umsetzung? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt eines aktuellen

00:00:51: Expert-Innen-Gesprächs, initiiert von Fabersoft in Kooperation mit der

00:00:55: Tageszeitung "Die Presse". Melanie Klug, Wirtschaftsredakteurin bei "Die Presse",

00:01:00: führt durch das Gespräch und begrüßt folgende Expertinnen und Experten.

00:01:05: Andreas Dange, Geschäftsführer Fabersoft Approve, Evelin Puppetta,

00:01:11: allein Eigentümerin und Geschäftsführerin Emporia Telekom,

00:01:15: Gertrude Schatzdorfer Wölfel, Geschäftsführende Gesellschafterin

00:01:20: Schatzdorfer Gerätebau und Alice Goderitsch, Aufsichtsräte in LKR,

00:01:25: Leichtmetallkompetenzzentrum Randshofen und Austrian Institute of Technology.

00:01:31: Sie hören einen Nachbericht zur Bodium-Diskussion.

00:01:36: Auch wenn jüngste Prognosen einen wirtschaftlichen Aufschwung prognostizieren,

00:01:41: haben heimische Unternehmen noch mit den Effekten der Rezession der vergangenen

00:01:45: Jahre zu kämpfen. Gestiegene Kosten der Produktion haben

00:01:49: insbesondere in der Industrie die Ausgangslage verschlechtert.

00:01:53: Eine aktuelle Eurostatstudie zeigt, dass Österreichs Industrieproduktion 2024

00:01:59: um 9,5 Prozent zurückgegangen ist.

00:02:03: Industrieunternehmen stehen somit vor der entscheidenden Frage,

00:02:06: wie sie ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit sichern.

00:02:10: Die Hoffnungen ruhen dabei auf der digitalen Transformation

00:02:14: und den vielfältigen Möglichkeiten, die sich mit dem Einsatz von Anwendungen

00:02:19: der künstlichen Intelligenz ergeben.

00:02:22: Die Erwartungen sind hoch. Es geht um die Optimierung von Produktionsprozessen,

00:02:27: smarte Datenanalyse als strategischer Vorteil und vernetzte Systeme,

00:02:32: die zu neuen, erfolgreichen Geschäftsmodellen führen sollen.

00:02:36: Wie Industrieunternehmen den Sprung in die digitale Zukunft schaffen

00:02:40: und ihre Wettbewerbsposition stärken, diskutierten Expert*innen Ende Juni

00:02:45: im AS Electronica Center in Linz.

00:02:49: Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir in den letzten Jahren

00:02:51: massiv Wettbewerbsfähigkeit verloren haben und dieses Problem nach wie vor

00:02:55: nicht gelöst ist. Und ich glaube, einer der Faktoren,

00:02:58: die wir nutzen können, um diese Wettbewerbsfähigkeit wieder zu erringen,

00:03:02: ist das Thema Digitalisierung und künstliche Intelligenz.

00:03:05: Bestätigt Alice Goderit vom LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Randshofen.

00:03:10: Die Aufsichtsretin des Austrian Institute of Technology, AIT,

00:03:14: würde sich wünschen, dass alle Unternehmenslenker*innen in Österreich

00:03:19: das Thema "Bewusst auf die eigene Agenda" nehmen.

00:03:22: Und ich würde mir wirklich wünschen, dass alle Unternehmenslenker*innen

00:03:25: und Lenker*innen in Österreich sich das Thema wirklich sehr bewusst

00:03:28: einmal auf die eigene Agenda nehmen, ihr eigenes Verständnis dafür entwickeln

00:03:31: und dann mit ihren Mitarbeiter*innen und Mitarbeitern im Unternehmen

00:03:35: tolle Lösungen entwickeln, die uns einfach diese verlorene Wettbewerbsfähigkeit

00:03:39: in den Stück wieder zurückbringen.

00:03:41: Laut Goderitscheitert dieses Unterfangen in vielen Fällen noch daran,

00:03:45: dass führende Personen in den Unternehmen die Möglichkeiten

00:03:48: vor allem aus Anwendersicht nicht ausreichend genug verstehen

00:03:52: und somit die Vorteile der eigenen Belegschaft nicht gut vermitteln können.

00:03:57: Entscheidend ist für Getrude Schatzdorfer Wölfel,

00:04:00: Geschäftsführende Gesellschafterin bei Schatzdorfer Gerätebau,

00:04:04: auch die nachvollziehbare Vermittlung der digitalen Transformation.

00:04:08: Die Menschen, glaube ich, nehmen wir damit, wenn man einer erklärt

00:04:11: und erfahrbar macht und spürbar macht, dass das nicht nur eine Notwendigkeit ist,

00:04:16: sondern eine Pflicht für uns, damit es uns einfach länger noch gibt

00:04:19: in diesem Standard, den wir jetzt haben.

00:04:21: Die KI ist ein Gamechanger.

00:04:22: Und ich glaube, es wäre nicht sinnvoll,

00:04:24: nur die negativen Aspekte da hervorzuheben,

00:04:27: oder die Risiken, oder wie uns manche glauben lassen.

00:04:30: Wir rationalisieren da die Arbeitsplätze weg.

00:04:32: Also, ich finde, das grob für alle sich solche Aussprüche.

00:04:35: Das Verständnis für die positive Veränderung,

00:04:37: die Digitalisierung und künstliche Intelligenz mit sich bringen,

00:04:41: fordert die Industriefachfrau nicht nur seitens der Betriebe ein,

00:04:45: sondern auch von der Politik.

00:04:47: Jede Krise ist eine Chance, da bin ich absolut davon überzeugt.

00:04:51: Aber das darf nicht einlimansional verstanden werden,

00:04:53: dass diese Chancen nur in Unternehmen genutzt werden, nur in der Wirtschaft.

00:04:57: Also, dieses Verständnis für die Veränderung, was KI mit sich bringt,

00:05:00: Digitalisierung, das erwartet man nicht nur in der Wirtschaft.

00:05:03: Wir machen sowieso, sonst wird das nicht funktionieren,

00:05:05: sonst gibt es uns in der Bäuer nicht.

00:05:07: Aber es kann nicht sein, und jetzt habe ich es ganz pointiert,

00:05:10: dass wir Steuern zahlen für ein System,

00:05:12: das uns dann vorschreibt, was wir tun müssen.

00:05:15: Und wir machen die Digitalisierung, wir optimieren unsere Prozesse,

00:05:18: genau das gleiche erwartet man in unserer Verwaltung, in unserem Staat.

00:05:22: Wir haben aktuell...

00:05:23: mehr Beamte in unserem Staat als Menschen, die produzierend arbeiten.

00:05:27: Das muss man sich auf der Zunge zergelassen.

00:05:29: Und wenn wir sagen, die Produktivität soll gesteigert werden,

00:05:32: dann bin ich absolut dafür.

00:05:34: Aber im gleichen Atemzug erwarte ich mir als Unternehmerin,

00:05:37: dass auch die Verwaltung wir uns effizienter wird.

00:05:39: Und dass weniger Bürokratie unsreicher macht, aber nicht mehr.

00:05:43: Wie Digitalisierung konkret im Unternehmen stattfinden kann,

00:05:46: berichtet beispielhaft Evelyn Puppeter,

00:05:49: Allein-Eigentümerin und Geschäftsführerin von Emporia Telekom.

00:05:54: Emporia Telekom hat sich zum Ziel gesetzt,

00:05:56: für die Nutzer des Smartphones

00:05:59: möglichst viel Nutzen zu bringen, die zu unterstützen im täglichen Leben.

00:06:04: Und da haben wir verschiedene Möglichkeiten mit einer Hotline,

00:06:07: mit einer Verbindungsanleitung, die mit ausgeliefert wird.

00:06:11: Und ein wichtiger Teil, ein neuer Teil KI-basiert, ist der Chatbot.

00:06:16: Und 25.000 Anfragen sind in den vergangenen Monaten eingegangen,

00:06:21: insbesondere zu Themen der Benutzung von Smartphones.

00:06:25: Eine Frage war zum Beispiel,

00:06:27: kann ich, wenn ich ein Pflaster auf meinem Finger habe,

00:06:30: den Fingerbremd benutzen.

00:06:32: Sind Fragen, die uns nie in den Sinn kommen würden.

00:06:35: Und der Chatbot verliert dann sofort aus den vielen, vielen Tausend Informationen,

00:06:40: die entsprechende Antwort.

00:06:42: Und was auch für uns als Unternehmen interessant ist,

00:06:45: ist, dass wir sehr viele Hinweise bekommen,

00:06:48: was wir als nächste Innovationsschritte machen können.

00:06:52: Technik soll den Menschen Nutzen stiften.

00:06:54: Mit intelligenter digitaler Vernetzung gelingt dies besonders gut.

00:06:58: So die Chefin der europäischen Smartphone-Company mit Zizin Linz,

00:07:02: deren Produkte unter anderem mit dem Technologie-Innovationspreis

00:07:06: plus X-Award ausgezeichnet wurden.

00:07:09: Unternehmen dabei zu helfen mit digitalen Tools und konkreten KI-Use-Cases,

00:07:14: effizientere Geschäftsprozesse aufzusetzen,

00:07:17: ist das Spezialgebiet des Software-Herstellers und Cloud-Dienstleisters

00:07:21: Fabersoft mit Zizin Linz.

00:07:24: Fabersofte-Proof ist ein technisches Dokumentenmanagement

00:07:28: und Qualitätsmanagement-System.

00:07:29: Das heißt, wir helfen Unternehmen, Informationen,

00:07:33: insbesondere Dokumente zu digitalisieren, zu verwalten

00:07:36: und dann das Wissen, dass in diesen Dokumenten

00:07:40: es auch für Prozesse im Qualitätsmanagement zu nutzen und zugänglich zu machen.

00:07:44: Vor allem mit Blick auf die von KMUs dominierte heimische Industrielandschaft

00:07:49: besteht der große Vorteil von Fabersofte-Proof laut Dangle darin,

00:07:53: dass es als Software, as a Service und KI zur Verfügung gestellt wird.

00:07:58: Das heißt, man kann mit minimalen finanziellen Investitionen

00:08:02: sofort auch und ohne großes IT-Projekt unsere Lösung beziehen

00:08:06: und die Nutzung und die Kosten skalieren miteinander.

00:08:10: Das heißt, je mehr Nutzen unsere Software bringt,

00:08:12: je mehr Personen z.B. im Prozess arbeiten,

00:08:15: desto teurer wird es natürlich.

00:08:17: Aber das geht schön Hand in Hand mit diesem Nutzen, den wir versprechen.

00:08:21: In dieser Gebühr sind der Support, die Wartung

00:08:23: und die Weiterentwicklung der Software inkludiert,

00:08:26: also auch die Integration neuer Features.

00:08:29: Letzteres stelle in Zeiten, in denen technologische Neuerungen

00:08:33: mit rasantem Tempo geschehen, einen wesentlichen Investitionsschutz dar.

00:08:38: Zentral ist laut Dangle auch das Konzept der Datensicherheit.

00:08:42: Wir bieten ja unsere Software als Software Service an,

00:08:45: aber passieren nicht auf einer Standard Cloud

00:08:50: wie Microsoft, Amazon und so weiter,

00:08:52: sondern wir betreiben wirklich die Rechenzentren selbst,

00:08:56: und zwar in Europa und unterliegen damit

00:08:59: den ganzen europäischen Regularien in Bezug auf IT-Sicherheit,

00:09:03: Datenschutz, Datenschutzgrundverordnung und so weiter.

00:09:05: Und das behaupten wir aber nicht nur,

00:09:08: sondern wir lassen das auch zertifizieren

00:09:10: nach den strengsten Standards in Europa.

00:09:12: Einig sind sich die Expert*innen,

00:09:15: dass die digitale Transformation auch genutzt werden sollte,

00:09:18: um das Wissensmanagement zu optimieren und know-how,

00:09:21: das in nahezu jedem Geschäftsprozess eine bedeutende Rolle spielt,

00:09:25: im Unternehmen sichtbar, nutzbar und dauerhaft verfügbar zu machen.

00:09:29: Wissen im Unternehmen zu bewahren und zu konsolidieren,

00:09:33: wird als strategische Notwendigkeit betrachtet,

00:09:36: um kontinuierliches Lernen zu ermöglichen

00:09:38: und sich zukunftsfähig im Wettbewerb zu positionieren.

00:09:41: Das gilt insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels,

00:09:45: der sich in den nächsten Jahren verschärfen wird,

00:09:48: wenn die sogenannten Babyboomer,

00:09:50: das gesetzliche Rentenalter erreichen

00:09:52: und Millionen Erwerbstätige den Arbeitsmarkt verlassen.

00:09:55: KI kann Unternehmen, laut Fachleuten unterstützen,

00:09:59: dieser Entwicklung aktiv zu begegnen, indem sie hilft,

00:10:02: Wissen nicht nur effizient zu sichern,

00:10:04: sondern auch strukturiert und schnell auffindbar zu machen.

00:10:07: Wie groß das Potential eingeschätzt wird,

00:10:10: zeigt eine aktuelle Umfrage der Harvard Business Review Analytics Services

00:10:15: und der Fach- und Führungskräften aus dem Bereich "Organisatorisches Lernen".

00:10:19: 86 Prozent der Befragten glauben,

00:10:22: dass KI-Tools die Qualität von Wissenstransfer und Sicherung

00:10:26: deutlich verbessern können.

00:10:29: Das war der Presse-Podcast zum Thema "Wie digitale Technologie die Industrie stärken kann".

00:10:35: Wir bedanken uns fürs Zuhören.