Faktencheck: Wird Wasser in Österreich zum knappen Gut?
Shownotes
Eine Analyse der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat österreichweit 471 Gemeinden identifiziert, in denen im Jahr 2050 weniger Grundwasser zur Verfügung stehen könnte, als für öffentliche Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft benötigt wird. Auch die Studie „Wasserschatz Österreichs“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus befasst sich mit der Entwicklung von Ressourcen und Bedarf. Ihr Ergebnis: Im ungünstigsten Szenario sinken die verfügbaren Grundwasserressourcen bis 2050 um bis zu 23 Prozent, während der Wasserbedarf für die österreichische Versorgung im selben Zeitraum um bis zu 15 Prozent steigt. In einzelnen Gemeinden kann der Bedarf sogar um bis zu 50 Prozent zunehmen. Als Treiber dieser Entwicklung gelten vor allem die Bevölkerungszunahme und der Klimawandel.
Im „Presse“-Podcast spricht Stefan Haas, CEO des TÜV AUSTRIA, über das Verhältnis von Bedarf und Ressourcen, den Unterschied zwischen Grund- und Oberflächenwasser sowie den heimischen Wasserverbrauch in Haushalten, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Freizeiteinrichtungen. Im Zentrum des Gesprächs stehen außerdem Probleme wie Bodenversiegelung und Klimawandel sowie die Erfolgsaussichten der nationalen Pläne zur Aufrechterhaltung einer sicheren Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser.
Das Interview für „Die Presse“ führt Christian Lenoble.
Transkript anzeigen
00:00:00: Dieser Podcast wurde mit Unterstützung unseres Werbepartners finanziert.
00:00:08: Wir verwenden viel Wasser.
00:00:10: Und wenn es weniger Wasser wird, gibt es auch weniger Knappheit.
00:00:13: Es ist so, da ist das Bewusstseinsbildung mit Sicherheit ein gutes und wichtiges Thema.
00:00:19: Was Wasser vorkommen und Wasserqualität betrifft, gilt Österreich im weltweiten Vergleich als Insel der Seligen.
00:00:26: Dennoch kann es bis zum Jahr two-tausendfünfzig zu regionalen und temporären Fällen von Wasserknappheit kommen.
00:00:33: Das zeigen Studien des Landwirtschaftsministeriums und der Umweltorganisation Greenpeace.
00:00:39: Fakt ist, dass in den nächsten Jahrzehnten die verfügbaren Grundwasserressourcen abnehmen werden, während der Wasserbedarf steigt.
00:00:48: Als zentrale Treiber dieser Entwicklung werden der Klimawandel und die Bevölkerungszunahme genannt.
00:00:53: Im Presse-Podcast spricht Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, über das Verhältnis zwischen Bedarf und Ressourcen, über den Unterschied zwischen Grund- und Oberflächenwasser und über den heimischen Wasserverbrauch in Haushalten, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft.
00:01:11: Im Fokus des Gesprächs stehen zudem Probleme wie Bodenversiegelung und Klimawandel sowie die Frage, ob die nationalen Pläne eine sichere Trinkwasserversorgung gewährleisten können.
00:01:22: Das Interview für die Presse führt Christian Lenogl.
00:01:27: Rund hundertdreißig Liter pro Tag um Kopf beträgt der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Österreichs Haushalten, also ohne Einbeziehung der Großverbraucher in Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft.
00:01:39: Alleine dreißig Liter werden täglich von jedem Österreicher die Toiletten hinuntergespült.
00:01:45: Das steht symbolisch vielleicht für den sorglosen Umgang mit einem Gut, das an sich als Lebensgrundlage verfassungsrechtlichen Schutz in unserem Land genießt.
00:01:54: Wie zeitgemäß ist diese Sorglosigkeit mit Wasser im Allgemeinen und mit Trinkwasser im Besonderen?
00:02:01: Das wollen wir heute im Presse-Ton-Studio diskutieren.
00:02:03: Ich darf als Gast unseres Podcasts herzlichen Stefan Haas, CEO des TV-Ausdreiber, begrüßen.
00:02:08: Ja, sehr guten Morgen.
00:02:10: Ich freue mich sehr auf das heutige Gespräch zu einem sehr, sehr spannenden Thema.
00:02:13: Die Umweltorganisation Greenpeace hat eine Studie durchgefügt über das verfügbare Grundwasser in Österreich.
00:02:20: Und dabei hat sich ergeben, dass Vierhundertseinundseipzig-Gemeinden landesweit identifiziert wurden, in denen im Jahr Zwei-Tausendfünfzig ein besonders hohes Risiko für Wasserknappheit bestehen könnte.
00:02:32: Was heißt jetzt Wasserknappheit?
00:02:34: Das heißt, dass diese Gemeinden in Regionen liegen, in denen in trockenen Jahren weniger Grundwasser verfügbar ist, als für öffentliche Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft benötigt wird.
00:02:46: Wie passt das ins Bild eines Landes wie Österreich, das als Wasserreich gilt und vom großen Vorkommen geprägt ist?
00:02:55: Nun, Wasser ist, denke ich, unbestreitbar die Grundlage allen Lebens und deswegen ein ganz ganz besonderes Thema.
00:03:03: Es ist auch ein ganz ganz besonderes Molekül.
00:03:05: Die Tipolstruktur führt beim Wasser zu einer ganzen Reihe von außergewöhnlichen Eigenschaften wie zum Beispiel die Lösungsfähigkeit oder auch die Anomalie des Wassers.
00:03:15: Also die Aggregatzustände, dass eben das gefrorene Wasser dann leichter ist als das flüssige Wasser.
00:03:23: Das sind Dinge, die sind für den Lebenskreislauf von ganz, ganz großer Bedeutung.
00:03:27: Insofern ist das ein superspannendes Thema.
00:03:31: Vielleicht gleich vorweg.
00:03:32: Österreich ist, wenn sie so wollen, was das Thema Wasser betrifft, eigentlich eine Insel der See legen.
00:03:38: Aber das sollen uns den Blick nicht davon verstellen, dass auch zu diesem Thema einige Herausforderungen auf uns warten.
00:03:46: Vielleicht versuchen wir das Thema so ein bisschen von größer Flughöhe auszubetrachten und schauen nochmal, was denn so die verschiedenen Statistiken diesbezüglich sagen.
00:03:56: Und es gibt in Europa eine europäische Umweltagentur, die sich mit diesem Thema sehr sehr intensiv beschäftigt, der auch beschäftigt hat.
00:04:04: Und die hat zwei Statistiken veröffentlicht, die ich gerne mit ihnen teilen würde, weil es, glaube ich, eine gute Einflugschneise zu diesem Thema gibt.
00:04:13: Die europäische Umweltagentur hat sich mit der Frage befasst, wie viel der europäischen Bevölkerung sind denn zumindest einmal im Quartal eines Jahres von Wasserknappheit bedrofen und verfolgt diese Zahl seit geraumer Zeit?
00:04:29: und interessanterweise im Jahr zweitausend waren das dreißig Prozent aller Europäer.
00:04:35: die zumindest einmal im Quartal, also ein Quartal im Jahr von Wasserknappheit betroffen waren.
00:04:41: Und dieser Anteil ist im Jahr zwanzig, zwanzig auf einonvierzig Prozent gestiegen.
00:04:47: Hat also statistisch gesehen deutlich zugenommen, ist also, wenn Sie so wollen, ein Indiz dafür, dass Wasserknappheit in Europa ein echtes Thema geworden ist.
00:04:56: Und ich möchte gerne auch noch eine zweite Statistin mit Ihnen teilen.
00:04:59: Auch von der europäischen Umweltagentur.
00:05:02: Die hat sich mit der Frage beschäftigt, wie viel von dem zur Verfügung stehenden Frischwasser, also im Wesentlichen dem Eintrag durch Regen, wird dann in dem Land entsprechend verbraucht.
00:05:14: Und man sagt, typischerweise ab zwanzig Prozent dieses Verbrauchs wird dann bereits ein wenig schwierig und ab vierzig Prozent wird sehr schwierig.
00:05:25: Wenn man sich überlegt, wer denn diese Rangliste anführt, dann ist das Zypern mit deutlich über neunzig Prozent Verbrauch des Frischwasseranführungs.
00:05:36: Also anführt ein negativer Sinn sozusagen.
00:05:38: Ganz genau.
00:05:38: Also das ist eine super, super schwierige Situation.
00:05:41: An zweiter Stelle kommt ein Malte mit über sechzig Prozent, aber es gibt auch eine ganze Reihe von anderen Ländern wie Portugal, Griechenland, Spanien, Rumänen, auch Italien, die über dreißig Prozent liegen, wo also die Ausnutzung der Frischwasserressourcen auf einem sehr, sehr hohen Wert liegt.
00:06:00: Jetzt könnte man sagen, ja, das Thema ist ein schwierig in Europa, aber was ist jetzt mit Österreich?
00:06:05: Und jetzt könnte ich Sie fragen, ob Sie in die Schätzung haben, wie Österreich betroffnet, also wie viele Prozent der Frischwasserressourcen werden in Österreich sozusagen verbraucht?
00:06:14: Und das zeigt dann eine ganz andere Relation.
00:06:18: Weil Österreich, wie schon gesagt, das Insel der Seeligen liegt unter drei Prozent.
00:06:22: Also weniger als drei Prozent verfügt man Frischwasserressourcen, wie tatsächlich verbraucht, insofern ein völlig anderes Bild an den in den vorgenannten Ländern.
00:06:31: Und jetzt könnte man vielleicht vermuten, wir haben gar kein Problem, das ist es aber auch nicht und darauf werden wir dann sicher später noch ein wenig zu speichern können.
00:06:39: Aber vom Grundsatz her, statistisch gesehen, sind wir in dem Fall in einer Tour aus Gute Situation, es lohnt sich aber ein Blick ins Detail.
00:06:50: Es gibt ja in einigen europäischen Ländern durchaus immer wieder Beschränkungen, was den Wasserverbrauch betrifft.
00:06:56: Also Frankreich ist bekannt dafür, es gibt aber in Deutschland, in Norddeutschland gibt es entsprechende Beschränkungen und in Österreich sind wir davon weitgehend verschont.
00:07:06: Wenn es Beschränkungen gibt, sind sie immer nur lokal und auch immer nur temporär und haben vor allem damit zu tun, dass die Gleichheit sozusagen des Wasserbedarfes aufgelöst werden soll.
00:07:17: Es sollen also nicht alle Gleichzeiten den Garten gehst, sondern nicht alle Gleichzeiten in den Pool befüllen.
00:07:22: Aber es sind lokale und temporär sehr beschränkte Maßnahmen.
00:07:26: Davon sind wir zumindest in Österreich zu einem Guteil verschont.
00:07:32: Vielleicht lohnt es sich, wenn wir einen Blick auf das Thema Trinkwasserversorgung überhaupt werfen, weil Österreich hat eine besondere Situation.
00:07:41: Wir haben nämlich eine sehr kleinteilige Wasserversorgung, das ist auch gut so.
00:07:45: Es gibt nämlich ungefähr fünftausend fünfhundert Wasserversorgungsunternehmern, die dafür sorgen, dass Ungefähr dreiundneunzig Prozent unserer Bevölkerung eben zentral mit Trinkwasser versorgt werden.
00:07:57: Und das mit einer sehr, sehr hohen Qualität.
00:08:00: Ich glaube, das ist auch wichtig zu betonen.
00:08:03: Von dem, was an Trinkwasser zur Verfügung gestellt wird, müssen sixty-six Prozent gar nicht behandelt werden.
00:08:09: Da ist die Wasserqualität so gut, dass sie eben ohne weiteres, ohne weite Behandlung.
00:08:14: Trinkfähig ist.
00:08:15: und siebenundzwanzig Prozent müssen nur desinfiziert werden mithilfe von UV Strahlung.
00:08:20: und das bedeutet, dass die Wasserqualität in Österreich auf einem sehr hohen Niveau ist und auf Basis der Kleinteiligkeit es auch eine entsprechend hohe Versorgungssicherheit hat.
00:08:31: Sie hatten in ihrer Einführung erwähntele Nobel, dass der Österreich am Schnitt hundertdreißig Liter Wasser pro Tag verwendet.
00:08:38: Das stimmt so.
00:08:40: Wenn man sich anschaut, wofür das verwendet wird, haben Sie ein sehr plakatives Beispiel herausgegriffen für die Toilettenspülung.
00:08:48: Aber in Summe, was meinen Sie, wieviel davon wird eigentlich vom Menschen dafür verwendet, dass er da sich überleben kann, also mal trinken und kochen?
00:08:57: Ein Bruchsteil, nämlich an.
00:08:58: Das sind fünf Prozent dieser hundertdreißig Liter, die werden dafür verwendet.
00:09:03: Also sechsundhalb Liter.
00:09:04: Und vierundachtzig Prozent fallen aus in den Bereich Hygiene.
00:09:07: Toilettenspülung, Körperpflege, Duschen, Wäschewaschen, Geschirrspülen, diese Themen.
00:09:14: Und der Rest ist dann für die Bewässerung der Gärten.
00:09:16: Das sind eben elf Prozent, also es wird mehr sozusagen für die Gärten verwendet, als für das persönliche Überleben.
00:09:24: Aber weniger ist für die körperliche Hygiene.
00:09:27: Weiters weniger.
00:09:28: Und das Interessante ist, dass man von diesen Hundertdreißig Liter mit Sicherheit etwa die Hälfte eigentlich durch Brauchwasser abdecken könnte.
00:09:39: kaum gemacht wird noch, vielleicht kann man dann später noch darauf zu sprechen, aber Themen wie WC-Spülung, Gartenbewässerung oder auch das Thema Wäsche waschen, würde sich eben mit Regenwasser auch machen lassen, wäre vielleicht sogar besser dafür geeignet aus verschiedenen Gründen und diesen Potential eben den persönlichen Wasserverbrauch auch entsprechend zu reduzieren.
00:10:01: Ich glaube der Punkt und Sie haben angesprochen ist, dass es eben regional und temporär ist, wenn Wasserknapp halt auftritt.
00:10:08: Das heißt grundsätzlich kann man sagen, dass Österreich kein Problem hat, aber an gewissen Orten, zu gewissen Zeiten, kann es zu einem Problem werden und kann Wasser zu einem Knappen gut werden.
00:10:18: Es gibt ja vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus die Studie Wasserschat zu Österreich.
00:10:24: Und auch da ist zum Beispiel die Rede davon, dass durch die Auswirkungen des Klimawandels insbesondere die verfügbaren Grundwasser-Ressourcen in Österreich bis zu zweiundfünfzig etwa um mehr als zwanzig Prozent abnehmen werden, während der Bedarf für die österreichische Wasserversorgung bis zu zweiundfünfzig um elf bis fünfzehn Prozent zunehmen wird.
00:10:44: Steuern wir hier auf eine allgemeine Wasserknappe zu oder ist das wieder nur temporär und lokal zu sehen?
00:10:50: Vielen Dank für die Frage, Lennobel.
00:10:52: Ich denke, die lohnt, dass man ein wenig tiefer in das Thema einträgt.
00:10:56: Die von Ihnen erwähnte Studie Wasser Schatz Österreich ist tatsächlich eine sehr gute Grundlage, um das Thema miteinander zu ötern.
00:11:04: Vielleicht sprechen wir mal darüber, was denn der Wasserbedarf in Österreich ist, wie viel Wasser wird denn tatsächlich in Österreich verbraucht und wofür?
00:11:12: Und dann überlegen wir uns, wie viel haben wir an Wasser und wie wird sich das entwickeln und was bedeutet das?
00:11:17: Zunächst einmal das Trinkwasser, das in meinem Alter der Munde ist, sind ungefähr siebenhundertdreienfünfzig Millionen Kubikmeter pro Jahr und das wird aus dem Grundwasser abgedeckt, also fünffünfzig Prozent aus Brunnen und fünffünfzig Prozent aus Quellen.
00:11:33: Das ist das, was den Haushalten sozusagen zur Verfügung steht oder wo die Haushalten entgegen
00:11:37: sind.
00:11:37: Genau, das Trinkwasser, das im Wesentlichen die Haushalte verwenden, aber eben nicht nur überall, wo Trinkwasser halt verwendet wird, ist auch Gastronomie, Hotellerie etc.
00:11:46: Dieser Bedarf wird sich bis zu zweizig-fünfzig weiter erhöhen.
00:11:49: Das hat etwas mit der Demografie und mit den Lebensgewohnheiten zu tun.
00:11:53: So zwischen elfundfünfzig Prozent wird das weiter steigen.
00:11:56: Das zweite Thema ist Landwirtschaft.
00:11:59: Also wie viel Wasser wird für die Landwirtschaft aufgewendet?
00:12:01: Das ist ungleich weniger, nämlich neunundsechzig Millionen Kubikmeter.
00:12:06: Konzentriert sich allerdings auf wenige Monate, weil es vor allem für die Bewässerung verwendet wird.
00:12:11: Und von den neunundsechzig Millionen, vierundsechzig Millionen Kubikmeter aus dem Grundwasser.
00:12:17: Regional, vor allem auf den Osten, konzentriert, weil dort eben ein Großteil des Ackerbaus stattfindet.
00:12:24: Es kann aber sein, dass in trockenen Jahren der Bedarf deutlich höher ausfällt.
00:12:29: Das kann es um den Faktor Acht auch von Jahr zu Jahr durchaus einmal entsprechend spreizen.
00:12:34: Und man geht davon aus, dass bis zum Jahr zwanzig fünfzig eine Verdoppelung dieses Bedarfs auftreten wird, hat etwas mit an der klimatischen Bedingung zu tun, an der Art des Ackerbaus.
00:12:47: Dann das Thema Feed-Wirtschaft, das sind etwa Kubikmeter pro Jahr und die werden rein aus dem Grundwasser entsprechend bedient.
00:12:57: Und auch dort geht man davon aus, dass das weiter steigen wird um vielleicht zweiundzwanzig Prozent bis zum Jahr zwanzig fünfzig.
00:13:04: Auch dort entsteigender Bedarf.
00:13:06: Der Großteil des Wassers wird aber in der Industrie verbraucht.
00:13:09: Das sind ungefähr zwei tausend, zwei tausend, zehn Millionen Kubikmeter pro Jahr.
00:13:14: Überwiegend für Kühlzwecke.
00:13:16: Und weil das so ist, deswegen auch zu vierundachtzig Prozent aus Oberflächenwasser.
00:13:22: Sehenflüsse.
00:13:23: Sehenflüsse, ganz genau.
00:13:25: Dreihundertdreißig Millionen kommen aus Brunnen.
00:13:27: Davon etwas mehr als die Hälfte aus Ufern an Brunnen, die durch die Fließwässer entsprechend rasch regeneriert werden.
00:13:35: Und man geht davon aus, dass sich der Bedarf industriell und gewerb bis zu zweizigfünfzig nicht großartig verändert wird.
00:13:41: Er bleibt etwa auf dem Niveau.
00:13:43: Das heißt, das ist die gute Nachricht, weil ja die... Industrie sozusagen rund siebzig Prozent des gesamten Wasserbedarfs ausmacht und offensichtlich nicht von einer Steigung ausgegangen wird.
00:13:52: am Bedarf?
00:13:53: Ja, wobei man davon ausgehen darf, dass nicht nur der Bedarf nicht steigen wird, sondern dass Industrie eben vor allem Oberflächenwässer verwendet und nicht den Grundwasserkörper.
00:14:03: Der Grundwasserkörper sind noch etwa drei in der dreißig Millionen Kubikmeter, wie bei uns vorherwähnt.
00:14:09: Und für die Trinkwasserversorgung ist eben der Grundwasserkörper von großer Bedeutung.
00:14:14: Deswegen werden wir uns mit dem Thema dann noch ein bisschen beschäftigen.
00:14:17: Was bedeutet das?
00:14:18: Was sind die verfügbaren Grundwasserressourcen?
00:14:20: Wie viel davon kann man eben verwenden?
00:14:23: Nachhaltig und wie viel eben dann auch nicht mehr?
00:14:26: Dann gibt es in Österreich das immer wieder diskutierte Thema der Beschneiung und ich gebe zu, ich gestehe, ich bin also leidenschaftlicher Schifffahrer.
00:14:33: Ich finde es also nicht schlecht, dass man das tut.
00:14:36: Die Frage ist halt, wie viel ist das und ist das dann relevant oder nicht relevant?
00:14:40: Das sind in Österreich ungefähr achtundvierzig Millionen Kubikmeter pro Jahr.
00:14:44: Also schon eine relevante Größe, aber sie ist jetzt nicht von fundamentaler Bedeutung und sie wird vor allem zum Neunzig Prozent aus Oberflächenwasser gespeist und nur zehn Prozent aus dem Grundwasser.
00:14:56: Also der Grundwasseranteil ist relativ klein und es wird zwar bis zu zwanzig Fünfzig davon ausgegangen, dass das auf sixty Millionen Kubikmeter steigen wird, ist aber immer noch von einer Ich würde nicht sagen Ute geordnet Bedeutung, aber in einem vertretbaren Rahmen.
00:15:12: Ist das eine ähnliche Größenordnung wie bei Golfplätzen?
00:15:15: Der Golf ist ein ganz anderes Thema.
00:15:17: Also ich bin kein Golfer, deswegen habe ich da keine Leidenschaft, was das betrifft.
00:15:21: Aber wenn Sie sich nur die Zahlen anschauen, wird für die Bewässerung und Pflege der Golfplätze ungefähr vier Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr aufgewendet.
00:15:32: Ich würde nicht sagen für die Unbedeutung, aber jedenfalls nicht von überragender Bedeutung.
00:15:36: die Größenordnung ist jedenfalls überschaubar.
00:15:38: Heißt das, dass das in einer Größenordnung ist, die grundsätzlich eigentlich vernachlässigbar ist und dass die Kritik daran etwas polemisch ist?
00:15:49: Ich denke, da sollte man versuchen, dass man das große Ganze sieht.
00:15:53: Also statistisch gesehen, in Summe ist es von keiner großartigen Bedeutung, ist es gut vertaubar.
00:15:59: Allerdings kann das lokal regional durchaus zu Themen führen.
00:16:04: Da kommen dann sicher noch dazu, weil die Statistik für das gesamte Schöne Land Österreich mag dann zwar brillant sein, aber das hilft ihnen nichts, wenn sie halt lokal ein Problem haben mit der Wasserversorgung.
00:16:15: Das heißt, der lohnt sich ein zweiter Blick.
00:16:18: In Summe ist das Thema gut verdaubar.
00:16:20: Da gebe ich Ihnen recht.
00:16:21: Es ist trotzdem wichtig, dass man halt die lokalen Gegebenheiten mit berücksichtigt.
00:16:26: Der Gesamtbedarf in Österreich ist also etwa drei Komma eins Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr und davon eins Komma zwei Milliarden aus Grundwasser.
00:16:36: Achtundsechzig Prozent Brunnen, der Rest aus Quellen.
00:16:39: Und das ist der relevante Teil, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob das eben jetzt nachhaltig ist.
00:16:45: oder nicht nachhaltig.
00:16:46: Jetzt ist das einfach eine Zahl, ein oder zwei Milliarden Kubikmeter.
00:16:49: Die Frage ist halt, wie viel davon darf man dem Grundwasserkörper jedes Jahr entnehmen, wenn man das nachhaltig bewirtschaften möchte.
00:16:57: Und das ist derzeit ein Wert von fünf Komma ein Milliarden Kubikmeter.
00:17:01: Also wesentlich mehr.
00:17:03: Das heißt im Moment, wir haben eine statistische Summe auf der sicheren Seite.
00:17:07: Aber Sie haben selber erwähnt, dass die verfügbaren Grundwasserressourcen abnehmen werden bis zum Jahr zwanzig Fünfzehn.
00:17:13: Da gibt es verschiedene Szenarien, die man überlegt hat.
00:17:16: Und in dem pessimisteren Szenario geht man davon aus, dass das auf drei Komma neun Milliarden Kubikmeter pro Jahr zurückgehen wird.
00:17:25: Das
00:17:25: ist eine Abnahmenhöhe von dreiundzwanzig.
00:17:27: Genau, ist aber
00:17:30: völlig
00:17:30: richtig.
00:17:31: Ist aber immer noch deutlich mehr.
00:17:33: als man in den Jahr zweizig fünfzig dann würde entnehmen müssen.
00:17:37: Das heißt, in der Summe ist es kein Problem.
00:17:40: Wir werden also in Österreich genug Wasser haben.
00:17:42: Allerdings bedeutet es nicht, dass man nicht regional trotzdem zu einer Unterversorgung kommen könnte.
00:17:48: Es wird nämlich dazu kommen, dass die Anzahl der Gebieter mit einer hohen Ausnutzung der Grundwasserressourcen also über seventy-fünf Prozent, dass die deutlich steigen wird.
00:17:59: Und das ist deswegen notwendig ist, dass man das halt langfristig überlegt, wo das sein wird und dann entsprechende Maßnahmen durchführt.
00:18:07: Deswegen ist bei der Wasserversorgung eben der Planungshorizont so wichtig.
00:18:11: Das muss man sich überlegen halt für die nächsten Jahrzehnte und nicht nur für die nächsten Wochen.
00:18:16: Und die gute Nachricht ist, dass das halt in Österreich passiert.
00:18:19: Wie genau, darüber werden wir mit Sicherheit noch sprechen.
00:18:23: Man hat auch überlegt.
00:18:25: Wo werden denn die Bedarfe steigen?
00:18:28: Wo ist es denn notwendig, dass man dann auch was an den verfügbaren Grundwasser-Ressourcen verändert?
00:18:34: Und man weiß, dass im ungünstigsten Fall der Wasserbedarf aus Brunnen deutlich steigen wird, von der z.T.
00:18:43: über ein Tausend Millionen Kubikmeter pro Jahr.
00:18:46: Das heißt, weite Erschließungen werden notwendig sein.
00:18:49: Die gute Nachricht ist, dass das eben entsprechend in der Planung berücksichtigt wird und dass das auch möglich sein wird, das entsprechend zu tun.
00:18:57: Das heißt, die Planung in Österreich hat sich diese Studien zu Herzen genommen oder hoffentlich schon früher auch reagiert.
00:19:03: und versucht dieses Gleichgewicht zu halten zwischen den Ressourcen, die verfügbar sind und dem Bedarf oder besser gesagt darauf zu reagieren.
00:19:13: Ich möchte noch gerne auf die Industrie zurückkommen, weil sie diesen sehr großen Bedarf von siebzig Prozent ungefähr ausmacht.
00:19:21: Da ist ein effizienter Umgang mit Wasser eigentlich... Ein Gebot, da wird es wahrscheinlich auch neue technische Möglichkeiten geben.
00:19:30: Da spielt, glaube ich, auch sogar schon die künstliche Intelligenz mit hinein.
00:19:34: Es geht auch um den Begriff des Water Food Print.
00:19:38: Wie lässt sich denn der in der Industrie reduzieren?
00:19:42: Ja, Industrie ist ein Oberbegriff.
00:19:44: Da muss man natürlich überlegen, welche Art von Industrie meint man.
00:19:46: Aber grundsätzlich geht die Industrie immer.
00:19:49: Der bessere ist der Feind des Guten.
00:19:51: Produktivitätsgewinne sind wichtig und wesentlich und sind eigentlich für Eine nachhaltige Existenz der Industrie, absolut notwendig und verzichtbar.
00:20:01: Und jede Verbesserung in den Prozessen führt hoffentlich auch dann dazu, dass man weniger Ressourcen dafür aufwenden muss.
00:20:07: Da müsste man also in die Details hineingehen und sich mit den verschiedenen Industrien beschäftigen.
00:20:12: Aber die gute Nachricht ist, wenn Sie so wollen, dass Effizienzbemühungen halt dazu führen, dass man auch weniger Ressourcen betraf hat.
00:20:19: Und weil wir dieses Thema auch schon gesprochen haben, das Thema Nachhaltigkeit und CSAD Bezieht natürlich das Thema Wasser- und Wasserverbrauch auch mit ein, ist also eine Größe, die man sich als verantwortliche Unternehmen immer ansehen sollte.
00:20:34: Und wenn man weniger Wasser verbraucht, bedeutet das ja nicht nur, dass man dann nachhaltiger ist, sondern man hat auch letztlich weniger Krosten.
00:20:41: Und deswegen ist das jetzt, mit dem sich die Industrie eben viele Orte intensiv beschäftigt.
00:20:45: Also Sie haben schon das Gefühl, dass da auch ein Bewusstsein in der Industrie, auch wenn man es nicht verallgemeinern kann, vorhanden ist, dass wir von einem Gutsprechen das möglicherweise auch knapp werden können?
00:20:57: Möglicherweise nicht, weil wir die Angst haben, dass das gut knapp werden könnte.
00:21:01: Aber die Industrie hat, wenn sie so wollen, eine intrinsische Motivation immer besser zu werden, Produktivitätsgewinn zu erzielen, an den Prozessen und deren Effizienz zu arbeiten.
00:21:10: Deswegen bin ich das ja zuversichtlich, dass das in Österreich gut adressiert ist, dieses Thema.
00:21:16: Lassen Sie uns auf das Trinkwasser noch einmal zurückkommen.
00:21:18: Sie haben vorher angesprochen, dass Österreich über diese besondere Situation verfügt, dass rund fünftausendfünfhundert individuelle Wassergenossenschaften verantwortlich für die Qualität des Trinkwassers sind.
00:21:29: Das sind sie allerdings nur bis zur Übergabestelle des Gebäudes.
00:21:33: Das heißt, ab dem Punkt sind dann die Gebäudebetreiber dafür verantwortlich, dass das Wasser auch an den entnahme Stellen spricht, den Wasser hin und sauber hinaus kommt.
00:21:44: Auf diesem Weg droht hier eine Gefahr.
00:21:47: Gibt es da Verbesserungen, passieren hier Probleme?
00:21:49: Es gibt ja da so etwas wie ein Water Safety Plan Konzept auch.
00:21:54: Können Sie uns darüber was erzählen?
00:21:56: Ja, ich darf vielleicht nochmal wiederholen.
00:21:58: Die Trinkwasserqualität in Österreich ist auf einem sehr, sehr hohen Niveau.
00:22:02: Das möchte ich an der Stelle nochmal betonen.
00:22:05: Und es wird auch sehr viel dafür getan, dass das so bleibt.
00:22:09: Das, was Sie erwähnt haben, Water Safety Plan, das ist also ein Ansatz, der von der WHO empfohlen wird, um eben systematisch sicherzugehen, dass die Wasserqualität möglichst hoch bleibt, ist also klassischer Ansatz eines Management Systems, dass man das System beschreibt, das System bewertet, Maßnahmen definiert zur Risikabeherrschung und dann eben die Wirksamkeit der Maßnahmen auch verfolgt, also ein sehr schöner Klass.
00:22:34: klassischer systemische Ansatz.
00:22:36: Und der ist letztlich auch Gegenstand der EU-Trinkwasserrichtlinie, die auch in nationales Recht umgesetzt wurde.
00:22:44: Und wenn Sie so wollen...
00:22:45: Das ist letztlich erst seit Jahrzehntausend, ist das richtig in Österreich verpflichtend?
00:22:48: Das stimmt.
00:22:49: Manchmal, das kommt schon vor, dauert die Umsetzung nationales Recht ein wenig länger.
00:22:55: Nicht nur in Österreich, auch in anderen europäischen Ländern ist das so, aber es ist in Österreich eben seit Jahrzehntausend auch entsprechend ein nationales Recht umgesetzt.
00:23:04: Und das bedeutet, dass diese Wassersicherheitspläne eben auch für spezielle prioritäre Örtlichkeiten notwendig geworden sind.
00:23:15: Dazu gehören eben verschiedene Gesundheitseinerrichtungen wie Krankenhäuser oder Altersheime, Bildungseinrichtungen vom Kindergarten über die Schule, verschiedene Beherbergungsbetriebe gehören dazu, Sport und Engelszentren, Freizeit, Anlagen etc.
00:23:31: und auch Strafvollzugsanstalten, also alles, wo größere öffentliche Gebäude mit einem Versorgungsauftrag da sind, sie eben jetzt mit einer Wassersicherheitsplan entsprechend zu versehen.
00:23:45: In Österreich gibt es auch einen sogenannten Trinkwasser.
00:23:49: Sicherungsplan, der der Landwirtschaftsministerium erstellt wurde, in dem man ganz klar die Aufgabenverteilung in Österreich umrissen hat und auch ein Fünf-Punkter-Programm entwickelt hat, um die Trinkwasserversorgung in Österreich sicherzustellen.
00:24:06: Und das eine ist, und auf das haben Sie schon hingewiesen, Man möchte die Datengrundlage verbessern, um Prognosen verbessern zu können.
00:24:15: Das ist wichtig für die Planung der Wasserversorgung und die Ableitung von Maßnahmen.
00:24:20: Man konzentriert sich auf die Forschung zur effektiver und effizienten Nutzung von Wasser, weil das Wasser, das ich nicht verwende, muss sich auch nicht zur Verfügung stellen.
00:24:31: Man möchte auch Bewusstseinsbildungsmaßnahmen intensivieren, weil ohne Bewusstseinsbildung gibt es auch keine Verhaltensänderungen, wie wir vorher schon kurz miteinander besprochen haben, gibt es halt auch im persönlichen Konsum das Potenzial weniger Wasser zu verbrauchen.
00:24:48: Dann eine langfristige Sicherung der Finanzierung der Trinkwasserversorgung, ganz, ganz wichtiger Punkt.
00:24:54: und vielleicht kann man der Stelle gleich betonen, dass es eben wichtig ist, dass man Wasser als Teil der kritischen Infrastruktur sieht und dass es gut ist bei solchen Themen, dass das halt in öffentlicher Hand ist, damit man auch tatsächlich langfristige Ziele verfolgt und diese langfristigen Ziele auch ausreichend finanziert sind.
00:25:13: In anderen Ländern ist meine ande Wege gegangen und hat die Wasserversorgung privatisiert.
00:25:19: Das hier zum Beispiel nach England und die Auswirkungen, die das gehabt hat, sind, glaube ich, allgemein bekannt.
00:25:24: Unternehmen schauen halt auf den Schere oder Welle und nicht unbedingt auf die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
00:25:30: Und das ist ein Zielkonflikt, den man sich erspart, wenn das halt in öffentlicher Hand bleibt.
00:25:35: Und der fünfte Punkt ist, und es ist auch wichtig, dass man regelmäßig evaluiert, ob denn die Trinkwasserversorgungskonzepte auch wirksam sind, weil die Randbedingungen ändern sich und das, was vielleicht letztes Jahr noch gut und richtig und gescheit war, kann vielleicht in zwei Jahren völlig überholt sein, weil sich durch Klimawand oder an die Themen die Dinge so verschoben haben, dass halt eine Anpassung der Pläne notwendig ist.
00:26:00: Wer kontrolliert das in Österreich?
00:26:02: Wichtig ist ... dass es einen langfristigen Plan gibt, der regelmäßig evaluiert wird.
00:26:08: Und vielleicht, wenn es darum geht, jetzt noch mal miteinander zu besprechen, wer denn für was die Verantwortung trägt, dann ist das zitierte Ministerium eben letztlich verantwortlich für die Trinkwasserqualität und auch für die Kontroll- und Überwachungstätigkeiten.
00:26:23: und die Behörde, die das sozusagen umsetzt, ist jeweils der Landeshauptmann, als Vertreter der Landesregierung und die Landesregierung.
00:26:32: behelfen sich dann verschiedener dafür qualifiziert Organium, die Überprüfungen durchzuführen.
00:26:37: Das sind im Wesentlichen dann akkreditierte Konformitätsbewertungstellen, die eben dann die Tests, Wasserqualität etc.
00:26:44: durchführen.
00:26:46: Und die Wasserversorgungsunternehmen sind eben, je nachdem, welche Wassermengen sie pro Jahr zur Verfügung stellen, in verschiedenen Kartenzen dazu verpflichtet, dass sie diese Überprüfungen durchführen lassen, um sicherzustellen, dass eben die Qualität des Wassers an der Übergabestelle.
00:27:02: von einwandfreier Qualität ist.
00:27:04: Ich möchte gerne nochmal auf den Anfang zurückkommen, wo ich davon gesprochen habe, dass das Vierhundertsiebzig Gemeinden, laut Greenpeace, davon betroffen sein könnte, dass Wasserknappheit für sie besteht.
00:27:13: Sie haben ja darauf hingewiesen, dass grundsätzlich Österreich wunderbar aufgestellt ist, lokal und regional, aber es Probleme geben kann.
00:27:20: Das ist so wie wenn man sagt Österreich ist ein reiches Land, das hilft nicht denen, die auf der Straße betteln müssen, weil sie nicht genug haben.
00:27:26: Das heißt, Die regionale und temporäre Situation ist dennoch zu bedenken.
00:27:33: Sind Sie da zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit offiziellen Wasserbeschränkungen haushalten können, dass das selten bei uns passieren wird?
00:27:43: Oder kommt zumindest auf gemannte Regionen zu gewissen Zeitpunktsituationen wie in Frankreich zu, wo man die Puls nicht mehr befüllen darf und Autos nicht mehr waschen oder Rasenflächen nicht mehr gießen, wenn es mehr als
00:27:57: Gut, das ist jetzt nicht nur eine Frage gewesen, sondern eine ganze Reihe.
00:28:01: Vielleicht beginnen wir bei der letzten Frage, weil sie, denke ich, auch ganz allgemein beantwortet werden kann.
00:28:08: Dass man unter Tags bei hohen Temperaturen den Rasen sprengt, ist grundsätzlich nicht gescheit, weil der Vertunzungsverlust so groß ist, dass man das Wasser nicht effizient einsetzt.
00:28:17: Der
00:28:17: Rasen wird deswegen nicht grüner.
00:28:19: Ja,
00:28:19: wie deswegen nicht grüner.
00:28:21: Es ist besser, das halt entweder am Tagesbeginn oder am Tagesende zu machen, dann ist der Vertunzungsverlust kleiner, also kleiner.
00:28:29: grundsätzlicher Hinweis.
00:28:31: Es lohnt sich ein Blick ins Detail.
00:28:33: Wenn man sich überlegt, wie wird sich das Thema weiterentwickeln, hatten wir vorhin schon besprochen, dass es regional durchaus dazu kommen wird, dass die Ausnutzung des verfügbaren Grundwassers eben relativ hoch werden wird.
00:28:46: Und Greenpeace in der Studie geht ja von einer hohen Anzahl von Gemeinden, die theoretisch betroffen sein könnten.
00:28:52: Die gute Nachricht ist, dass das eben in der Planung entsprechend berücksichtigt wird und dass man dafür entsprechend langfristig Vorkehrungen trifft durch zusätzliche Brunnen, verbessern der Wasserversorgungsanlagen etc.
00:29:06: Also das ist ein Thema, das im Blick ist und wo es auch entsprechende Maßnahmen gibt.
00:29:12: Man darf es aber nicht unterschätzen.
00:29:14: Wir haben, das wird sicher auch nicht der Aufmerksamkeit entgangen sein, immer wieder das Problem, dass zwar grundsätzlich das Wasser verfügbar ist, auf diesen Planeten wird auch nicht weniger.
00:29:25: Aber die Art und Weise, wie es am Planeten verteilt wird, hat sich doch einigermaßen verändert.
00:29:30: Das heißt, es gibt weniger regelmäßige Niederschläge.
00:29:34: Wenn es Niederschläge gibt, gibt es mittlerweile viel häufiger sogenannte Starkregen-Eignisse.
00:29:39: Aber
00:29:39: dann auf einem Boden treffen, der es nicht aufnehmen kann, weil er vielleicht davor ausgetrocknet ist?
00:29:44: Ja, da gibt es sowas, dass man die wasserückhalte Fähigkeit oder wasserückhalte Kapazität... Und die wird halt umso schlechter, je stärker der Boden versiegelt ist.
00:29:55: Und das ist in Österreich sehr wohl ein Thema.
00:29:57: Also der Grad der Bodenversiegelung ist, wenn man sich die Statistik anschaut, in Europa schon ganz ganz vorne dabei.
00:30:06: Und das ist sicher ein Thema, das man in den Fokus nehmen sollte.
00:30:09: Warum?
00:30:10: Wenn Sie sich überlegen, wie viel Wasser fällt in Österreich pro Jahr, dann ist das eine unglaubliche Menge.
00:30:16: Das sind etwa einhundert Milliarden Kubikmeter Wasser, die statistisch gesehen über Österreich niedergehen.
00:30:23: Und was meine ich also, wie viel davon kommen wir tatsächlich in den Grundwasserkörper?
00:30:27: Das wäre mir eine nächste Frage gewesen.
00:30:29: Man geht davon aus, dass das ungefähr sieben und zwanzig Prozent sind.
00:30:32: Da fließt sozusagen ab als Oberflächenwasser.
00:30:36: Das heißt, es hätte enormes Potenzial.
00:30:39: Wenn man den Boden weiter versiegelt, wird halt diese Ante noch kleiner werden.
00:30:44: Wenn man die Versiegelung rückführt und die Wasserrückhaltigkeit verbessert, hat man hier Potenzial.
00:30:50: Und das sollte man versuchen, auch entsprechend zu adressieren.
00:30:54: Dadurch wird nämlich nicht nur die Speicherung sozusagen des Regenwassers verbessert, sondern es wird auch verhindert, dass eben zu viel Oberflächenwasser.
00:31:05: entsteht und damit hoffentlich auch weniger Überschwemmungen.
00:31:08: Also diese Dinge hängen sehr eng zusammen.
00:31:10: Das heißt, wir werden alle gut beraten, wenn wir dem Thema Bodenversiegelung entsprechende Aufmerksamkeit widmen würden.
00:31:18: Dann zum Thema Klimawandel und Einfluss auf die verfügbaren Wasserressourcen wird es auch so sein, dass weniger Schneefelder die Gletsche abschmelzen und daher das Schmelzwasser auch weniger werden wird.
00:31:32: Das ist ein Thema, an dem kommt man auch nicht vorbei.
00:31:35: Und durch den Anstieg der Lufttemperatur kommt es zu einem Effekt, dass die, ist ein sehr schönes Wort, die Evapotranspiration entsprechend zunimmt, also die Verdunstung.
00:31:45: Und in letzter Konsequenz führt es dazu, dass es längere Trockenphasen geben wird im Sommerhalbjahr und dass es zu einer Verschiebung der Niederschläge vor allem in die Winter- und Frühjahrsaison kommen wird.
00:31:57: Also, das sind klimatische Verschiebungen, die passieren, die können wir heute schon sehen.
00:32:02: Vor denen darf man die Augen nicht zumachen.
00:32:05: Aber selbst wenn man das alles beüksichtigt, wie vorbeiz miteinander diskutiert, wird auch, die verfügbare Grundwasser-Ressource noch so hoch sein, dass man Österreich gut versorgen kann.
00:32:17: und die Probleme, die regional auftreten würden, wenn man nichts tut, die sind adressiert und werden sich vielleicht bis auf wenige Ausnahmen noch gut beherrschen lassen.
00:32:27: Das klingt nach einem Schlusswort.
00:32:29: Also wir haben den Bogen gespannt von grundsätzlich wasserreich bis lokal gefährdet.
00:32:35: Das heißt, man kann die hysterisch auf die Situation reagieren, beruhigen.
00:32:39: Österreich hat, so wie ich das heute gehört habe, langfristige Pläne und macht sich Gedanken darüber und ist vorbereitet auf das, was passieren kann, bei steigenden Wasserbedarf.
00:32:50: bedingt durch Bevölkerungszunahme, durch den Einfluss des Klimawandels.
00:32:54: Gleichzeitig habe ich auch rausgehört, dass man dennoch ein Bewusstsein dafür entwickeln sollte, dass es Lokalprobleme gibt.
00:33:01: Da ist man persönlich aufgefordert, wenn ich das richtig verstehe, auch am Wasserverbrauch ein bisschen nach unten zu drehen.
00:33:09: Da ist die Industrie gefordert mit Effizienzmaßnahmen.
00:33:12: Gleichzeitig besteht kein Anlass sich.
00:33:15: großartige Sorgen zu machen.
00:33:16: Ist das so zusammenzufassen oder hätten Sie ein anderes Schlusswort?
00:33:19: Naja, es ist eine, glaube ich, sehr gute Zusammenfassung.
00:33:21: Man darf vielleicht nochmal klar betonen, dass das in Österreich gut ist, dass die Wasserversorgung im öffentlichen Hand ist, weil es ist Teil der kritischen Infrastruktur.
00:33:30: So was muss man langfristig planen, insbesondere weil sich die Randbedingungen sehr, sehr stark verändern.
00:33:37: Das ist eine sehr, sehr gute Vorbedingung für eine gute Zukunft.
00:33:41: Die Statistiken sprechen ganz klar dafür, dass sich Österreich gut wird versorgen können und dass die regionalen Themen adressierbar sind und bewältigbar.
00:33:49: Allerdings sind es Herausforderungen, die man schon noch bewältigen muss.
00:33:52: Da wird man auch entsprechend Geld investieren müssen.
00:33:55: Wie bereits vorher erwähnt, sind dafür auch Mittel reserviert.
00:33:58: Kann man der verantwortlichen Politik nur Mut zu sprechen, diesen Weg weiter zu verfolgen.
00:34:04: Das wird Geld kosten, das darf Geld kosten, es muss auch Geld kosten.
00:34:08: Und was Sie gesagt haben zum Thema Wasserverbrauch reduzieren, ich denke, das ist ein Appell, der betrifft uns alle.
00:34:14: Wir verwenden viel Wasser und wenn es weniger Wasser wird, gibt es auch weniger Knappheit.
00:34:20: Es ist so, dass Bewusstseinsbildung mit Sicherheit ein gutes und wichtiges Thema und vielleicht noch einmal betont das Thema Bodenversicherung in Österreich sein ist.
00:34:30: Das sollten wir auf jeden Fall noch stärkeren Fokus nehmen.
00:34:33: Da, glaube ich, sind Verbesserungen notwendig.
00:34:36: Ja, dann.
00:34:37: Danke für Ihre Erklärung und Ihre Analyse, die wie immer von einem realistischen Optimismus geprägt ist.
00:34:44: Ich danke Ihnen vielmals für das Gespräch.
00:34:45: Ich danke Ihnen heller Nobel.
00:34:46: Dankeschön.
00:34:48: Das war der Presse-Podcast zum Thema.
00:34:51: wird Wasser in Österreich zum knappen Gut?
00:34:54: Vielen Dank fürs Zuhören.
Neuer Kommentar