Trumps Angriff auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Gefahr in Verzug?

Shownotes

Während weltweit Kriege und Handelskonflikte die Schlagzeilen beherrschen, spitzt sich in Washington gerade eine Fehde zwischen zwei mächtigen Männern zu, die die globale Finanzwelt nachhaltig erschüttern könnte. Die Rede ist vom Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell.

Im „Presse“-Podcast wirft Jürgen Lukasser, Deputy Chief Investment Officer LGT Private Banking Europe, zunächst einen Blick hinter die Kulissen der US-Notenbank, erläutert Struktur und Funktionsmechanismen und erklärt im Detail, wie in den verschiedenen Institutionen der Federal Reserve geldpolitische Entscheidungen getroffen werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Personalie des Fed-Vorsitzenden, der mit seiner Zinspolitik ins Visier des US-Präsidenten geraten ist. Wird Jerome Powell seine Amtszeit bis Mai 2026 erfüllen können oder kommt es zu einer vorzeitigen Ablöse? Welche Kandidaten kommen für seine Nachfolge infrage und wie wirken sich all diese Szenarien auf die globalen Finanzmärkte aus?

Antworten auf diese Fragen liefert Lukasser im Gespräch mit Christian Lenoble.

Zur Person Jürgen Lukasser, Deputy Chief Investment Officer LGT Private Banking Europe.

Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Betriebswirtschaftsstudiums an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) im Jahr 1996 setzte Jürgen Lukasser seine akademische Reise fort und erwarb 1999 das Diplom im ÖVFA-Lehrgang für Finanzanalysten und Portfoliomanager. Im Anschluss folgte die Ausbildung zum Börsenhändler. Seine berufliche Laufbahn führte ihn in bedeutende Positionen bei renommierten Finanzinstituten. Von 1999 bis 2009 war er Fund Manager bei der Constantia Privatbank und fungierte parallel dazu als Geschäftsführer der CPB Kapitalanlagegesellschaft. Daraufhin agierte er von 2009 bis 2011 als Geschäftsführer und Fund Manager bei der ZZ Vermögensverwaltung GmbH. In den Jahren 2011 bis 2014 war er als CIO und Leiter des Fondsmanagements bei der KEPLER Fonds Kapitalanlagegesellschaft tätig. Seit 2014 verantwortet Jürgen Lukasser das Portfolio Management bei der LGT Bank Österreich und ist seit 2024 Deputy Chief Investment Officer LGT Private Banking Europe.

Zu LGT Bank Österreich Die LGT Bank Österreich ist eine familiengeführte Privatbank für vermögende Familien, Stiftungen und institutionelle Kundinnen und Kunden aus Österreich sowie Ost- und Zentraleuropa. Private-Banking- und Asset-Management-Experten beraten und unterstützen Kundinnen und Kunden aus aller Welt. Die LGT Bank Österreich ist mit zwei Niederlassungen in Salzburg und Wien vertreten.  Sie ist Teil der LGT-Gruppe, einer führenden internationalen Private-Banking- und Asset-Management-Gruppe, die sich seit über 90 Jahren im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein befindet.

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00:00:00: Dieser Podcast wurde mit Unterstützung unseres Werbepartners finanziert.

00:00:09: Wenn es

00:00:26: um die Finanzierung wachsender Haushaltsdefizite und die Ankurbelung der Wirtschaft geht, plädieren Regierungen traditionell für niedrige Leitzinsen.

00:00:35: Notenbanken sind bei der Zinspolitik hingegen dem Ziel verpflichtet, für Preisstabilität zu sorgen und den langfristigen Wert des Geldes zu sichern.

00:00:44: Ein Dilemma.

00:00:45: In den USA ist diesbezüglich ein Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell

00:00:53: ausgebrochen.

00:00:55: Auf dem Spiel stimmen nicht nur die Personalier des Federal Reserve-Vorsitzenden, sondern auch die Unabhängigkeit der neunzentzeinzehn gegründeten Institutionen und in der Folge die Stabilität der weltweiten Finanzmärkte.

00:01:08: Im Presse-Podcast wirft Jürgen Lukasser, der Beauty Chief Investment Officer, LGT Private Banking, einen Blick hinter die Kulissen der Fed.

00:01:18: Während weltweit Kriege- und Handelskonflikte die Schlagzeilen beherrschen, spitzt sich in Washington gerade eine Feder zwischen zwei mächtigen Männern zu, die die globale Finanzwelt nachhaltig erschüttern könnte.

00:01:31: Die Redist von Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell.

00:01:38: Warum es dabei geht und welche weitreichenden Auswirkungen ein möglicherweise frühzeitiger Führungswechsel an der Spitze der Federal Reserve haben kann, das wollen wir heute im Detail erörtern.

00:01:49: Ich darf dazu im Presse-Ton-Studio Jürgen Lukaser begrüßen, Deputy Chief Investment Officer LGT Europa.

00:01:56: Herr Lukasar, schön, dass Sie da sind.

00:01:58: Vielen Dank, dass ich da sein darf.

00:01:59: Danke.

00:02:00: Herr Lukasar, lassen Sie uns zu Beginn einen Blick hinter die Kulissen der US-Notenbank, also der FED-Werfen, die ja in ihrer heutigen Form Ende-Ninzehundertdreizeen gegründet wurde.

00:02:10: Können Sie uns ein bisschen die Struktur erklären, die einzelnen Institutionen, deren zentrale Aufgaben, damit man sich eine Vorstellung machen kann, wie das Ganze funktioniert?

00:02:19: Sehr gern.

00:02:20: Wie Sie schon richtig vorweggenommen haben, ist eigentlich die Struktur und die Institution geregelt im Federal Reserve Act aus dem Jahr und ein bisschen ein bedachteres Gesetz.

00:02:31: Trotzdem steht dort drinnen, wie die FED zu funktionieren hat und wie die grundsätzlichen Überlegungen dazu sind.

00:02:37: Ganz wesentlich ist das Kern-Element des amerikanischen Zentralbankensystems.

00:02:42: Es besteht aus zwölf regionalen Banken.

00:02:44: ist das Open Market Committee auf Englisch Federal Open Market Committee, FOMC.

00:02:50: Und immer dann, wenn man hört, dass die Notenbank eine Pressekonferenz gibt, ist das der Sprecher vom FOMC, der dort die Ausführungen zum Besten gibt.

00:02:58: Technisch gesehen ist es so, dass das FOMC besteht aus sieben Gouverneuren, sieben Zentralbank-Gouverneuren.

00:03:04: Dann gibt es fünf weitere von den Regionalbanken.

00:03:08: Einer davon ist immer fix gesetzt.

00:03:10: Das ist die New Yorker Zentralbank, weil es einfach so wichtig ist.

00:03:13: Und dann wechseln sich von den verbleibenden regionalen Zentralbänkern die wählenden Stimmen ab.

00:03:18: Es gibt hier vier Stimmen, die besetzt werden können, die hier für die Zinspolitik mitstimmen dürfen.

00:03:25: Es ist auch im Federal Reserve Act geregelt, was eigentlich die Ziele sind.

00:03:29: Weil heute hat mir den Eindruck, dass die Ziele ein bisschen Beweglich sind das nicht ganz klar ist, was die Zielsetzung der FED selbst ist, aber im Gesetz steht drinnen Maximum Employment, das heißt maximale Auslastung der Arbeitsmärkte, Preisstabilität und langfristig moderate Zinssätze.

00:03:47: Das sind die Ziele, die die FED im Auftrag des Gesetzgebers hat.

00:03:51: Und was man aber fairerweise sagen muss, ist, die Ziele sind jetzt nicht super kompatibel.

00:03:55: Das ist eigentlich ein eingebauter Zielkonflikt.

00:03:58: Trilämmer würde ich sogar sagen, deswegen, und da kommt jetzt der Eindruck her, dass die ein bisschen sich aussuchen können, wie sie die Ziele verfolgen, muss die Fait überlegen, welchem Ziel sie im Moment gerade die höchste Priorität einräumt.

00:04:11: Und zum aktuellen Zeitpunkt ist die Diskussion, ob Inflation Die höchste Priorität hat oder ob es bereits schon der Arbeitsmarkt ist?

00:04:18: Auf diesem Zielkonflikt werden wir noch ganz genau eingehen und auch auf die Personalie, Jerome Powell, und wie sich das so verhält mit dem Herrn Donald Trump, aber vorher noch ein weiterer Blick ein bisschen hinter die Kulissen der Fett, nämlich der Vorsitzende der Fett, also eben in unserem Fall, der Herr Powell.

00:04:35: Der hat ja eigentlich in diesem von Ihnen angesprochen Federal Open Market Committee formal nur eine Stimme, oder?

00:04:41: Warum ist jetzt diese Personale, warum ist der Vorsitz so bedeutend, wo ist der faktische Einfluss?

00:04:48: Das ist absolut richtig, was Sie sagen.

00:04:49: Also ex-Lege.

00:04:51: technisch gesehen hat er eine Stimme von zwölf, aber als Vorsitz sind er das FOMC und auch der FAT.

00:04:58: Hat da mehrere Einflussmöglichkeiten?

00:05:00: Eine wichtige Einflussmöglichkeit ist, dass er für die Agenda verantwortlich ist.

00:05:06: regelt, welche wirtschaftlichen Themen auf die Agenda kommen und in welche Art und Weise sie diskutiert werden.

00:05:12: Das heißt, er gibt den Diskussionen einen Rahmen.

00:05:15: Das ist eher eine interne Geschichte, aber da leitet er schon sozusagen die Meinung der Fed in gewisse Bahnen.

00:05:21: Zweitens Kommunikation und sozusagen Kommunikation mit den Märkten.

00:05:25: Ganz wichtig hat man auch gesehen, immer dann, wenn es Kommunikationsverwerfungen gibt, gibt es auch gleich Verwerfungen an einem Markt.

00:05:31: Das heißt, ist das hier mit Fingerspitzengefühl die Information.

00:05:35: an, Märkte weitergegeben werden.

00:05:36: Das ist eine ganz wichtige Rolle.

00:05:38: Hier ist der FED-Chef gleichzeitig das Gesicht zum Markt und er legt auch fest, wie der Narrativ ist.

00:05:43: Also insofern ...

00:05:44: Der Konzernsprecher.

00:05:45: Der

00:05:45: Konzernsprecher, wenn Sie das so wollen.

00:05:47: Richtig.

00:05:47: Aber es ist eine wichtige Aufgabe.

00:05:48: Also hier gerade an den Finanzmärkten, die da oft nervös reagieren, wenn die FED gewissen Welchenstellungen arbeitet, das ist ganz wichtig, dass man hier die richtige Art und Weise der Kommunikation findet.

00:05:58: Und deswegen ist es eine wichtige Rolle.

00:06:01: Bei internen Diskussionen ist es schon so, dass ... gewisse Einfluss, gewisse Einfluss hat, meint sich die Leute eigentlich oft ein bisschen links oder ein bisschen rechts sozusagen von der Mitte positionieren.

00:06:14: Es gibt dann Leute, die sagen, sie sehen Dinge ein bisschen liberaler oder ein bisschen strenger, aber der Fatschef legt dann eigentlich schon oft fest, wo er sieht.

00:06:23: Und das ist dann die Mitte.

00:06:24: Da gibt es dann, wo man sagt, okay, jetzt relativ sind.

00:06:26: zum Fatschef, ist der ein bisschen liberaler, der würde die Zinsen schneller senken und der ist ein bisschen konservativer, ein Falker, wie man auch so schön in der... ökonomischen Sprache sagt, der würde eher dafür stehen, dass die Zinsen länger beibehalten werden.

00:06:39: Das zum Beispiel, die Festlegung der Mitte hier ist ein wesentlicher Faktor.

00:06:44: und was man nicht vergessen darf, er ist ja auch der Vorsitzende der Gouverneure und es gibt sieben Gouverneure, es sind sieben Stimmen, da hat er schon einmal eigentlich, wenn er die gut sozusagen, wenn das ein eingespieltes Team ist, haben die schon mal eine gute Einflussmöglichkeit auf das Gesamtstimmverhalten.

00:07:00: Es

00:07:00: ist ja auch so, dass in der Öffentlichkeit eigentlich nur der Jerome Powell bekannt ist.

00:07:05: Man kennt ja die anderen Namen nur, wenn man eingeweiht ist oder sich mit der Materie wirklich beschäftigt.

00:07:10: Das heißt, diese Rollen, die sie angesprochen haben, die er hat und die Bedeutung, die ihnen zukommt und die Einflussnahme, die wird auch von außen so anerkannt, also sowohl von der Bevölkerung, soweit sie davon betroffen ist, als auch von den Märkten ist es so.

00:07:24: Wenn Paul etwas sagt, also dann reagieren die Märkte.

00:07:27: Das ist so.

00:07:28: Es ist schon immer wieder mal so, dass es zu gewissen ausgewählten Themen auch ein regionaler Notenbänker etwas sagt.

00:07:35: Aber was die Notenbank sicher nicht will, ist, dass hier eine öffentliche Diskussion eintritt und der Vorsitzende sieht so.

00:07:42: Einer der regionalen Notenbänker sieht diametral anders.

00:07:46: Eigentlich ist die Idee schon so, dass die mit einer Stimme sprechen, damit hier sozusagen möglichst wenig unnötige Verwirrung oder vielleicht auch Komplikation an den Märkten ausgelöst werden.

00:07:57: Dann kommen wir gleich auf den eingangs erwähnten Konflikt zurück zwischen dem US-Präsidenten und dem Vorsitzenden der FED, der ja, wie Sie jetzt eindrücklich erklärt haben, einfach dem einen großen Macht zukommt.

00:08:11: Im Grunde geht es ja darum, dass Regierungen traditionell niedrige Zinsen bevorzugen, um die Finanzierung von ihren Haushaltsdefiziten sicherzustellen.

00:08:20: Schönes Demokrat, Haushaltsdefiziten in den USA.

00:08:23: Oder um die Wirtschaft anzukurbeln.

00:08:25: Da gibt es ja genug historische Beispiele.

00:08:27: Und die Notenbanken sind auf der anderen Seite verpflichtet, Preisstabilität dafür zu sorgen und den langfristigen Wert des Geldes zu sichern.

00:08:36: Das ist ja quasi ... Der Streit zwischen diesen beiden Funktionen ist ja institutionell vorprogrammiert, oder?

00:08:43: Die wollen einfach was anderes.

00:08:45: Was übrigens ja auch schon passiert ist.

00:08:47: Also es gibt ja historische... Parallelen, vielleicht können Sie uns darüber erzählen von Richard Nixon oder Lincoln B. Johnson.

00:08:52: Also Trump ist ja nicht der Erste, der sich mit der Notenbank anlegt.

00:08:55: Nein, das gibt eine lange Tradition und Richard Nixon ist einer der Person, das vorstehe ich hinten bei Spieler, weil es da wirklich fast schon bis zu Handgreiflichkeiten, glaube ich, gegeben hat mit seinem Notenbankchef, weil es natürlich auch wiederum um die Höhe der Tinsen gegangen ist.

00:09:10: Und die Notenbank, die Unabhängigkeit der Notenbank hat einen guten Grund, weil, wie Sie richtig gesagt haben, die Ziele der Regierung und die Ziele der Notenbank und die Notenbank-Ziele sind festgeschrieben im Gesetz, wie wir schon gesagt haben, die da sind Vollbeschäftigung, wenn möglich, Preisstabilität und langfristig moderate Zinsen.

00:09:28: Das ist nicht unbedingt das, was die Regierung möchte.

00:09:31: Die Regierung möchte die Zinsen möglichst tief haben und gleichzeitig Vollbeschäftigung haben und auch stabile Preise.

00:09:38: Und das geht aber nicht.

00:09:39: Und insofern ist das Mandat der Notenbank hier mit dem eingebauten Zielkonflikt auf Langfristigkeit ausgelegt und aber auch auf Unabhängigkeit, dass die selbst entscheiden können, wie hier vorzugehen ist.

00:09:50: Und immer dann, wenn die Notenbank, die Unabhängigkeit der Notenbank schwer, und das ist, glaube ich, jetzt schon der Fall, dass hier die Rufe von der Seitenlinie durch den Präsidenten besonders intensiv verfolgen.

00:10:01: Der hilft jetzt natürlich nicht, sozusagen die Unabhängigkeit der Notenbank zu unterstützen.

00:10:06: Warum reiten wir so auf der Unabhängigkeit der Notenbank rum?

00:10:09: Das ist natürlich für den Dollar als Fiat-Währung, sprich als eine Währung, wo vor allem der Investor sich auf die Institutionen und auf die Prozesse, auf die Regeln, auf die Jackson-Balances, wie man Neudeutsch sagt, sich verlässt.

00:10:22: Das ist schon wichtig.

00:10:23: Und immer dann, wenn man merkt, da wird ganz massiv von der Politik Einfluss genommen.

00:10:28: ist das natürlich suboptimal für diesen institutionellen Seid ab.

00:10:32: Deswegen spricht man im Moment auch davon, dass wir eine institutionelle Erosion erleben.

00:10:37: Und das hilft natürlich weder dem Dollar noch den US-Schlazhandlein.

00:10:41: Ich finde, das haben Sie euphemistisch gesagt mit dem Ruf von der Seitenlinie.

00:10:44: Das war eher der Hauptschützrichter, der Herr Trump, der da reingerufen hat.

00:10:47: Der hat ja, der bezeichnet Powell, gerne als Mr.

00:10:49: Too Late, was ich persönlich ganz amüsant finde.

00:10:52: Vielleicht erklären Sie uns etwas, was er damit meint.

00:10:55: oder auch als Major Loser, wenn er ein bisschen schlechter gelaunt ist, worin liegt Ihre Meinung nach die besondere aktuelle Pikanterie zwischen Trump und Powell?

00:11:05: Der ja übrigens, also Trump hat ja Powell, im Jahr zwei Jahrzehnte selbst ernannt, Trump-Vorsitzende.

00:11:12: Warum kracht es hier jetzt dermaßen, will da jemand ablenken möglicherweise oder hat es wirklich ganz konkrete Hintergründe, Stichwort Wirtschaftswachstum, Zinspolitik?

00:11:23: Also ich denke, es hat wirklich handfeste, ökonomische Hintergründe, die es hier gibt.

00:11:27: Also

00:11:27: gerechtfertigt, das sozusagen.

00:11:29: Gerechtfertigt?

00:11:30: Also es gibt hier unterschiedliche Sichtweisen, wie der Plan ablaufen soll.

00:11:33: Donald Trump, ganz klar, hat ja versucht, die globalen Ungleichgewichte, die es absolut gibt.

00:11:39: Das kann man nicht wegdiskutieren.

00:11:40: Die Frage ist natürlich, wie man damit umgeht.

00:11:42: Er hat sich für die Implementierung einer Zollpolitik entschieden.

00:11:45: Und die endgültige Rechnung für die Zölle, die in Amerika eingeführt werden, wird am Ende des Tages der Konsument bezahlen, dadurch, dass die Preise steigen.

00:11:53: Das treibt Inflation an.

00:11:55: Und die Frage, die sich da natürlich stellt, ist, wie nachhaltig ist diese Inflation, ist das jetzt nur eine Spitze, die wir jetzt gerade mal sehen, die sich dann von allein wieder beruhigt, weil es am Basiseffekt gibt, oder leben wir einfach in einem Umfeld, wo Preise ansteigen.

00:12:08: Und da stellt sich dann die Frage, wie viel Spielraum hat die Notenbank?

00:12:12: bis zum letzten Wochenende im August, wo traditionell das Offside der Notenbank in Jackson Hole stattfindet, war die Sichtweise der Notenbank einfach in den Vereinigten Staaten, das aktuelle Inflationsniveau ist zu hoch, es sind Senkungen, gehen sich einfach nicht aus, es ist kein Spielraum dafür vorhanden.

00:12:30: Jetzt ist es aber so, dass der Arbeitsmarkt beginnt zu schwächeln, dass man sieht, dass die Mitarbeiter reihenweise gefeuert werden.

00:12:39: Aber die Anzahl der Neugeschaffenden stellen, das ist schon wirklich nicht stark beieinander.

00:12:44: Das ist kein Zeichen einer gesunden Wirtschaft, die unter Volldampf steht, muss man fairerweise sagen, schwächelt.

00:12:50: Und insofern hat selbst der Chip Howell die Tür aufgemacht und gesagt, okay, Eine Zinssenkung könnte wohl angemessen sein, dass man hier den Arbeitsmarkt ein bisschen unterstützt.

00:13:00: Aber im Prinzip ist es so, der Jay Powell hat bis ins letzte Augustwochen eine gesagt, Achtung, Preisstabilität hat Priorität.

00:13:09: Deswegen können die Zinsen nicht runter.

00:13:11: Und der Donald Trump hat gewusst, dass die Inflation hoch ist, weil er die Zölle eingeführt hat und hat gesagt, trotzdem ist das Wirtschaftswachstum wichtig, weil das laufende Jahr kein gutes Wirtschaftswachstum hat.

00:13:20: Die Konjunktur hat eine Delle.

00:13:22: Warum?

00:13:22: Weil natürlich durch die Zölle ganz viel Unsicherheit geschaffen worden ist.

00:13:25: Unsicherheit bei den Unternehmen.

00:13:28: Investitionen sind weit hinter dem zurückgeblieben, was theoretisch möglich oder potenziell möglich gewesen wäre.

00:13:35: Und jetzt auch beim Konsum, muss man sagen, schweckelt ein bisschen jetzt in der zweiten Jahreshälfte.

00:13:39: Wir gehen davon aus, dass wenn wir wirklich jetzt ein, zwei Zinsenkungen sehen, dass es ein bisschen Belebung wieder bringen kann, so dass das Wachstum jetzt nur eine Delle hat.

00:13:46: Wir würden davon ausgehen.

00:13:48: dass Wirtschaftswachstum in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in

00:13:59: den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den USA in den Zugeständnis

00:14:08: gemacht.

00:14:08: War es ein Zugeständnis oder war es tatsächlich eine Reaktion auf den Markt aus Ihrer Sicht?

00:14:10: Ich glaube, es war eine Reaktion auf die Daten, die veröffentlicht worden sind und die Schwäche am Arbeitsmarkt, würde ich sagen, sieht man wirklich erst in den letzten Wochen.

00:14:18: Da wird es jetzt schon vehementer und man sieht, da ist vielleicht eine Aktion erforderlich.

00:14:25: Dann kommen wir mal ganz konkret auf die Personalie Paul zu sprechen, weil ob ihm das jetzt den Job sozusagen rettet oder nicht, dass er ein bisschen in die Richtung geht, der gesenkten Zinsen, wie sich die Regierung wünschen würde.

00:14:38: Also seine Amtszeit läuft noch bis Covernörsrat, den sie angesprochen hat, dem Gehörter übrigens noch bis zum einund dreißigsten Jänner, zwartausend achtundzwanzig an, ob er darin verbleibt oder nicht, das werden sie uns erklären, wie da die üblichen Machenschaften sind.

00:14:55: Wie wahrscheinlich, um es direkt zu fragen, ist jetzt aus ihrer Sicht ein frühzeitiger Rücktritt von Powell, den Trump eigentlich in den letzten Monaten sehr unverhohlen anvisiert hat.

00:15:07: Nein, das ist, also es ist richtig, also wir, wir haben darüber nachgedacht.

00:15:11: Weil er

00:15:11: will ja nicht weichen.

00:15:12: Der Herr Paul will auch nicht

00:15:14: weinen und der Herr Trump will auch nicht weinen.

00:15:16: Und das Supreme Court hat klargestellt, dass in Fed-Forts jetzt nur unter sehr engen Bedingungen abgelöst werden kann.

00:15:22: Also so einfach ist es ja nicht.

00:15:23: Vielleicht erklären Sie uns da ein bisschen auf die Hintergründe.

00:15:25: Also auch das ist festgelegt in dem Federal Reserve Act aus dem Jahr zehntreizehn.

00:15:30: Hier ist ganz klar festgelegt.

00:15:31: dass der Fedschab nicht abgelöst werden kann, wenn er einfach nur anderer Meinung ist, wie der Präsident es ist.

00:15:38: Also hier ist eigentlich... Das

00:15:40: reicht nicht.

00:15:41: Das reicht nicht und das ist eine der Fundamente der Unabhängigkeit der Notenbank.

00:15:46: Also hier ist klar, der kann unabhängig entscheiden.

00:15:50: Aber es gibt ein Hintertürcher, eine Ausnahme, wenn er wirklich grobfahrlässig seine Pflichten verletzen würde.

00:15:59: Und das hat man versucht, dass man im Anhängt, dass er bei... Vokaus,

00:16:02: glaube ich.

00:16:02: Vokaus, genau.

00:16:03: Aus einem wirklich

00:16:04: guten

00:16:04: Grund, eine Pflichtverletzung aus einem wesentlichen Grund.

00:16:09: Das heißt, das hat ganz viel mit Mikrobafallesigkeit zu tun.

00:16:13: dann könnte man hier ein Verfahren starten.

00:16:15: Das hat eben der Vergangenheit meines Wissens noch nie stattgefunden.

00:16:19: Und diesmal hat man probiert, das über ein Immobilienprojekt zu lösen, wo sie rausgestellt hat.

00:16:22: Die Rechnung war nicht ganz richtig und die Pläne waren auch nicht die richtigen.

00:16:25: Also das wird nicht kommen.

00:16:27: Wir hätten eingeschätzt, maximal die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich passiert ist, liegt unter zehn Prozent.

00:16:33: Aus unserer Sicht, seventy-fünf Prozent oder mehr ist die Wahrscheinlichkeit, dass er ganz normal einfach seine Amtsperiode zu Ende führt bis in den Mai.

00:16:42: und übliche Vorgangsweise ist aber, sobald es einen neuen FED-Chef gibt, dass der alte, der könnte dann noch bis, wie Sie gesagt

00:16:50: haben, so

00:16:51: lange Gouverneur bleiben.

00:16:53: Normalerweise ist es der Hausbrauch in der FED, dass er trotzdem zurückdreht.

00:16:58: Warum?

00:16:59: Weil man einfach die Staffel wirklich weitergibt.

00:17:02: Und wenn der alte Fatshaff Gouverneur bleiben würde, würde das vielleicht so was wie ein Schattenkabinett entwickeln.

00:17:09: Das ist für die gerade in einem Moment oder in einer Situation, wo wir institutionelle Erosion sehen, nicht hilfreich.

00:17:16: Das hilft niemand.

00:17:17: Also insofern, das ist eigentlich unsere Wahrscheinlichseinschätzung.

00:17:21: Der Paul bleibt bis Ende, bis in den Mai.

00:17:24: Dann gibt es einen neuen und dann dritte auch zurück.

00:17:27: Geht auf eine Uni, schreibt ein Buch, gibt Vorträge, verdient einen Haufen Geld dabei und nun wird nicht zweimal in der Woche in die Mangel genommen von Präsidenten.

00:17:36: Jetzt unabhängig davon, ob ihm das gelingt bis zum Mai, oder ob es doch vorzeitig zu einer Ablöse kommt.

00:17:46: Die Frage ist, wer wird sein Nachfolger und was hat das für Konsequenzen?

00:17:50: Da gibt es ja eine Reihe von Kandidaten, teilweise auch vom Donald Trump selber in Spiel gebracht, teilweise von der Öffentlichkeit, dann merken wir auch immer, haben sie dann eine Shortlist für uns?

00:18:01: Ja, wir haben ein bisschen nachgedacht und es gibt auch eine, die der Donald Trump schon immer wieder mal angedeutet hat.

00:18:07: Aber ich würde vorher vielleicht noch ganz kurz darauf eingehen wollen, wie es eigentlich der Ablauf und der Prozess, wenn ein neuer Kandidat gesucht und dann auch letzten Endes bestellt wird.

00:18:17: Also, der erste Prozessschritt ist eigentlich, dass eine Kandidatenliste erstellt wird, eine Shortlist.

00:18:22: Und die offizielle Shortlist ist noch nicht da, aber der Donald Trump hat schon drei Namen genannt, die die für ihn da relevant sind und auf die gehen wir dann noch ein.

00:18:31: Aber das ist die Aufgabe vom Weißen Haus und im konkreten Fall wäre es eigentlich der Finanzminister, der diese Shortlist zusammengestellt.

00:18:38: Das wäre das Koppessent.

00:18:39: jetzt in dem Fall und wir gehen davon aus, September, Oktober wird es wohl eine offizielle Shortlist geben.

00:18:45: Dann ist es so, im nächsten Schritt muss dann der US-Präsident wirklich einen Quantitat draus aussuchen und den nominieren.

00:18:51: Warum?

00:18:52: Weil nämlich es nachher dann ein Hearing gibt im Senat, und zwar im Banken-Comedy vom Senat, wo nochmal abgeklappst wird, ob der Mann oder die Frau, die da vorgeschlagen worden ist, fachlich wie persönlich in der Lage ist, dieses Amt zu führen.

00:19:07: Also das ist quasi die Sicherheitskontrolle, dass nicht dein Günstling einfach dort eingesetzt wird, der jetzt fachlich nicht in der Lage wäre, diese Aufgabe zu lösen.

00:19:18: Das

00:19:18: checkt das in Artup.

00:19:19: Das checkt das Banking-Komitee.

00:19:20: Das Banking-Komitee.

00:19:22: Hat

00:19:22: es da schon immer wieder mal kritische Fragen gegeben?

00:19:25: Ja, das hat es schon immer wieder mal gegeben.

00:19:27: Also da muss man, also die haben, machen ihren Job.

00:19:30: Warum kann der Donald Trump nicht einfach die komplette Shortlist dorthin schicken?

00:19:34: Das ist witzigerweise aber nicht im Federal Reserve Act geregelt, sondern das ist in der amerikanischen Bundesverfassung im Appointment Clause, das ist Artikel zwei.

00:19:43: Da steht drinnen, dass der Senat gerne in den Fachausschüssen zur Regierung mit Rat und Tat.

00:19:49: Advice steht drinnen.

00:19:51: Zur Hilfe steht, aber nur bitte für ganz konkrete Kandidaten, nicht für eine ganze Liste.

00:19:55: Also es wäre jetzt nicht möglich, dass er Liste mit zwanzig Namen abgibt und sagt, bitte macht's einmal der Ranking.

00:19:59: Das ist offensichtlich ein Kapazitätsproblem auch für den Senat.

00:20:03: Aber den Kandidaten, den er vorschlägt, den klopfen die ab, besorgen ein öffentliches Hearing.

00:20:07: Das heißt, das kann man auch nachverfolgen.

00:20:10: Und dann, wenn der Spanking-Comedy grünes Licht gibt und sagt, okay, das aus unserer Sicht in Ordnung, erfüllt alle Voraussetzungen, dann geht es in den Senat.

00:20:20: Und im Senat haben die Republikaner die Mehrheit.

00:20:23: Sie haben dreieinfünfzig Sitze von hundert.

00:20:25: Das heißt, wenn alle brav so abstimmen, wie sich es da Donald Trump vorstellt, Geht sich's aus, wenn's keine Swing-Votes gibt.

00:20:33: Das gibt's zwar immer wieder mal, aber da muss man sich halt überraschen lassen.

00:20:36: Aber jetzt einmal rein technisch sehen, wenn der Kandidat das Banking-Comedy passiert, wird der Senat abstimmen und wird den mit einer einfachen Mehrheit wählen.

00:20:46: Und wenn er mit einer einfachen... Mehrheit gewählt worden ist, liegt dann an der Federal Reserve, die Inokation durchzuführen und den Kandidaten auch wirklich zu bestellen.

00:20:57: Das Ganze wird dann als Mandat mit vierjähriger Laufzeit festgelegt.

00:21:01: Sie haben uns jetzt versprochen, dass Sie sich eine Shortlist überlegt haben.

00:21:04: Das heißt, welche Personen stehen da ganz oben bei Ihnen?

00:21:08: Also,

00:21:10: ich habe einen Ranging gemacht, wenn ich glaube, wer gute Chancen hat.

00:21:15: Wir werden das überprüfen.

00:21:17: Spätestens.

00:21:20: Also meiner Meinung nach eine sehr gute Chance, glaube ich, der Christopher Waller.

00:21:25: Christopher Waller wird ich jetzt eigentlich beschreiben als Pragmatiker, aber sicherlicher Insider.

00:21:31: Der Christopher Waller ist jetzt schon Fed-Governor, war aber früher zum Beispiel der Research-Direktor von der St.

00:21:37: Louis-Fed, also der hat schon eine gute Reputation.

00:21:42: Sein ökonomischer View ist, dass er sagt, die Inflation, die wir heute sehen, hat temporären Charakter, hat damit zu tun, dass wir Zölle eingeführt haben.

00:21:51: Aufgrund des Basiseffektes wird das aber über die nächsten Monate wieder aus den Inflationsraten rauskommen.

00:21:58: Das heißt, der Preisdruck lässt automatisch nach.

00:22:00: Wir sollten uns, damit wir das ökonomische Momentum nicht verlieren, eigentlich auf den Arbeitsmarkt konzentrieren.

00:22:05: Passt super zu dem, was sich der Donald Trump wünscht.

00:22:07: Also in der, glaube ich, in der Hinsicht würde das gut passen.

00:22:11: Aber was da wofür er auch steht, ist, dass er gesagt hat, die Unabhängigkeit der Notenbank ist.

00:22:18: Das darf man nicht angehen.

00:22:20: Das ist ein wichtiger Faktor, ein Fundament.

00:22:22: Das funktionieren das amerikanischen monetären Systems und insofern wird das etwas, was die Märkte, glaube ich, da wir doch institutionelle Erosion haben, sehr wohlwollend aufnehmen würden, dass man sagt, okay, da sitzt jetzt jemand, der schon weiß, unabhängigkeit ist wichtig, der versucht Daten getrieben.

00:22:39: Entscheidungen zu treffen, aber von seinem Charakter her ist ein bisschen eine Taube.

00:22:43: Taube heißt, er steht für tiefere Zinsen und das ist eigentlich das, was der Donald Trump sich wünschen würde.

00:22:49: Es gibt noch zwei andere Kandidaten, sind jetzt die beiden Kevins.

00:22:53: Der eine Kevin ist der Kevin Hassett, der die besseren Chance hat.

00:22:56: Der Kevin Hassett Während der Christopher Waller habe ich gesagt, er ist ein Pragmatiker Insider.

00:23:01: Das ist eher ein politischer Aktivist, würde ich in Charakterisieren.

00:23:05: Er hat auch einen guten akademischen Hintergrund, ist direkt vom National Economic Council.

00:23:13: Das heißt, er ist vom Inner Circle von Donald Trump eigentlich.

00:23:17: Er ist aber sicherlich wesentlich kontroversieller, würde für ziemlich... Radikale Zinssenkungen stehen, sagt, okay, Inflation, das ist jetzt ein kurzfristiges Phänomen, langfristig zählt nur das Wachstum.

00:23:32: Klingt ein bisschen, als ob es Donald Trump geschrieben hätte.

00:23:34: Ich

00:23:34: wollte sagen, das bekommt einen lauten Applaus, oder?

00:23:37: Absolut.

00:23:38: Absolut.

00:23:39: Also das wäre wirklich, ich glaube, das perfekte Match jetzt, wenn es um den Inhalt geht.

00:23:43: Aber was man aufsagen muss, ist, er hat eigentlich kritisiert, Das Fachwort dafür ist Mission Creep.

00:23:50: Mission Creep bedeutet, dass den Notenbank ihr Mandat ohne jemanden zu Fragen ausgewaltet hat.

00:23:56: Deswegen Mission Creep.

00:23:57: Das heißt zum Beispiel ganz stark in Richtung Regulation, in Richtung von Überwachung von Finanzinstitutionen, in Richtung der Analyse von Klima-Risiken.

00:24:06: An sich scheite Dinge, aber er sagt, das steht nicht im Gesetz drinnen.

00:24:10: Wererweise steht im Gesetz wirklich nicht drinnen.

00:24:12: Und er würde sagen, man muss die Fett reformieren.

00:24:14: Und da wird halt jeder nervös.

00:24:16: Man heißt, man muss die Fed reformieren, weil das klingt jetzt vielleicht danach, als ob die Unabhängigkeit ein bisschen aufgeweicht wird.

00:24:22: Deswegen wird das der Traumpartner vom Donald Trump mit der Möglichkeit, dass die Finanzmärkte würden das nicht gut auffassen und insofern ... Die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen Verwerfungen steigt viel stärker an, als es beim Christopher Waller wäre.

00:24:44: Britter Kandidat ist der Kevin Walsh.

00:24:46: Der Kevin Walsh ist Technokrat, würde ich sagen.

00:24:48: Also der ist jetzt kein politischer Aktivist, kein pragmatischer Insider, sondern ein Technokrat, der einfach Modellen und Zahlen getriebenen Entscheidungen trifft.

00:24:57: Der ist aber ein richtiger Falki.

00:24:59: Falki bedeutet, der steht eigentlich dafür, dass die Zinsen... so lange oben bleiben, bis das Inflationsthema gegessen ist.

00:25:05: Und das wäre eigentlich eine Fortsetzung von der Diskussion, die Donald Trump jetzt mit J. Paul hat.

00:25:10: Deswegen, das würde zwar von den Märkten akzeptiert werden, aber von Donald Trump, glaube ich, würde das nicht akzeptiert werden.

00:25:17: Insofern denken wir, dass der eigentlich die schlechtesten Karten hat.

00:25:21: Deswegen nur in dritter

00:25:23: Position.

00:25:23: Ursprünglich ist auch der Scott Bessent mal genannt worden, der hat aber selber gesagt, das interessiert ihn nicht.

00:25:28: Und das ist auch gut so.

00:25:29: Weil der schaut eigentlich im Finanzministerium drauf, dass, ich glaube, einer der wenigen, der wirklich gute Einschätzungen zu den Finanzmärkten hat und der dem Donald Trump dann schon auch immer wieder sagt, wann es genug ist und wann er vielleicht ein bisschen vom Gas gehen sollte.

00:25:43: Die besonders spannende Frage ist ja, wie jetzt, je nachdem, wer es dann wird.

00:25:48: Die Finanzmärkte auf diese Situation reagieren.

00:25:51: D.h.

00:25:51: die verschiedenen Esselklassen, darauf muss man achten, droht im Worst Case eine globale Finanzkrise, wenn das Thema inflationisch den Griff bekommen wird.

00:26:00: Wie sind da die Zusammenhänge?

00:26:02: Was ist Ihre Prognose für die Zukunft?

00:26:06: Prognosen sind natürlich immer schwierig, vor allem dann, wenn Sie die Zukunft betreffen, weiß man seit Markt wen, werden trotzdem mal versucht.

00:26:12: Basierend auf dem, wo wieder ökonomische View von den verschiedenen Kandidaten ist, ein bisschen einzuschätzen, welche Anlageklassen könnten.

00:26:21: Ich finde, es sind langfristige Weichenstellungen.

00:26:23: Welche Anlageklassen könnten langfristig ein bisschen Rückenwind bekommen?

00:26:27: Und für welche Anlageklassen wäre es wohl ein bisschen schwieriger?

00:26:30: Wenn man an ein Christopher Waller denkt, der dafür steht, dass die Zinsen gesenkt werden, aber der Pragmatiker ist, der sich die Daten anschaut und dann Datenbasiert handelt, klingt das schon so, dass die Aktienmärkte gar nicht so schlecht finden werden.

00:26:44: Tiefere Zinsen heißt, dass die Konjunktur ein bisschen ein Rückenwind bekommt.

00:26:49: Wir haben im Moment eine Phase, wo die Bewertungen an den Aktienmärkten relativ hoch sind.

00:26:53: Das heißt, was wir brauchen sind earnings, damit sozusagen die Bewertungen wieder auf ein vernünftiges Maß kommen.

00:26:58: Insofern wäre das, glaube ich, eine ganz gute Neuigkeit für Aktienmärkte, die würden das gar nicht schlecht finden.

00:27:04: Wenn wir an den US Dollar denken, Der Werte würde natürlich die Zinsdifferenz zum Euro deutlich sinken.

00:27:11: Und das würde natürlich jetzt den US-Dollar nicht wirklich Rückenwind geben, sondern das würde wirklich Gegenwind bedeuten.

00:27:18: US-Dollar hat jetzt sozusagen erhöhte Risikoprämie eingebreist.

00:27:22: Das, was jetzt sozusagen dort gehalten hat, war natürlich, dass die Zinsdifferenz groß ist.

00:27:28: Die Zinsdifferenz zwischen Euro und Dollarraum ist massiv und ist natürlich schon ein gutes Argument dafür.

00:27:34: dass der Dollars zu einem guten Intrinsic Value hat, aber die institutionelle Erosion hat einfach Risikoprämie gefordert und das ein bisschen auch Sentiment, der da angeschlagen ist.

00:27:44: Wer von tieferen Zinsen absolut profitieren könnte, ist, obwohl Gold gelaufen ist wie die Kanone.

00:27:49: Gold ist normalerweise laut Leerbuch, steht auf Seite drei im Leerbuch über Gold.

00:27:53: Wenn die Zinsen hoch sind, ist der Markl, dass Gold keine Zinsen bezahlt, hoch.

00:27:57: Und wenn die Zinsen tief sind, ist der Markl, dass Gold keine Zinsen bezahlt, klein.

00:28:01: Und der Markl wird kleiner.

00:28:02: Also das könnte auch noch ein bisschen Rückenwind geben.

00:28:05: Und beim Kevin Hassett, das ist jetzt die Nummer zwei in unserer Liste, der würde wahrscheinlich... Das

00:28:11: ist der günstling, wenn man das so sagen kann.

00:28:12: Das

00:28:12: ist der perfekte Match für ein Donald Trump wäre.

00:28:15: Das würden die Aktienmärkte wahrscheinlich langfristig auch gar nicht schlecht finden.

00:28:20: Aber das würde natürlich für die US-Staatsanleihen gegen Wind bedeuten.

00:28:25: Also wenn der wirklich sagt, okay, Inflation, das ist jetzt für mich kein großes Thema, dieses Ziel, das auch im Gesetz festgelegt ist, das gewicht ich einfach strukturell schwächer, weil ich finde, dass das Wachstum einfach nur zählt.

00:28:37: Das ist keine gute Neuigkeit für ein nominales Investment.

00:28:41: Und beim US Treasury haben sie nominale Zinsen und wenn die Inflation hoch ist, dann können die realen Zinsen halt kleinweise relativ viel von der Inflation weggefressen kriegen.

00:28:50: Das würde wahrscheinlich keine gute Neuigkeit sein, auch wenn es jetzt darum geht, dass man sagt, okay, institutionelle Erosion, das hilft jetzt da nicht, vielleicht braucht es da noch ein bisschen eine höhere Risikoprämie, könnten die landfristigen Zinsen noch mal anziehen.

00:29:03: Dem Dollar wird jetzt auch nicht helfen, gold wird jetzt total gut finden.

00:29:07: Inflationsgeschützte Anleihen könnten das in Amerika, aber vielleicht, wenn man sagt, der klassische Staatsanleih ist, würde nicht davon profitieren, aber Inflationsgeschützte Anleihen würde ein bisschen an den Rücken mitkriegen.

00:29:17: Wir haben noch im Spiel.

00:29:20: Kevin Washed ist eigentlich, wenn man so will, die andere Seite der Medaille.

00:29:25: Der würde dafür stehen, dass die Zinsen länger oben bleiben.

00:29:27: Deswegen Aktien würden ein bisschen gegen Wind kriegen, muss man fairerweise sagen.

00:29:33: Dann würden die Staatsanleihen es gut finden, weil man sagt, okay, Inflation, das Hauptbedrohungs-Szenario für die Staatsanleihen würde da massiv adressiert werden.

00:29:45: Gold wird wahrscheinlich nicht so stark davon profitieren können, einfach weil die Zinsen hoch sind.

00:29:50: Aber es ist fairerweise, muss man sagen, wir haben jetzt auch zur Phase gehabt, wo die Zinsen hoch waren und das Gold, das andere in Gründen gestiegen ist, einfach für die Notzentralbanken quer über den Planeten ihre Bestände massiv aufgestockt haben.

00:30:00: Also das würde jetzt deswegen nicht notwendigerweise heißen, dass sozusagen die Goldralle komplett abreißen muss, aber jetzt Rückenwind würden jetzt höhere Zinsen fairerweise oder hohe Zinsen jetzt auch kann bringen.

00:30:11: Wenn man ein Blick in die Geschichte ein bisschen wirft, dann gibt es einen hohe Anzahl an empirischen Studien, die belegen, dass Länder mit unabhängigen Notenbanken tendenziell niedrigere und stabilere Inflationsraten haben, ohne beim Wachstum zurückzufallen.

00:30:25: Also das wäre sozusagen ein Argument dafür, dass man für die Politik von Powell, dass man auf die langfristige Werthaltigkeit von Geld achtet.

00:30:35: und dass die Notenbank unabhängig bleibt.

00:30:38: Das ist sehr bedeutend.

00:30:39: Welche Konsequenzen auf die Finanzmärkte es haben kann, sieht man auch in anderen Ländern.

00:30:44: Ich erinnere vielleicht an die Türkei, wo der Präsident, ähnlich wie Trump sich das wahrscheinlich vorstellt, sehr eigenmächtig angegriffen hat und die Folgen waren dramatisch.

00:30:54: Also Inflation um bis zu achtzig Prozent.

00:30:56: Dann wurden die Zinsen, glaube ich, auf bis zu fünfzig Prozent angehoben, aber viel zu spät, also eine Katastrophe.

00:31:03: Das war nochmal die abschließende Frage.

00:31:05: Was ist denn das West-Case-Szenario aus dieser ganzen Problematik?

00:31:10: Also wenn sozusagen die Unabhängigkeit der Felde in Gefahr gerät oder tatsächlich abgeschafft wird, wenn sich Trump auf ganzer Linie durchsetzt, wenn der Günstling, sein Günstling sozusagen das Perfekt-Match an die Macht kommt, nochmal bitte ihr Blick darauf, was passiert denn da?

00:31:28: Worauf?

00:31:29: Muss man sich einstellen, muss man sich vor etwas fürchten?

00:31:32: Also ich glaube das Inflationsthemen natürlich, das drückendste Thema.

00:31:35: Also das ist etwas, was jetzt den Staat selber vielleicht gar nicht so stört, weil natürlich Staatsschulden durch höhere Inflationsrate real weniger wert sind.

00:31:44: Das ist etwas, was vielleicht ein Kalkül ist.

00:31:47: Für den Konsumenten, ja, ist das natürlich, das ist der geht zum... die Lebenshaltungskosten.

00:31:53: Ich glaube, jeder in Österreich kennt das Thema, dass die Lebenshaltungskosten seit Jahrzehnte, Jahrzehnte deutlich angestiegen sind.

00:31:59: Und wenn die Notenbank die Inflationsrate, wenn das außer Kontrolle geraten würde, oder zum Beispiel die Notenbank jetzt die Zinsersenken, die Inflation kommt nicht wie unterstellt zurück, sondern steigt weiter an, dann hätten wir genau den Effekt, den wir in der Türkei gesehen haben, ein Policy Error.

00:32:16: Und ein Policy Error hat es in den Siebzigerjahren auch bei der Notenbank gegeben.

00:32:20: Das ist genau das gleiche ... genau der gleiche Fall.

00:32:23: Dort sind die Zinsen zu früh gesenkt worden, weil es den Yom Kippur Kriege gegeben hat.

00:32:27: Man dachte, okay, das kostet dem Weltwirtschaftswachstum ein Momentum, hat man die Zinsen kurzfristig gesenkt, dann kam der Einsatz des Ölpreis als Waffe und die Inflationsraten sind durch die Decke gegangen und es hat eigentlich das gesamte Jahrzehnt gebraucht, um das wieder in den Griff zu kriegen.

00:32:43: Das ist das Problem.

00:32:45: Und insofern glaube ich, dass das nicht außerachgelassen werden soll, weil das natürlich schon mittelfristige Konsequenz.

00:32:51: hat, wohin gegen die Legislaturperiode von den Präsidenten sind vier Jahre.

00:32:55: Der möchte in vier Jahren ins Buch der Rekorde kommen oder wenigstens den Nobelpreis kriegen.

00:33:00: Und ob das jetzt über zehn, zwölf Jahre stabil ist, das weiß ich nicht, ob das jetzt in seinem Zielsystem wirklich ganz oben steht.

00:33:06: Und insofern auch aus dieser Fristigkeit her, glaube ich, gibt es unterschiedliche Interessen und die Unabhängigkeit der Notenbank ist das Mittel, um diese Unabhängigkeit der Interessen oder die Unterschiede in den Interessen auszupalancieren.

00:33:18: Aber denken Sie an Europa?

00:33:19: Wenn ich da die Frau Lagardeinke, nicht alle Leute sind begeistert von ihr, aber fairerweise müssen wir eins zu gut erhalten.

00:33:25: Jetzt, was beunabhängigkeit betrifft, da glaube ich ist ja echt das Vorbild.

00:33:28: Kein Mensch hat den Eindruck, dass sich die Frau Lagarde von irgendjemandem aus der Politik ins Stammbuch schreiben lässt, wie die Zinspolitik zu sein hat.

00:33:35: Sie haben sich deutlich gemacht, dass es um einen Ringen zwischen Politik und Geldpolitik geht in diesem konkreten Konflikt und ganz generell zwischen Regionen und Notenbanken.

00:33:45: Sie haben jetzt zuletzt auch klargemacht, dass die Erhaltung der Unabhängigkeit für die Finanzmärkte, aber auch für die Bürger von großer Bedeutung ist, dass die institutionelle Erosion, die Sie angesprochen haben, dass man der ein bisschen Einhalt gebieten kann, wenn man diese Unabhängigkeit wartet.

00:34:02: Ja.

00:34:03: Es war sehr spannend, Einblicke zu bekommen in die mögliche Nachfolge, wo Sie unterscheiden zwischen Pragmatiker, Perfect Match mit Trump und Rainer Technokrat sozusagen.

00:34:13: Wer es dann wird, werden wir sehen.

00:34:15: Ich bin auch schon gespannt.

00:34:16: Ich danke Ihnen sehr herzlich für das Gespräch.

00:34:19: Vielen Dank für die Einladung.

00:34:20: Danke, dass ich hier sein durfte.

00:34:23: Das war der Presse-Podcast zum Thema Trumps Angriff auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank.

00:34:28: Gefahr im Verzug?

00:34:30: Vielen Dank fürs Zuhören.

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