Wettbewerbsfaktor Life Sciences: Wo steht Österreich?
Shownotes
Braucht Österreich eine Life Sciences Strategie? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Branchentalks von der Presse und der Pharmig, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs. In einem ersten Schritt wurde dazu in der Diskussionsrunde der Status quo erhoben, wo Österreich gegenwärtig steht. Es wurde aufgezeigt, welche Stärken und Schwächen unser Land als Standort hat und wie es um die Wettbewerbsfähigkeit bestellt ist.
Unter der Moderation von Eva Komarek von der Presse, diskutierten Monika Köppl-Turyna, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstitutes EcoAustria, Kathrin Strasser-Weippl, medizinische Leiterin der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien und Pavol Dobrocky, Geschäftsführer des Regional Center Vienna (RCV) von Boehringer Ingelheim und Präsident des Pharma-Verbandes Pharmig.
Dieses Branchengespräch ist eine Kooperation von „Die Presse“ und Pharmig mit finanzieller Unterstützung.
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00:00:09: Braucht Österreich eine Life Sciences Strategie?
00:00:12: Diese Frage stand im Mittelpunkt des Branchen Talks von der Presse und der Farmik, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs.
00:00:19: In einem ersten Schritt wurde dazu in der Diskussionsrunde der Status quo erhoben, wo Österreich gegenwärtig steht.
00:00:26: Es wurde aufgezeigt, welche Stärken und Schwächen unser Land als Standort hat und wie es um die Wettbewerbsfähigkeit bestellt ist.
00:00:33: Unter der Moderation von Eva Kommerek von der Presse diskutierten Monika Köppel-Turina, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts Eko Austria, Katrin Strasser-Weipel, medizinische Leiterin der österreichischen Gesellschaft für Hematologie und medizinische Ankologie, ÖGHO, Markus Müller, Rector der Medizinischen Universität und Pawol Dobrodski.
00:00:56: Geschäftsführer des Regional Center Vienna RCV von Böhringer Ingeheim und Präsident des Pharmaverbandes Pharmig.
00:01:04: Generell kann sich die pharmazeutische Forschung und Produktion in Österreich sehen lassen.
00:01:09: Die Dichte an Pharmaunternehmen ist gemessen an der Größe des Landes hoch.
00:01:13: Viele Menschen sind im Life Sciences-Bereich beschäftigt.
00:01:16: Österreich hat sich sehr positiv entwickelt,
00:01:19: sagte Duprozky.
00:01:21: Wir haben Vienna Biosenter.
00:01:24: über vierzig Jahren mit einem Institut der AMP angefangen hat.
00:01:29: Seitdem sind, es ist die Akademie der Wissenschaften, sind Universitäten gekommen und es haben sich auch sehr viele Start-ups da entwickelt.
00:01:38: Zudem gibt es einige wichtige Biotechs.
00:01:41: Es ist sehr wichtig, dass wir daran auch weiterhin bauen und die Entwicklung unterstützen.
00:01:46: Die Forschungsquote ist sukzessive gestiegen.
00:01:49: Das Ökosystem habe sich deutlich verbessert, sagt Direktor Müller und nannte etwa das Institut für molekulare Biotechnologie oder das Institute of Science and Technology Austria, ISTA.
00:02:01: Auch die Universitäten haben sich sehr gut entwickelt, so dass wir heute forschungstechnisch besser dastünden als vor zwanzig Jahren.
00:02:08: Aber Österreich ist kein Frontrunner, sondern nur Mitläufer.
00:02:12: Dass man nur Innovationsfollower, statt Innovationstreiber ist, liegt an mehreren Hürden.
00:02:17: unter anderem an der Regulation im Bereich der klinischen Studien.
00:02:21: Ein europaweites Problem.
00:02:23: Die EU sei eigentlich mit dem Versprechen angetreten, Europa zum Kontinent der klinischen Studien zu machen.
00:02:29: Doch stattdessen verliere Europa massiv an Boden gegenüber den USA und Asien, sagte Müller, uns sieht eine weitere große Hürde.
00:02:38: Wir schaffen bis nicht Forschungsergebnisse in Standort- und Wirtschaftsinnovationen zu transformieren.
00:02:44: Vor allem aus der hervorragenden Grundlagenforschung werden zu wenige Marktmodelle entwickelt.
00:02:49: Das heißt, wir haben wirklich auch Geld verdienen.
00:02:51: Das ist vereinzelnd an manchen Unis besser aufgehoben als anderen.
00:02:54: vielleicht weniger besser, aber es ist viel zu wenig Thema.
00:02:57: Sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Köppel Turina.
00:03:00: Dabei wäre genau das das Umfeld, wo Innovationen entstehen können.
00:03:04: Wenn Forschungsergebnisse vermarktet werden, hat das auch für den Staat Vorteile.
00:03:09: Denn durch Unternehmensgründungen für die Vermarktung werden Steuern generiert.
00:03:13: So werden im Grunde Steuergelder zurückgewonnen, die zuvor in die Unterstützung der Forschung geflossen sind.
00:03:19: Dass es funktionieren kann, zeigen Erfolgsgeschichten von Unternehmen, die aus Österreich heraus in einzelnen Bereichen sogar zu Weltmarkt führen wurden.
00:03:27: Best practice aus Forschung, Business zu generieren.
00:03:33: Prof.
00:03:33: Müller sieht sowohl mentale als auch formale Blockaden.
00:03:37: Was wollen wir?
00:03:39: Und ich glaube, es ist gerade für Österreich als kleines Land sehr wertvoll hier eine Abschätzung zu machen und eben zu sagen, zum Beispiel, wenn man das möchte.
00:03:49: Live Science ist ein sehr wichtiger innovativer zukunftsorientierter Wirtschaftszweig und den wollen wir weiter ausbauen.
00:03:57: Wenn man möchte, dass Innovation nicht nur innovativ per se ist, sondern auch eine Unbegrenzabilität in Form von Wirtschaftserfolg mit sich bringt.
00:04:07: muss man einige Regulatorien betrifft, nicht nur Österreich, sondern auch Europa wahrscheinlich abbauen.
00:04:14: Müller beobachtet eine gewisse Risikoaversion in Österreich.
00:04:18: Wenn man sich aber zum Beispiel die Erfolgsgeschichte Kaliforniens ansieht in den letzten Jahrzehnten, dann kann man sagen, das ist eigentlich eine Folge des kalifornischen Pensionssystems.
00:04:29: Das heißt, das sind riesige Pensionsfonds, die versuchen, in Innovation zu investieren.
00:04:36: weil sie überzeugt sind, dass das langfristig große Erträger abwirft, mehr als wenn man es anderwertig verzinzt.
00:04:42: Und das ist ein Weg, denn Österreich wird die Ausprägung, kann man sicher diskutieren, was zumindest einmal beschreiten sollte, weil wir derzeit kaum in der Lage sind, mit dem Bestehenkabit keine Firmen Spin-offs relevant zu entwickeln.
00:04:58: Auf
00:04:58: einer Seite müssen wir auch zugeben, dass die USA einen sehr großen Anteil der Innovationen fördert, nicht nur durch den guten, starken Markt, aber auch durch die.
00:05:12: Hierzulande fehlt nicht nur das Kapital für Innovation, auch die Rahmenbedingungen sind nicht optimal.
00:05:17: Es ist sehr riskant, gewisse Investitionen zu tätigen, wo man es ja zum Beispiel in der Intellektual Property Rechner nicht geklärt sind,
00:05:23: sagte Köppelturina.
00:05:25: Weil
00:05:25: wir superforscher, aber der hat ja noch nie eine Firma gegründet, da muss man unterstützen, weil sonst wird auch kein Investor investieren.
00:05:31: Neben neuen Finanzierungsmöglichkeiten bedarf es regulatorischer Anpassungen, damit Firmen leichter skalieren können.
00:05:37: Da
00:05:37: gehört beispielsweise dazu die Tatsache, dass europäische Märkte noch immer sehr fragmentiert sind.
00:05:43: Und Unternehmen in Österreich, wenn es mit Produkten in weitere Märkte erschließen will, muss sich mit zum Beispiel bei den siebenundzwanzig verschiedenen diversen regulatorischen Regimen auseinandersetzen, das erhöht die Kosten und macht das auch schwieriger, größer zu werden.
00:05:57: Erschwerend kommt hinzu, dass Österreich ein Hochlohnland ist.
00:06:01: Die Löhne sind hierzu lange stärker gestiegen als in anderen Ländern Europas.
00:06:05: Dadurch verliert Österreich als Standort für Unternehmen an Attraktivität.
00:06:10: Monika Köppeltourina sieht jedoch den Fachkräftemangel noch als größeres Problem.
00:06:14: Trotz schlechten konjunkturellen Lager haben wir immer noch Achtzig, Neunzigtausend offener Stellen.
00:06:19: Das ist die höchste Quote in der EU.
00:06:21: Vor allem für Menschen aus dem Ausland ist es schwierig, in Österreich Fuß zu fassen.
00:06:26: Beispielsweise dadurch, dass manche Diplomen oder Ausbildungen nicht anerkannt werden.
00:06:31: Gerade für junge Unternehmen natürlich entscheidend ist, ob diese Person in zwei Monaten oder in acht Monaten eine Arbeitszulassung bekommt.
00:06:38: Und in Forschungsbereichen, in hochqualitativen Bereichen ist das eine Weltkonkurrenz um die besten Köpfer.
00:06:43: Und die gehen lieber irgendwo schneller und einfacher geht.
00:06:47: Evaluierungskultur.
00:06:49: Auch das Status quo von Medikamentenversorgung und Kostenstruktur wurde im Branchen Talk besprochen.
00:06:56: Laut Ärztin Strasser Weipel ist Österreich im Bereich der Medikamentenversorgung gerade in der Hematologie ein Early Adopter.
00:07:03: Wir haben sehr schnell neue Therapien zur Verfügung, sagt sie dazu.
00:07:07: Aber die Forschung an innovativen Medikamenten ist kostenintensiv.
00:07:12: Deshalb sind auch neue Therapien meist sehr teuer.
00:07:15: Strasser Weipel sieht hier reiche Länder in der Verantwortung.
00:07:18: Es gibt wenige Länder der Welt, die diese neuen Medikamente finanzieren können und Österreich gehört dazu und muss sich auch natürlich in ein gewissen Weise dessen bewusst sein, dass mit dem zur Verfügung stellen dieser Medikamente mit dem Zugang zu den neuen Medikamenten auch Forschung wiederum finanziert wird.
00:07:35: Bei den Kosten muss stets beobachtet werden, ob es eine Zukunftsinvestition ist.
00:07:40: Evaluierungen sind hier ein gutes Mittel, doch in Österreich herrscht laut Aussagen der Expertenrunde bislang doch eine durchaus ausbarfähige Evaluierungskultur.
00:07:49: Investitionen in Innovationen scheitern häufig, weil die Evaluierungen und Gutachten fehlen oder keine umfänglichen Nutzenbewertung vorgenommen wird.
00:07:59: Überhaupt sollten in die Bewertung auch der gesamtvolkswirtschaftliche Nutzen und Standortvorteile einfließen, das sei bisher zu wenig der Fall, so Körperturinna.
00:08:08: Strasseweipel sieht die Evaluierungskultur immerhin im Entstehen.
00:08:12: Es gibt die europäische Joint Clinical Assessment, wo gemeinsam eine Nutzenbewertung von neuen Medikamenten gemacht wird.
00:08:18: Und es gibt auch in Österreich erneuerdings das Bewertungsbord, wo hochpreisige Medikamente bewertet werden und wo man versucht auch gemeinsam auf Bundesebene einen Preis für diese Medikamente zu definieren.
00:08:30: Damit Evaluierungen möglich sind, braucht es auch integrierte Datenbestände.
00:08:34: Gerade bei der Evaluierung von neuen Medikamenten ist das eine Herausforderung, sagte Strasser Weipel.
00:08:40: Was es aber zusätzlich braucht, sind Gesundheitsdaten, die man auswerten kann, wenn die Medikamente im Einsatz sind, um zu wissen, ob diese ... Medikamente auch wirklich den Benefit, den Nutzen bringen, den sie uns versprechen.
00:08:53: Da muss Österreich sicherlich noch besser werden und strukturierte Gesundheitsdaten auf der ganzen Ebene im ganzen Land sammeln.
00:09:00: Es gibt also noch viel zu tun, aber die Marischrichtung steht fest.
00:09:06: Das war der Presse Podcast.
00:09:08: Wir bedanken uns fürs Zuhören.
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