Zwischen Sehnsuchtsort und Klimaschutz – wie die 15-Minuten-Stadt beides zusammenbringt

Shownotes

Eine Stadt vereint so viel: Sie ist Lebensraum und Identifikationsort. In ihr finden Vergangenheit und Zukunft zueinander, sie erzählt uns Geschichten und lässt uns eigene schreiben. Und – das mag auf den ersten Blick widersprüchlich wirken – sie kann einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wenn eine Stadt richtig geplant ist, nutzt sie Raum, Energie, Infrastruktur effizient und schafft damit nicht nur einen Möglichkeitsraum für den Menschen, sondern auch für den Klimaschutz.

Ein solches Zukunftsmodell möchte aspern Seestadt sein, erklärt Gerhard Schuster, Vorstand der Seestädter Entwicklungsgesellschaft. Hier forscht man daran, wie urbane Zukunft im Einklang mit der Umwelt gelingen kann. Ein – einst bewährtes und später in Vergessenheit geratenes – Modell dafür ist die 15-Minuten-Stadt oder auch Stadt der kurzen Wege. Ein städtisches Zentrum, in dem die essenziellen Grundbedürfnisse zu Fuß befriedigt werden können. Wichtig dafür ist, dass sich regionale Zentren bilden, die das leisten können. Die moderne Stadtentwicklung geht deshalb zunehmend weg von reinen Wohn-, Büro- oder Geschäftsgebieten und hin zu gemischt genutzten Stadtvierteln mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität.

Im „Presse“-Podcast-Studio zeichnet Gerhard Schuster gemeinsam mit Architekt Andreas Kleboth die stadtplanerische und historische Entwicklung Wiens nach – die beiden setzen sich mit dem Prinzip der polyzentralen Stadt auseinander und erklären, welche Erkenntnisse das „urbane Zukunftslabor“ und lebende Klimaschutzprogramm Seestadt für die Metropolregion Wien als Gesamtheit liefern kann.

Über aspern Seestadt: Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entstehen im Nordosten Wiens, in mehreren Etappen, hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze. Sie ist als Klimaschutzprogramm und Stadtlabor angelegt, in dem die Stadt Wien Strategien für die Zukunft entwickelt. Mehr unter: aspern-seestadt.at

Kommentare (1)

Ernst Dorfner

Die Stadt der kurzen Wege: Das ist keine Zukunftsmusik, sondern ein sentimentales Erinnerungslied aus der Vergangenheit: Der Grieissler ein paar Schritte von der Studentenbude mit seiner Frage : „Und was noch?“ Die Milchfrau gleich nach der nächsten Kreuzung! Nicht nur Milch gab es dort, sondern auch das Neueste aus dem Grätzel! Einen Schuster und Schneider! Einen Kramerladen mit Diesem und Jenem, ….. Sll das war einmal. Und all das hat die kapitalistische Geldwirtschaft verdrängt ….. und wird sie nimmer bringen! Es geht nur mehr darum, um großen Stil aus Geld mehr Geld zu machen. Geld, das aus Verschuldung entsteht, die niemals wieder verschwinden darf, weil mit ihr auch das Geld verschwindet. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass der Kredit Ersparnisse in Geld voraussetzten. Das Geld ist nicht der Witz am Kredit, wie der Grüne Erich Kitzmüller einmal meinte! Es ist umgekehrt: Der Witz am Kredit - und damit an der Verschuldung - auch des Staates - ist der Kredit, dem Schulden in jeder Bilanz gegenüberstehen müssen!

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