125 Jahre WU: Wie sich die Universität ihrer NS-Vergangenheit stellt

Shownotes

1898 galt Wien als eine der größten Städte der Welt. Der Handel florierte. Die 1898 gegründete kaiserlich-königliche Exportakademie etablierte sich über die Jahre zu einer der wichtigsten Forschungsinstitutionen Österreichs. Internationalität prägte von Beginn an die DNA der Akademie. Bis Ende der 1930er-Jahre die Nationalsozialisten übernahmen: Studierende wurden aus den Hörsälen vertrieben, Lehrende ersetzte man mit Regimetreuen und die während des Kriegs erworbenen akademischen Titel behielten nach der NS-Zeit ihre Gültigkeit.

Dieses Jahr feiert die Wirtschaftsuniversität ihr 125-jähriges Bestehen. Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger findet, ein Jubiläum sei auch Anlass, um sich den dunklen Kapiteln der Universität zu stellen. Hanappi-Egger berichtet von den Projekten zur Aufarbeitung wie etwa dem Gedenkbuch. Oder von dem Mahnmal, das am neuen WU-Campus errichtet wurde. Archivar Johannes Koll erklärt, wie kompliziert die Recherchen zu Biografien der jüdischen Studierenden in der NS-Zeit mitunter sind und warum oft nur Angehörige Licht ins Dunkel bringen.

Über die Gesprächspartner:

  • Edeltraud Hanappi-Egger ist seit 2015 WU-Rektorin, Professorin für Gender & Diversity in Organizations und gilt als Expertin für Inklusion.
  • Johannes Koll ist Senior Scientist am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Leiter des Universitätsarchivs.

Veranstaltungstipp:

Am 5. Juni 2023 findet die Veranstaltung „Closed to Exclusion – Open to Inclusion“ statt. Am Programm steht eine Diskussion und kritische Reflexion des Umgangs der WU mit der NS-Zeit. Auch die Forschungsergebnisse zur Vergabe von Ehrendoktoraten an NS-nahe Personen sowie zu vertriebenen Angehörigen werden präsentiert.

  • Beginn: 18.00 Uhr
  • Ort: Festsaal 2, Campus WU, Gebäude LC, Ebene 0

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